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Vierschanzentournee - Favoriten: Kubacki, Kraft, Granerud, Geiger und Co. schielen auf den Gesamtsieg

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 26/12/2022 um 12:57 GMT+1 Uhr

Dawid Kubacki ist der Favorit auf den Sieg bei der 71. Vierschanzentournee - es gibt aber auch noch einige andere heiße Eisen im Feuer. So hofft Stefan Kraft auf eine Wiederholung seines Tournee-Siegs von 2015. Karl Geiger hofft indes nach bisher schwankenden Leistungen auf den großen Aufwind. Früheren Dominatoren wie Ryoyu Kobayashi und Kamil Stoch stehen derweil nur Außenseiterchancen zu.

Favoriten bei der Vierschanzentournee 2022/23: Karl Geiger, Dawid Kubacki, Halvor Egner Granerud (v.l.)

Fotocredit: Getty Images

Viermal Polen, zweimal Japan: In den vergangenen sechs Jahren war die Vierschanzentournee der Skispringer eine Zweiländer-Angelegenheit - zumindest was den Gesamtsieger angeht.
Auch bei der 71. Auflage ist der Topfavorit auf den Gewinn des Goldadlers ein Pole.
Die deutschen Springer fuhren in den vergangenen Jahren oft Podestplätze ein, für ganz oben reichte es jedoch seit 2001/02 (Sven Hannawald) nicht.
Acht Kandidaten auf den Gesamtsieg beim Klassiker ab Donnerstag - auch ein Deutscher ist wieder dabei.

Dawid Kubacki (32/Polen)

13. Tournee-Teilnahme
Beste Platzierung: 1. (2019/20)
Kubacki kam in seiner Karriere erst spät in Fahrt, war beim ersten Weltcupsieg fast 29 Jahre alt. Doch mit Ruhe und Beharrlichkeit biss er sich im Schatten seines großen Teamkollegen Kamil Stoch durch. Und profitiert davon heute in höchstem Maße: Kubacki war der bestimmende Springer der ersten Saisonwochen, war teilweise meilenweit voraus und gewann viermal.
Solche Frühform besaß er noch nie: Zuvor hatte Kubacki keinen Weltcupsieg vor dem Jahreswechsel gefeiert. Kurzum - der Tourneesieger 2019/20 ist der große Favorit 2022/23.
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Dawid Kubacki

Fotocredit: Eurosport

Stefan Kraft (29/Österreich)

12. Tournee-Teilnahme
Beste Platzierung: 1. (2014/15)
Seiner war der letzte in einer Serie von sieben Vierschanzentournee-Siegen der Goldenen Generation Österreichs von 2008/09 bis 2014/15. Acht Jahre ist das nunmehr her, seitdem ging der Goldadler nicht mehr an den Co-Gastgeber. Eine Durststrecke, die im Vergleich zur deutschen, seit 2001/02 andauernden ein Witz ist, aber dennoch schmerzt.
Das Zeug, wieder durchzumarschieren hat der dreimalige Einzel-Weltmeister - wenn der "Krafti" die Tournee nicht wie zuletzt fünfmal in Folge in Garmisch wegwirft: 31., 49., 13., 28., Quali-Aus - so geht Trauma.
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Stefan Kraft

Fotocredit: Eurosport

Halvor Egner Granerud (26/Norwegen)

7. Tournee-Teilnahme
Beste Platzierung: 3. (2021/22)
Vom reinen Vermögen her könnte Granerud, Urenkel des Kinderbuch-Autors Thorbjörn Egner (Karius und Baktus), der Allerbeste sein. Nur: Keiner neigt so sehr zu kapitalen Böcken wie der Extremspringer aus Oslo. Die gröbsten Bockgefahren hat Granerud in dieser Saison abgestellt, fliegt nicht mehr so furchterregend weit nach rechts raus wie im Vorjahr, als er teilweise nach der Landung an der Bande entlangschrappte.
Das Zeug zum Tourneesieg hat Granerud zweifelsohne. Acht Wettkampfsprünge in Serie ohne Patzer zu absolvieren, wird der Schlüssel sein.
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Halvor Egner Granerud

