Vierschanzentournee - Jens Weißflog äußert sich zur Debatte um ÖSV-Schummelei: "Vielleicht haben sie etwas, ..."
VonLukas Fegers
Update 08/01/2025 um 13:14 GMT+1 Uhr
Daniel Tschofenig, Stefan Kraft, Jan Hörl: Der Kampf um den Gesamtsieg der Vierschanzentournee war eine österreichische Meisterschaft. Die bemerkenswerte Dominanz der Skispringer aus der Alpenrepublik kam der Konkurrenz verdächtig vor, Schummel-Vorwürfe machten die Runde. Jetzt äußerte sich auch der viermalige deutsche Gesamtsieger Jens Weißflog im Gespräch mit "Sport1" zu der hitzigen Debatte.
Highlights: Tschofenig krönt furiose Aufholjagd mit dem Goldadler
Quelle: Eurosport
"Das ist eine Diskussion, die es immer gibt, wenn jemand derartig überlegen ist. Egal, ob es die Österreicher sind oder vor ein paar Jahren die Norweger", sagte der 60-Jährige kurz nach dem Abschluss der Vierschanzentournee 2024/25.
Die Tagessiege bei allen vier Stationen waren an die ÖSV-Athleten gegangen, sowohl Kraft (Oberstdorf, Innsbruck) als auch Tschofenig (Garmisch-Partenkirchen, Bischofshofen) durften zweimal jubeln. Den umkämpften Gesamtsieg sicherte sich Tschofenig schließlich mit dem Rekordergebnis von 1194,4 Punkten vor seinen Landsmännern Hörl (1193,0) und Kraft (1190,3).
"Man sucht dann immer danach, was wir nicht haben", kommentierte Weißflog das dominante Abschneiden des österreichischen Trios: "Vielleicht haben sie ja tatsächlich etwas, was aktuell aber nicht nachweisbar ist. Davon muss man einfach ausgehen."
Der Vorsprung auf die weiteren Plätze war für Tschofenig und Co. deutlich. Der Norweger Johann André Forfang (1154,2) kratzte als "Best of the Rest" noch am ehesten am Podium. Die deutsche Hoffnung Pius Paschke (1134,0) musste sich derweil mit Rang sechs begnügen - immerhin das beste Ergebnis seiner Karriere bei der Vierschanzentournee.
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Bei der Vierschanzentournee flog das österreichische Spitzentrio allen davon.
Fotocredit: Getty Images
Österreichische Dominanz "erschreckend"
"Dass die Österreicher stark sind, war klar", hob Weißflog nun hervor. Doch ihre Dominanz sei "fast schon erschreckend". Mit Blick auf ein mögliches Schummeln des ÖSV-Teams verwies der Tournee-Sieger von 1984, 1985, 1991 und 1996 allerdings auf das Regelbuch.
Dieses sei "mittlerweile so groß und es wird so viel kontrolliert, dass es kaum noch Spielraum gibt. Wenn sie etwas innerhalb der Möglichkeiten, die das Regelbuch noch erlaubt, gefunden haben, dann muss es etwas Besonderes sein. Da sind oft Sprünge dabei, bei denen man sich fragt, wie der so weit landen kann."
Dass es auch nach der Vierschanzentournee so weitergehen wird, daran glaubt Weißflog allerdings nicht. "Ich bin davon überzeugt, dass die Österreicher in den kommenden Weltcup-Springen nicht mehr so dominant sein werden wir bei der Tournee", vermutet die deutsche Skisprung-Legende.
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