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Skisprung-Olympiasiegerin Maren Lundby fällt für Olympiasaison aus - Priorität auf Gesundheit

Eurosport
VonEurosport

Update 09/10/2021 um 20:10 GMT+2 Uhr

Skisprung-Olympiasiegerin Maren Lundby lässt die Olympiasaison 2021/22 schweren Herzens aus. Die Norwegerin, die bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang Gold gewonnen hatte und sich 2019 sowie 2021 zur Weltmeisterin krönte, verzichtet damit auch auf die Winterspiele 2022 in Peking, weil sich ihr Körper "verändert" habe, wie sie unter Tränen beim TV-Sender "NRK" sagte.

Maren Lundby

Fotocredit: Getty Images

Maren Lundby war nicht mehr die makellose Eiskönigin. Über die glühenden Wangen der sonst berufscoolen Norwegerin kullerten Tränen, ihre Stimme brach, doch die Botschaft der besten Skispringerin der Welt war klar zu vernehmen. "Ich habe im Moment ein paar Kilo zuviel, um in der Weltspitze zu springen", sagte die 27-Jährige in einem aufwühlenden Interview im TV-Sender "NRK": "Und ich bin nicht bereit, verrückte Dinge zu tun, um dies zu ändern."
Lundby wird deshalb auf die gesamte Olympia-Saison verzichten, die Goldmedaillen-Gewinnerin von Pyeongchang kämpft nicht um Gold in Peking. Das sei bitter, "aber eine gute Entscheidung", sagte sie, "und ich war eigentlich immer ziemlich gut darin, gute Entscheidungen zu treffen."
Es gehe ohnehin um viel mehr als um sie selbst: Lundby will ein Zeichen setzen. Gegen unverantwortliche Fremdbestimmung über den Körper von Skispringerinnen, für die Gesundheit junger Sportlerinnen.
"Im Skispringen werden extreme Anforderungen gestellt, das Gewicht ist eine davon", sagte die zweimalige Weltmeisterin: "Ich habe mein Gewicht nie unverantwortlich kontrolliert, auch das gehört zu meinem Erfolgsrezept." Und gerade für Nachwuchsspringerinnen, "das ist meine Botschaft", solle kompromisslose Gewichtskontrolle "kein Thema" sein: "Damit kannst du alles zerstören."

"Gesundheitlich geht es mir so gut wie vielleicht noch nie"

Als Normalbürgerin wäre Lundby weit von Gewichts-"Problemen" entfernt. Gewiss: Ihr Gesicht wirkt ein wenig rundlicher als vor wenigen Monaten, ihr Körper, der ohnehin nicht zu den dürrsten im Business gehörte, stabiler. Jener habe sich zuletzt "aus natürlichen Gründen" etwas verändert, sagte Lundby, ohne konkret zu werden.
Im Bereich des Hochleistungssports, zuletzt Schauplatz von Magerkeitsdebatten wie im Fall der Leichtathletin Konstanze Klosterhalfen, kann eine derartige Entwicklung bei jungen Sportlerinnen katastrophale Auswirkungen haben, fatalen Druck erzeugen.
"Ich bin glücklich. Gesundheitlich geht es mir gut wie vielleicht noch nie", sagte Lundby. Dies "nur" für den Sport zu gefährden? Kein Thema für sie, die sich zuletzt "unprofessionell" schimpfen lassen musste, weil sie die Sommersaison ausließ und bei der norwegischen "Let's dance"-Variante im TV tanzte.
Mit dem Standing und Selbstbewusstsein einer der erfolgreichsten Springerinnen der Geschichte lässt sich leichter die Bremse ziehen als für eine Nachwuchsathletin, das weiß Lundby. Dennoch wolle sie ein Signal setzen - alles zu opfern, dazu sei sie nicht bereit: "Ich liebe Skispringen. Aber ich will lieber eine lange Karriere haben."
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(SID)
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