Fotocredit: Eurosport

Anze Lanisek (26/Slowenien)

7. Tournee-Teilnahme
Beste Platzierung: 16. (2021/22)
Lange dauerte es, bis sich der Flieger aus Sloweniens Hauptstadt Ljubljana national etablieren konnte. Lanisek ging in den internen Duellen durch eine harte Schule, es hat sich gelohnt - der Jugend-Olympiasieger von 2012 ist nun die klare Nummer eins im Team, sämtliche Saisonsiege (3) und Podestplatzierungen (7) gingen auf sein Konto.
Nur im ersten von acht Springen des Winters stand Lanisek nicht auf dem Podest, er hat die Konstanz für den dritten slowenischen Tourneesieg nach Primoz Peterka (1996/97) und Peter Prevc (2015/16).
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Anze Lanisek

Fotocredit: Getty Images

Karl Geiger (29/Deutschland)

11. Tournee-Teilnahme
Beste Platzierung: 2. (2020/21)
So viel hat der Mann aus dem Tournee-Auftaktort Oberstdorf bereits gewonnen, der ganz große Einzel-Titel war - mit Ausnahme des Sieges bei der Skiflug-WM 2020 - noch nicht dabei. Dritter (2019/20), Zweiter (2020/21) und Vierter (2021/22) war Geiger zuletzt bei der Tournee, Platz eins wäre da die logische Konsequenz?
Statistisch vielleicht, die Vorleistungen (nur ein Podestplatz) waren in den drei Vorjahren besser. Eines aber scheint klar: Wenn ein Deutscher die Tournee diesmal gewinnt, dann Geiger.
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Karl Geiger

Fotocredit: Imago

Marius Lindvik (24/Norwegen)

4. Tournee-Teilnahme
Beste Platzierung: 2. (2019/20, 2020/21)
Die ersten Monate des Jahres 2022 waren für Lindvik ein Traum: Fünf Weltcupsiege, dazu olympisches Einzelgold von der Großschanze und Einzelgold bei der Flug-WM. In der neuen Saison will es aber noch nicht so recht laufen, der Hobby-DJ sucht nach alter Leichtigkeit.
Sollte Lindvik, der bis auf Oberstdorf an allen Tourneestationen schon gewonnen hat, diese finden, mischt er ganz vorne mit.
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Marius Lindvik

Fotocredit: Getty Images

Ryoyu Kobayashi (26/Japan)

7. Tournee-Teilnahme
Beste Platzierung: 1. (2018/19, 2020/21)
"Roy" ist der Titelverteidiger, und bei ihm ist die Sache denkbar einfach: Kommt er ins Fliegen, ist Kobayashi kaum zu schlagen. Zweimal dominierte er eine Tournee bereits fast nach Belieben. 2018/19 schaffte er als Dritter nach Sven Hannawald und Kamil Stoch den "Grand Slam" mit vier Tagessiegen, im vergangenen Winter verpasste er beim zweiten Gesamtsieg den nächsten Komplett-Triumph nach drei Siegen mit Platz fünf in Bischofshofen.
Allerdings: Mit nur einem einstelligen Ergebnis quälte sich Kobayashi höchst mühsam durch die bisherige Saison.
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Ryoyu Kobayashi

Fotocredit: Getty Images

Kamil Stoch (35/Polen)

18. Tournee-Teilnahme
Beste Platzierung: 1. (2016/17, 2017/18, 2020/21)
Seit fast zwei Jahren wartet Stoch auf einen Weltcupsieg, es ist die längste Durststrecke seit seinem Debüterfolg 2011, dem er 38 weitere folgen ließ. Dass er noch einmal wie im Traumwinter 2017/18 mit vier Tagessiegen zu seinem dann vierten Gesamtsieg - so viele haben nur Janne Ahonen (5) und Jens Weißflog (4) gefeiert - fliegt, ist unwahrscheinlich.
Doch nicht nur wegen seiner Konstanz, seiner Ruhe, seiner Erfahrung und seiner sagenhaften Luftfahrt sollte man einen "König Kamil" nie abschreiben.
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Kamil Stoch

Fotocredit: Eurosport

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(SID)
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