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Skispringer Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler kämpfen bei der WM um Gold

VonSID

Publiziert 24/02/2017 um 16:58 GMT+1 Uhr

Andreas Wellinger nahm Markus Eisenbichler huckepack, von rechts deutete Stephan Leyhe einen Kinnhaken an: Die deutschen Skispringer waren nach den gelungenen Testflügen auf der Salpausselkä-Schanze in Lahti zu allerlei Schabernack aufgelegt. "Ein bisschen Spaß muss sein. Die Atmosphäre ist großartig", sagte Wellinger vor dem ersten WM-Showdown am Samstag. Dann wird aus Spaß Ernst.

Andreas Wellinger ist momentan in Topform

Fotocredit: SID

Das Ziel ist klar: "Wir wollen eine Medaille", sagt Bundestrainer Werner Schuster, der seine größten Hoffnungen in den formstarken Wellinger setzt. Der 21-Jährige war zuletzt Dauergast auf dem Podest, auch mit der selten genutzten kleinen Schanze in Lahti schloss er schon nach wenigen Sprüngen Freundschaft.
"Ich habe ein wenig gebraucht, mich dann aber schnell auf die Anlage eingestellt", sagte der Bayer, der in der Qualifikation am Freitag die viertbeste Weite stand.
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Noch besser als Wellinger kam überraschend Eisenbichler mit der etwas altmodisch geformten Schanze zurecht. Am Donnerstag gelang dem 25-Jährigen mit 98,5 m sogar der weiteste Satz der gesamten Konkurrenz, am Freitag verzichtete er daher auf die Qualifikation.
Da zudem auch Leyhe überzeugte, meinte Schuster mit Blick auf Samstag hoffnungsfroh: "Die Jungs sind gut in den Rhythmus gekommen. Wir befinden uns in dem Kreis, in dem die Medaillen entschieden werden."
An einem perfekten Tag scheint sogar Gold möglich. Es wäre ein historischer Erfolg: Deutsche Weltmeister auf der Normalschanze gab es bislang nur in Person der DDR-Springer Hans-Georg Aschenbach (1974, 1976), Matthias Buse (1978) und Jens Weißflog (1985, 1989).
Athleten des Deutschen Skiverbandes triumphierten ausschließlich von der großen Schanze, zuletzt Martin Schmitt 1999 und 2001 sowie Severin Freund 2015.
Dem derzeit verletzten Noch-Weltmeister Freund fehlten vor zwei Jahren in Falun umgerechnet nur 25 Zentimeter, um auch auf der kleinen Schanze zu siegen.
Die knappe Niederlage gegen Außenseiter Rune Velta aus Norwegen zeigte die Krux der Normalschanze: Es geht äußerst knapp zu, schon ein halber Meter oder eine schlechtere Haltungsnote kann weitreichende Folgen haben.
Überraschungsweltmeister gab es daher immer wieder. Vor Velta, der seine Karriere vergangenes Jahr ohne Weltcup-Sieg beendete, holten Springer aus der vermeintlichen zweiten Reihe wie Rok Benkovic (2005), Takanobu Okabe (1995) oder Armin Kogler (1982) WM-Gold.
Warum also nicht, zum Beispiel, Eisenbichler? "Markus ist reifer geworden. Er kann eine Überraschung schaffen", sagt Schuster.
Die Konkurrenz ist jedoch groß. Der Pole Kamil Stoch befindet sich seit Wochen in Topform und kann nach seinem Triumph bei der Vierschanzentournee den zweiten großen Titel der Saison holen. In der Qualifikation am Freitag verbesserte Stoch den Schanzenrekord auf 103,5 m.
Auch Teamkollege Maciej Kot und der Österreicher Stefan Kraft haben realistische Gold-Chancen, mit Spannung wird zudem der Auftritt des vor drei Wochen in Oberstdorf schwer gestürzten sechsmaligen Weltmeisters Gregor Schlierenzauer erwartet.
Größere Sorgen bereitet Wellinger und Co. allerdings der Wind, der Lahti-typisch das Ergebnis beeinflussen könnte. Geht auch hier alles glatt, könnte am Samstagabend erneut die Zeit für Quatsch-Fotos gekommen sein. Dann aber mit Medaille um den Hals.
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