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Vierschanzentournee: Pius Paschke hakt den Gesamtsieg vor zweiter Hälfte nicht ab - Vom Idyll in den Angriffsmodus
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Update 02/01/2025 um 11:50 GMT+1 Uhr
Die Chancen von Pius Paschke auf den Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee sind zur Halbzeit recht überschaubar. Am Ruhetag schworen sich die DSV-Adler im Tiroler Idyll auf den bevorstehenden Endspurt ein. In Innsbruck und Bischofshofen springt der 34-Jährige aber nicht nur gegen das österreichische Spitzentrio um Tournee-Leader Daniel Tschofenig, sondern auch gegen ein euphorisches Publikum.
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Vor dem Weg in die Höhle des Löwen suchte Pius Paschke besinnliche Ruhe und fand sie bei Ziegen und Schafen: Im urigen Teamquartier weit oberhalb des Innsbrucker Trubels tankten die deutschen Skispringer um Frontmann Paschke zur Halbzeit der Vierschanzentournee im bäuerlichen Tiroler Idyll bitter benötigte Kraft.
Der Traum vom Gesamtsieg ist zwar wieder einmal fast schon ausgeträumt - abgehakt ist die Tournee aber noch lange nicht.
"Wir werden in der Angriffsposition bleiben", sagt Bundestrainer Stefan Horngacher - seine österreichischen Landsleute um den überragenden Tournee-Spitzenreiter Daniel Tschofenig sollten sich bei den Heimspielen in Innsbruck am Samstag (13:30 Uhr live bei Eurosport und discovery+) und Bischofshofen am Montag (16:30 Uhr live bei Eurosport und discovery+) keinesfalls sicher fühlen: "Es sind noch zwei Wettbewerbe. Und jeder wird einmal schlecht springen. Man weiß nie, was passiert."
Was bis zum Ruhetag am Donnerstag passiert ist: Die Konkurrenten aus Österreich haben sich die klare Pole Position im Kampf um den Goldadler erarbeitet.
Paschke braucht ein kleines Wunder
Garmisch-Sieger Tschofenig führt mit umgerechnet jeweils rund viereinhalb Metern Vorsprung auf Jan Hörl und Oberstdorf-Gewinner Stefan Kraft. Paschke geht als Gesamtsechster in den erstmals seit 2016 ausverkauften Hexenkessel am Innsbrucker Bergisel - er benötigt nun ein kleines Winterwunder.
Umgerechnet stolze 14 Meter liegt der Bayer nach den Tagesplätzen vier und neun hinter Tschofenig zurück, in jedem der vier verbleibenden Durchgänge müsste Paschke also rein mathematisch dreieinhalb Meter weiter springen als der Spitzenreiter.
Jedoch: Pius Paschke wäre nicht der Paschke-Pius, wenn er sich um solche Rechenspiele einen feuchten Kehricht scheren würde.
"Ich schaue nicht auf die Gesamtwertung, die war mir schon vor dem Garmisch-Springen egal", sagte 34-Jährige: "Es ist nur wichtig, was ich oben auf der Schanze mache. Und das wird auch in Innsbruck so sein. Ich messe mich an mir selber, alles andere ist egal. Der zweite Sprung in Garmisch hat sich wieder angefühlt wie die Sprünge vor ein paar Wochen - darauf kann ich aufbauen."
Form bei Geiger und Wellinger verbessert
So wie Paschke nach seinen fünf Siegen zu Saisonbeginn nicht in höheren Sphären lustwandelte und eingefangen werden musste, benötigt er nun mentale Aufbauhilfe.
Den mit Ausnahme eines leichten Trainings und des obligatorischen Medientermins freien Tag vor der Qualifikation am Freitag genoss er dennoch.
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Der inmitten von Stallungen und Grünflächen gelegene Traditions-Gasthof Isserwirt, in dessen holzvertäfelten Stuben Mundschänke seit dem 14. Jahrhundert ihrem Handwerk nachgehen, lud das dort einquartierte DSV-Team zur Entschleunigung ein - wenn der grundentspannte Paschke dieser denn bedurft hätte.
Seine Teamkollegen Karl Geiger, in Garmisch Sechster, und Andreas Wellinger (Zehnter), nahmen in den Wohlfühltag die erfreuliche Erkenntnis mit, dass ihre Formkurve deutlich nach oben zeigt.
Geiger: "Auf dem richtigen Weg"
"Ich bin auf dem richtigen Weg", sagte Geiger mit Vorfreude auf Innsbruck, wo er 2019 WM-Gold mit dem Team und Einzel-Silber gewonnen hatte. Und mit all seiner Erfahrung macht Geiger, der im Gegensatz zu Paschke durchaus die Gesamtwertung studiert, auch den Teamkollegen Mut.
"Jeder muss erstmal acht Sprünge runterbringen. Und in dieser Tournee steckt eine unglaubliche Dynamik", sagte Geiger: "Es gibt Springer, die sich unglaublich absetzen können. Der Pius kann das, der 'Welle' auch. Ich sage niemals nie. Es wird schwierig. Aber es ist nicht unmöglich."
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(SID)
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