Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Lake Placid: Andreas Wellinger lässt lange Leidenszeit hinter sich - DSV-Adler nach Weltcupsieg bereit für WM

Eurosport
VonEurosport

Update 12/02/2023 um 10:50 GMT+1 Uhr

Andreas Wellinger ist nach langer Leidenszeit zurück. Zwei Wochen vor der WM erlöst der Olympiasieger die DSV-Adler mit dem ersten Saisonsieg. "Das fühlt sich einfach so geil an", schwärmte der 27-Jährige. Dank seines Triumphes in Lake Placid lässt Wellinger eine lange Leidenszeit hinter sich und bringt sich für die WM in Stellung. Stefan Horngacher traut seinem Schützling einiges zu.

Von fünf auf eins! Hier fliegt Wellinger zum Weltcupsieg

Als Andreas Wellinger nach mehr als fünf Jahren wieder ganz oben auf dem Podest stand, wurde der sonst so ruhige Bayer plötzlich emotional. "Ich habe brutal gekämpft in den letzten Wochen, Monaten und Jahren", sagte der zweimalige Skisprung-Olympiasieger mit brüchiger Stimme.
Immer wieder war er von schweren Verletzungen zurückgeworfen worden - doch zwei Wochen vor der WM fliegt die "Welling-Air" wieder.
"Das fühlt sich einfach so geil an", sagte Wellinger nach der Siegerehrung und strahlte mit der Sonne über Lake Placid um die Wette.
Nicht etwa Vorflieger Karl Geiger oder der sechsmalige Weltmeister Markus Eisenbichler sorgte für den ersehnten ersten Saisonsieg eines DSV-Adlers, sondern jener Wellinger, der noch für Olympia 2022 in Peking nicht nominiert worden war.

Wellinger lässt Leidenszeit hinter sich

"Für den Andi freut es mich wahnsinnig. Er hat eine lange Leidenszeit hinter sich", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. Wohl wahr: Seit seinem Kreuzbandriss im Juni 2019 hatte Wellinger kein einziges Mal auf dem Podest gestanden. Nun klappte es gleich mit Weltcupsieg Nummer vier und dem ersten seit Dezember 2017.
"Unglaublich, was hier passiert ist. Das muss ich erst noch realisieren", sagte der 27-Jährige, der wenige Stunden später bei der Männer-Premiere im sogenannten Super-Team-Wettkampf an der Seite von Geburtstagskind Geiger (30) das Podium als Vierter nur knapp verpasste. Der Sieg ging an Polen vor Österreich und Japan.
picture

Andreas Wellinger beim Weltcup in Lake Placid

Fotocredit: Imago

Wellingers Einzel-Coup könnte dem gesamten DSV-Team, das bei der Vierschanzentournee noch so enttäuscht hatte, den erhofften WM-Schwung geben. Horngacher traut seinem Schützling spätestens jetzt bei den Titelkämpfen viel zu. "Er ist mit dieser Form auf dem besten Weg, auch zur WM. Besonders die kleine Schanze in Planica liegt dem Andi sehr gut", sagte der Österreicher.

Kiesewetter freut sich mit Wellinger

Wellinger hatte zuletzt mehrfach angedeutet, dass mit ihm wieder zu rechnen ist, doch der Knoten wollte einfach nicht platzen. In Lake Placid aber, wo erstmals seit 33 Jahren wieder ein Weltcup stattfand, war es endlich soweit. "Mensch, er fliegt wieder", sagte auch Ex-Weltmeister Martin Schmitt am Eurosport-Mikrofon begeistert.
Noch im Auslauf nahm Wellinger André Kiesewetter in die Arme, von dem er den vielleicht entscheidenden Tipp erhalten hatte. "Andi hat mich vor dem Springen gefragt, wie man hier gewinnt", sagte Kiesewetter, der 1990 beim zuvor letzten Weltcup in Lake Placid gesiegt hatte, dem "SID". "Ich habe geantwortet, dass man einfach locker bleiben soll. Ich habe ihm so sehr gewünscht, dass er mein Nachfolger wird". Es klappte.
Auf Wellinger wartet am kommenden Wochenende noch die WM-Generalprobe in Rasnov, von Rumänien geht es dann direkt nach Planica. 2017 in Lahti hatte Wellinger von beiden Schanzen WM-Silber geholt, 2019 ging er leer aus, 2021 war er nur Zuschauer. Und nun? "Meine Sprünge werden besser und besser", sagte er in Lake Placid. Klingt ganz so, als hätte Andreas Wellinger noch etwas vor.
(SID)
picture

"Weiß nicht, was ich sagen soll": Wellinger nach Sieg überglücklich

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung