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Skiflug-Premiere der Frauen in Vikersund - Toni Innauer macht sich Sorgen: "Worst Case wird passieren"

Katharina Wiedenmann

Publiziert 18/03/2023 um 16:34 GMT+1 Uhr

Die besten Skispringerinnen der Welt feiern an diesem Wochenende in Vikersund das erste offizielle Skifliegen der Frauen. Bei Toni Innauer, der in den 70er Jahren selbst einige Zeit den Rekord gehalten hatte, sorgt das aber weiter für Bedenken. "Es gibt diesen Worst Case, der im Lauf der Jahre passieren wird - mit 100-prozentiger Sicherheit", wird der Österreicher von der "Krone" zitiert.

Toni Innauer hat in einem offenen Brief an die FIS vor Risiken beim Skifliegen für Skispringerinnen gewarnt

Fotocredit: Getty Images

Damit meint Innauer schwere Stürze, die aus seiner Sicht bei Frauen schlimmer ausgehen könnten, "weil auch bei den Männern immer wieder und auch bei den Allerbesten unter bestimmten Voraussetzungen gravierende Stürze passieren".
Er hoffe nur, dass es nicht schon in Vikersund passiere, so der 64-Jährige. Als Beispiel führte er auch den Sturz von Daniel-André Tande vor zwei Jahren in Planica an. Der Norweger musste sogar ins künstliche Koma versetzt werden.
Bereits im vergangenen Sommer hatte Innauer einen offenen Brief an den Weltverband FIS geschickt. Darin nannte er "wichtige biomechanische, medizinische und ethisch moralische Argumente", die aus seiner Sicht weiter gegen ein Frauen-Skifliegen sprächen.
Der Körper "einer, in unserer Sportart auf Leichtgewicht getrimmten, Frau aufgrund des geschlechtsspezifisch geringeren Muskelanteils am Gesamtkörpergewicht" sei "weniger widerstandsfähig als der eines Mannes", erklärte der Tiroler.

Innauer fordert Eigenverantwortung bei Springerinnen

Oft hätten die Frauen eine erhöhte Anlaufgeschwindigkeit beim Springen und dadurch auch theoretisch höher wirkende Kräfte bei einem Sturz. "Es wäre gut gewesen, echte Experten – Praktiker und Wissenschaftler – zum Einschätzen und Beratschlagen zuzuziehen", so Innauer. Die Antwort der FIS sei "ein relativ pauschaler, gender-verständiger Brief" gewesen, kritisierte der ehemalige Springer.
Die meisten Sportlerinnen hätten sich "gewaltig weiterentwickelt" und es sei "an der Zeit, dass sie jetzt auch den nächsten Schritt machen", argumentierte die FIS damals laut Innauer. Dass beim RawAir-Event in Vikersund nur die besten 15 Springerinnen antreten dürfen, begrüßte er aber: "Das ist vom Leistungsniveau her eine gewisse Absicherung, dass das Feld homogener ist."
Abschließend meinte der Österreicher: "Ich würde es gut finden, dass jede, die fliegt, es mit höchster Entschlossenheit tut und Unsicherheiten, die sie in sich spürt, richtig deutet und sagt, es ist gescheiter, ich packe vorher die Skier zusammen." Bei der Skiflug-Premiere am Samstag sorgte Alexandria Loutitt für das erste Highlight. Die Kanadierin landete im ersten Training bei 222,0 m und übertraf gemeinsam mit der Slowenin Ema Klinec (221,0 m) als erste Frau die Marke von 220 Metern.
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