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Skispringen: Vorsätzlicher Betrug im Weltcup? DSV-Stars um Geiger und Wellinger reagieren auf kontroverse Aussagen

Robert Bauer

Update 06/02/2023 um 15:59 GMT+1 Uhr

Ein namentlich nicht genannter, jedoch noch aktiver Skispringer hat vor wenigen Tagen mit öffentlichen Äußerungen, dass sowohl er als auch viele seiner Konkurrenten bei den Anzugkontrollen schummeln würden, für Aufsehen gesorgt. Die deutschen Topspringer reagierten im Rahmen des Heim-Weltcups in Willingen nun auf jene Aussagen und wiesen etwaige Vorwürfe entschieden zurück.

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Ein noch aktiver Skispringer hatte den Weltcup-Zirkus vor wenigen Tagen in Aufruhr versetzt.
Der Athlet sagte anonym gegenüber dem "Blick", dass sowohl er als auch viele seiner Konkurrenten bei den Materialkontrollen schummeln würden. Konkret würde er den Anzug nach oben ziehen, sodass an seinen Schultern für den Moment deutlich mehr Stoff wäre. Dadurch dehne er seine Beinlänge, die eigentlich zu kurz ist, auf das erforderliche Maß aus.
Aufgrund jenes Tricks sei der Schritt des Springers voluminöser, wodurch der sogenannte Segeleffekt verstärkt werde. Auch beim Skiflug-Weltcup am Kulm Ende Januar sei er laut eigenen Aussagen mit einem nicht regelkonformen Anzug gesprungen.
Die DSV-Adler reagierten rund um den Heim-Weltcup in Willingen auf jene kontroversen Aussagen und wiesen etwaige Vorwürfe entschieden zurück.

Geiger und Wellinger wehren sich gegen Vorwürfe

"Ich finde es eine sehr gewagte Aussage. Es ist Leistungssport, jeder versucht, ans Limit zu gehen", wehrte sich Andreas Wellinger.
Eine ähnliche Meinung zu diesem Thema vertrat auch Karl Geiger. "Das ist immer ein schwieriges Thema. So ein Anzug ist an den eigenen Körper angepasst. Der Körper variiert, der Stoff variiert“, erklärte der fünfmalige Weltmeister und führte aus:
"Ich glaube, unser Kontrolleur hat eine Linie, die er verfolgt, einen roten Faden. Er hat eine Grenze, und ich würde nicht behaupten, dass es irgendwie abartig ist."
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Betrugsvorwürfe: Eisenbichler findet klare Worte

Auch Markus Eisenbichler wollte die Vorwürfe des anonymen Springers so nicht stehen lassen. "Es geht hier um den Sport. Ob der Anzug einen Zentimeter größer ist, deswegen springst du nicht weiter. Der Schweizer Kollege, der das gemacht hat, soll sich mal aufs Wesentliche konzentrieren", forderte er.
Die Materialkontrollen werden in dieser Saison erstmals von Christian Kathol durchgeführt. Der Österreicher hatte das Amt im vergangenen Sommer von Mika Jukkara übernommen, der mit einer skandalösen Disqualifikationsflut im Mixed-Wettbewerb der Olympischen Winterspielen 2022 in Peking für Wirbel gesorgt hatte.
Damals wurden neben der deutschen Topspringerin Katharina Althaus vier weitere Springerinnen aufgrund eines irregulären Anzugs bestraft.

Viel Lob für Kontrolleur Kathol

Jukkaras Nachfolger Kathol stellten die DSV-Athelten dagegen ein durchweg positives Zwischenzeugnis aus.
"Die Kontrollen laufen in meinen Augen 100 Mal besser als letztes Jahr", lobte Wellinger den neuen Kontrolleur und betonte: "Man sollte sich auf den Sport konzentrieren."
Eisenbichler pflichtete seinem Teamkollegen bei. "Er macht sehr gute Kontrollen. Ich weiß ganz genau: Wenn es zu groß ist, misst er nach, dann bist du raus. Wir bewegen uns in einem guten Rahmen. Er disqualifiziert nicht immer sofort. Er ist total fair", schwärmte der 31-Jährigen vom Österreicher.
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