Philipp Raimund zündet nächste Stufe - Bundestrainer Stefan Horngacher lobt: "Richtig stark vom Philipp"

VonEurosport

Update 11/02/2024 um 21:26 GMT+1 Uhr

Philipp Raimund hat im Continental Cup zwei Siege auf dem Konto, im Weltcup stand eine Podestplatzierung mit dem Team zubuche - bis Lake Placid. Dort sicherte sich der 23-Jährige nun mit Rang zwei hinter Überflieger Stefan Kraft aus Österreich Platz zwei - das erste Einzel-Podium im Weltcup für Raimund. "Das war richtig stark vom Philipp", lobte Bundestrainer Stefan Horngacher den Allgäuer.

Riesensatz! Raimund katapultiert sich aufs Podium

Philipp Raimund hüpfte in wilder Begeisterung durch den Schnee von Lake Placid und war kaum einzufangen.

Seinen ersten Podestplatz im Skisprung-Weltcup feierte der extrovertierte Oberstdorfer wie einen WM-Titel.

Mit seinem überraschenden zweiten Rang zum Abschluss des stressigen Nordamerika-Trips hat Raimund am Sonntag selbst Olympiasieger Andreas Wellinger in den Schatten gestellt - nur Österreichs Topstar Stefan Kraft verhinderte einen deutschen Sensationssieg.

Lake Placid, NY

Krimi im Super-Team: DSV-Duo fliegt hauchdünn am Sieg vorbei

Update 11/02/2024 um 01:11 Uhr

"Der zweite Platz gestern Abend im Super Team mit Andi hat mir extrem viel Aufwind gegeben", sagte Raimund, der im dritten Wettkampf binnen 26 Stunden mit einem zweiten Traumflug auf 135,0 m noch von Platz vier zur Halbzeit auf das Podium flog.

Massive Steigerung: Wellinger trumpft im zweiten Durchgang auf

Ein fünfter Rang im Vorjahr in Rasnov war das bislang beste Ergebnis des passionierten Schnurrbartträgers gewesen. Im Continental Cup, der "zweiten Liga", gewann er 2022 zwei Wettbewerbe in Vikersund und Ruka. Lake Placid aber ist eine andere Hausnummer.

Mit 278,4 Punkten fehlten Raimund umgerechnet keine zwei Meter zu Kraft (281,6) und einem Überraschungssieg. Gemeinsam mit Raimund wurde der punktgleiche Vortagssieger Lovro Kos aus Slowenien ebenfalls Zweiter.

Der "fliegende Schnurrbart" segelt im Aufwind

"Das war richtig stark vom Philipp, besonders der zweite Sprung. Mit diesem Ergebnis können wir zufrieden weiter nach Japan fahren", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher über den "fliegenden Schnurrbart" aus dem Allgäu, der im ersten Einzel am Samstag nur 16. geworden war.

Wellinger schob sich mit einem starken zweiten Sprung noch von Platz 16 auf sechs nach vorne und vermied damit einen schmerzhaften Rückschlag im Kampf um den Gesamtweltcup. Mit seinem siebten Saisonsieg baute Kraft in der Weltcup-Wertung seine Führung aus.

Nicht zu stoppen - Kraft segelt zum Weltcupsieg in Lake Lacid

Gar nichts lief am Sonntag bei Karl Geiger zusammen, der an seinem 31. Geburtstag als 37. ebenso wie Engelberg-Sieger Pius Paschke (35.) den zweiten Durchgang verpasste. "Der Sprung war nicht gut. Das ist bitter, das habe ich mir anders vorgenommen", sagte der fünfmalige Weltmeister.

DSV-Adler reisen 19.000 Kilometer weit

Geiger, Raimund und Wellinger hatten danach viele Flugstunden Zeit, um den Wettkampf zu analysieren: Nach der 6000-km-Reise von Willingen nach New York finden die nächsten der noch 14 (!) Einzelspringen bis Saisonende am kommenden Wochenende im rund 10.000 km von Lake Placid entfernten Sapporo statt.

Von dort aus geht es über fast 9000 km zum Skifliegen nach Oberstdorf. Skispringen als Schwerstarbeit.

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Diese hatte Wellinger in Lake Placid gerade am Samstag verrichten müssen. Am Morgen war er nach seinem siebten Platz im ersten Einzelspringen nicht zufrieden gewesen.

"Die Sprünge waren weder mit viel Leichtigkeit noch mit dem richtigen Rhythmus, das kann ich besser", sagte er. Weil der zur Halbzeit führende Kraft auch wegen Windpechs auf Platz 24 abrutschte, machte Wellinger noch Punkte gut.

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Am Samstagabend hatte Wellinger im kräftezehrenden Super-Team-Wettkampf über drei Durchgänge mit einem fulminanten letzten Sprung auf 128,0 m Kraft mächtig unter Druck gesetzt.

Wellinger gegen Kraft: Super-Team wird zu Zehntel-Krimi

Dieser konterte mit einer Punktlandung: Letztlich lagen Wellinger und Raimund als Zweite nach sechs Sprüngen und über 700 Metern in der Luft die Winzigkeit von elf Zentimetern hinter Österreich zurück.

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(mit SID)