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Frauen-Skifliegen: Norwegischer Teammanager wehrt sich gegen Kritik an neuem Wettbewerb

Thomas von Eichhorn

Update 20/03/2023 um 16:35 GMT+1 Uhr

Clas Brede Brathen akzeptiert die Kritik am neu eingeführten Frauen-Skifliegen nicht. Der norwegische Teammanager, der maßgeblich an der Entwicklung des Formats beteiligt war, äußerte am Sonntag sein Unverständnis gegenüber Skeptikern. Er lobte die Weltpremiere des Events in Vikersund und plädierte dafür, dass jeder in einer Führungsposition im Skispringen für Gleichberechtigung kämpfen sollte.

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Brathen hob im Interview mit "sport.de" die hohe Qualität des Premieren-Skifliegens in Vikersund hervor. "Wir haben 90 Flüge der Frauen ohne irgendeinen Zwischen- geschweige denn Unfall gesehen. Die Frauen haben mir und denen, die sie sehen wollen, gezeigt, dass sie mehr als nur gut genug sind, um diese riesigen Schanzen zu bewältigen. Sie haben heute fantastische Sportmomente erzeugt und das Event war ein Erfolg", sagte er.
Die Schanze in Vikersund sei laut Experten der FIS sogar die schwierigste aller Skiflugschanzen. "Somit sollte es auch möglich sein, Skifliegen für Frauen auf den anderen Schanzen auszutragen", sagte Brathen.
Damit widersprach der Ex-Vizeweltmeister den Kritikern des Formats, wie etwa Ex-Skisprung-Star Toni Innauer. Der 64-Jährige hatte im vergangenen Sommer in einem offenen Brief an die FIS sogar eindringlich vor der Einführung des Frauen-Skifliegens gewarnt.
Der 54-jährige Norweger konterte: "Es sollte über dieses Fliegen keine negativen Kommentare geben, das wäre dumm. Und wenn die Leute sich dazu entscheiden, dumm daherzureden, dann hoffe ich zumindest, dass sie niemanden mit hineinziehen", ärgerte er sich.
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Toni Innauer hat in einem offenen Brief an die FIS vor Risiken beim Skifliegen für Skispringerinnen gewarnt

Fotocredit: Getty Images

Brathen: "Denn dann ist die Gleichberechtigung da"

Der Ex-Skispringer betonte den geringen Zusatzaufwand bei gemeinsamen Veranstaltungen von Männern und Frauen: "Es ist ja bereits alles da. Die Schanze ist präpariert, die Infrastruktur steht und die TV-Produktion ebenso", betonte Brathen.
Allerdings sieht er noch Verbesserungspotenzial in der Arbeit der Jury: "Dann wäre alles perfekt gewesen. Dann hätten die Springerinnen noch mehr Möglichkeiten gehabt, weit zu fliegen und die Gefühle und Emotionen wären noch größer gewesen."
Nun hofft Brathen auf eine Weiterentwicklung des Frauen-Skifliegens, "ohne zu sehr an Gleichberechtigung zu denken. Denn dann ist die Gleichberechtigung da und wir müssen nicht mehr darüber reden. Dafür sollte jeder, der in unserem Sport eine Führungsposition hat, kämpfen."
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