Eisenbichler mit Kampfansage an Granerud für Tournee-Start

VonFlorian Bogner

Update 21/12/2020 um 14:13 GMT+1 Uhr

Markus Eisenbichler geht als Gesamtweltcup-Zweiter enorm selbstbewusst in die Vierschanzentournee und lässt sich auch von fünf Siegen in Serie seines Widersachers Halvor Egner Granerud nicht aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil: Für die am 28. Dezember beginnende Tournee sieht sich der 29-Jährige sogar leicht favorisiert. "Wenn ich mein Zeug mache, weiß ich, dass ich ihn schlagen kann", sagte er.

Markus Eisenbichler

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Mit Platz vier und Platz zwei in Engelberg hat Markus Eisenbichler eine gelungene Generalprobe für die Vierschanzentournee hingelegt - und ist froh, jetzt ein paar Tage abschalten zu können.

"Meine Festplatte war jetzt schon ziemlich voll", erzählte der Zweite des Skisprung-Gesamtweltcups am Montag. Über die Weihnachtstage wolle er "gemütlich mit der Freundin und der Family jetzt ein bisschen runterfahren, an was anderes denken".

Um dann in Oberstdorf am 28. Dezember (live bei Eurosport) voll angreifen zu können. Aus Engelberg nimmt Eisenbichler jedenfalls - auch wenn für Skispringer eigentlich schlecht - jede Menge Rückenwind mit. Die Platzierungen von 2020 hätte er schließlich ein Jahr zuvor auf der von ihm ungeliebten Schanze noch "mit Handkuss" genommen.

Engelberg

Platz zwei: Eisenbichler mit gelungener Generalprobe für Tournee

Update 20/12/2020 um 18:58 Uhr

"Mir bedeutet das sehr viel, weil ich gesehen habe, dass ich auch auf Schanzen, die ich überhaupt nicht mag, trotzdem vorne mitstreiten kann", sagte er. Die Anlage in Engelberg behage ihm deshalb nicht, weil der Springer dort kein richtiges Feedback bekomme.

"Solide!" Eisenbichler überzeugt auch in Engelberg

Tournee-Favoriten: Eisenbichler hat Geiger auf der Liste

"Die Schanze spricht nicht so richtig mit dir. Das ist ein bisschen wie eine Autobahn, es geht einfach gerade dahin", sagte er. Mit Detailarbeit biss sich Eisenbichler jedoch förmlich hinein und merkte: "Die Arbeit im Videostudium lohnt sich. Auch wenn es immer wieder sehr mühsam ist."

Siehe da: In beiden zweiten Durchgängen sprang Eisenbichler mit 138 Metern bzw. 137,5 Metern jeweils die Bestweite. Am Sonntag fehlten ihm so nur 1,7 Punkte auf den Norweger Halvor Egner Granerud, der nun bei fünf Siegen in Serie steht.

Als uneingeschränkten Tourneefavoriten macht Eisenbichler den 24-Jährigen deswegen aber nicht aus. Zum einen werde Karl Geiger, so der Skiflugweltmeister denn nach aktuell symptomfrei verlaufender Covid-19-Infektion zur Vierschanzentournee wieder mitmischen darf, "ein Wörtchen mitreden", wie es Eisenbichler formulierte.

Zum anderen hat er sich natürlich auch selbst ganz oben auf der Rechnung. "Ich weiß, dass ich vor ihm sein kann und auch vor ihm sein werde, wenn ich meinen normalen Sprung durchziehe", sagte er am Montag selbstbewusst.

Eisenbichler über Duell mit Granerud: "Weiß, dass ich ihn schlagen kann"

"Wenn ich mein Zeug mache, weiß ich, dass ich ihn schlagen kann. Im Endeffekt muss ich entspannt bleiben und auf mein Gefühl hören und mich nicht verrückt machen lassen, nur weil der jetzt fünfmal gewonnen hat."

Mit Blick auf die Tournee sei er gut gerüstet, "weil ich einfach weiß, dass ich gut Skispringen kann". Die gute Form habe er sich bereits über den Sommer erarbeitet "und die will ich jetzt auch auskosten".

Bei Granerud geht Eisenbichler zudem fast schon von einer kleinen Leistungsdelle aus. Die Frage ist nur, wann sie eintritt. "Irgendwann fängt er auch mal das Überlegen an und muss auch wieder arbeiten", sagte der DSV-Springer: "Dann merkt man erst, ob man wirklich ein großer Sportler ist." Er selbst habe "solche kleinen Tiefphasen schon oft genug durchgemacht", von dem her habe er auch hier "schon ein bisschen einen Vorsprung".

Sollte Granerud auch bei der Tournee besser springen, werde Eisenbichler das selbstverständlich anerkennen und entsprechend würdigen. "Und wenn ich nicht meine perfekte Leistung zeige, muss ich mich an die eigene Nase packen."

Sprach's und verabschiedete sich zum Training in Oberstdorf, wo sich die DSV-Springer vor Weihnachten noch eben den letzten Feinschliff holen wollen.

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