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Nischni Tagil: Sechs DSV-Adler beim Weltcup-Auftakt - Severin Freund nur im Continental Cup

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VonEurosport

Update 17/11/2021 um 15:42 GMT+1 Uhr

Skisprung-Bundestrainer Stefan Horngacher hat für den Weltcup-Auftakt am Wochenende im russischen Nischni Tagil ein sechsköpfiges Team um die beiden WM-Helden Karl Geiger und Markus Eisenbichler nominiert. Wie der Deutsche Skiverband (DSV) am Mittwoch mitteilte, werden Constantin Schmid, Andreas Wellinger, Pius Paschke und Stephan Leyhe beim Saisonstart dabei sein.

Karl Geiger in Planica in Aktion

Fotocredit: Getty Images

Die strahlenden WM-Helden Karl Geiger und Markus Eisenbichler hocken in der ersten Startreihe, dahinter müssen prominente "Kniefälle" um ihren Platz im deutschen Skisprung-Team kämpfen: Weil erstmals seit fünf Jahren alle DSV-Adler gesund sind, ist im Anflug auf Olympia ein brutaler Ausscheidungskampf entbrannt.
Statt der gewohnten Wahl der Qual hat Bundestrainer Stefan Horngacher in der am Wochenende beginnenden Weltcupsaison plötzlich die Qual der Wahl.
"Wir haben vielleicht weltweit die Mannschaft mit dem dichtesten Leistungsniveau", sagte Team-Weltmeister Severin Freund. Das erfuhr er dann auch schmerzhaft. Seinen im vergangenen Winter nach zwei Kreuzbandrissen mühevoll zurückerkämpften Platz im Team verlor der 33-Jährige vor dem Auftakt im russischen Nischni Tagil, Freund muss ebenso wie Youngster Martin Hamann in den Continental Cup "absteigen" - zumindest vorerst.
Es sind die notwendigen Härtefälle eines wochenlangen internen Wettkampfes, der sehr zur Freude des Chefs für schiere Arbeitswut unter den Springern sorgte. "Der Anspruch im Training wird automatisch höher, ich muss nicht viel dazu beitragen", sagt Horngacher: "Für die Jungs ist der Qualifikationsmodus beinhart, aber das ist eben Spitzensport."

Geiger und Eisenbichler führen DSV-Aufgebot an

Sechs Plätze unter acht Topspringern hatte der Österreicher für Nischni Tagil zu vergeben. Neben Geiger, Eisenbichler und Youngster Constantin Schmid setzt Horngacher zunächst auf die genesenen Kreuzband-Patienten Andreas Wellinger und Stephan Leyhe sowie den unverwüstlichen Pius Paschke. Auch die mussten aber bis kurz vor Abflug zittern.
"Irgendeinen erwischt es immer. Ich habe das selbst oft genug durchgemacht", sagt der viermalige Weltmeister Geiger, der im großen Vierfachrennen des Superwinters - Gesamtweltcup, Vierschanzentournee, Olympia in Peking, Flug-WM in Vikersund - größter Hoffnungsträger ist.
Für Wellinger, Olympiasieger 2018, ist der kleine Triumph im internen Wettstreit indes ein großer Lichtblick nach zweieinhalb Seuchensaisons: 2019 beim WM-Triumph des Teams war er nur Zuschauer, die Saison 2019/20 verpasste er wegen seiner Knieverletzung, im vergangenen Winter kämpfte er vergeblich um den Anschluss.
"Die vergangenen zwei Jahre waren kein Zuckerschlecken", sagt Wellinger: "Deswegen freue mich auf das, was kommt." Zumindest lebt der Traum vom dritten Olympiagold nach Sotschi (Team) und Pyeongchang(Normalschanze) - wenn Wellinger denn im Team bleibt: Freund wird in Reihe zwei mächtig Druck machen.

Wellinger und Leyhe nach schweren Verletzungen wieder zurück

Wellinger benötigte fast zwei Jahre, um nach einem Kreuzbandriss wieder in Schwung zu kommen. "Das zeigte mir, dass man sich Zeit nehmen sollte", sagt Leyhe. Der Willinger sprang Anfang 2020 in der Form seines Lebens, als sein Kreuzband riss, "danach habe ich ein Jahr komplett Pause gemacht, um wieder aufzubauen."
Dass Leyhe nun wieder auf gutem Niveau springt, ist auch dem harten internen Wettbewerb geschuldet. Nicht der einzige Vorteil: "Du weißt", sagt Freund, "wenn du national dabei bist, bist du auch international dabei."
Für "Neid und Missgunst", die einst der späte Udo Lattek in solchen Konstellationen im Fußball stets witterte, sorgt die beinharte Konkurrenz bei den Adlern nicht. "Wir sind ein Team und wollen uns pushen", sagt der sechsmalige Weltmeister Eisenbichler: "Und tausendmal lieber ist ein Deutscher vor mir als ein anderer."
(SID)
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