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Judd Trumps Meisterstück und Ronnies Bescheidenheit

Rolf Kalb

Update 10/10/2016 um 11:38 GMT+2 Uhr

Der 9:8-Sieg von Judd Trump gegen Ronnie O'Sullivan im Finale des European Masters in Bukarest war mitreißendes Snooker. Respekt! Beide waren voller Spielfreude, und der Funke sprang über. Der Druck, unter dem Trump mehrfach im Verlaufe des Endspieles gestanden hat, muss enorm gewesen sein. Aber er hat standgehalten; das war ein Meisterstück.

1006 Closing moments Trump

Fotocredit: Eurosport

O'Sullivan stapelt ja gerne mal tief und ist sehr selbstkritisch. Mit der Bemerkung, er wisse gar nicht, wie er acht Frames abbekommen habe, stellt er sein Licht zu sehr unter den Scheffel. Das war vielleicht noch nicht die absolute Top-Form beim fünfmaligen Weltmeister, aber er hat gut gespielt, sehr gut sogar. Die meisten Kontrahenten hätte er mit einer derartigen Leistung locker geschlagen. Aber nicht Trump.

Verzweiflung? Nicht bei Trump!

Dabei hatte das Finale für Trump doch so unglücklich angefangen. Kicks und nicht gelungene Splits (obwohl er nichts dafür konnte) bremsten ihn immer wieder aus. Da hätte man schon verzweifeln können. Nicht so Trump. Der kämpfte sich wieder zurück und steckte niemals auf. Dann kam seine goldene Phase zu Beginn der zweiten Session, wo er drei Frames in Folge gewann.
Doch wieder lauerte das Schicksal ihm auf: Im zwölften Frame wurde er erneut von einem Kick gestoppt, und anstatt die Führung auszubauen und den Schwung beizubehalten, kassierte er den Ausgleich. Spätestens da wären einige zerbrochen. Trump selber hat ja auch darauf hingewiesen, dass O'Sullivan es alleine schon durch seine Präsenz dem Gegner schwermacht. Viele werden damit nicht fertig. Neil Robertson ist daran im Finale der Welsh Open gescheitert und auch im Halbfinale von Bukarest.

Prädikat Extraklasse

Trump aber schüttelte das ab, auch als er mit 6:8 hinten lag. Was er dann auf dem Tisch ablieferte, verdiente das Prädikat Extraklasse: Sein 400. Century mit der Wahnsinns-Blauen im 15. Frame, seine Clearance im 16. Frame, als die Roten an den Banden lagen, und sein exzellentes 74er-Break im Decider waren echte Sternstunden. Da sollte man ein Lehrvideo draus machen. Das war ein echtes Meisterstück!
Und nun geht es nahtlos weiter. Die English Open beginnen gerade und eine neue Snooker-Woche liegt vor uns. Danach haben alle Fans dann eine Woche Zeit, um die Vorräte wieder aufzufüllen. Denn danach gibt es mit der International Championship und der China Championship wieder zwei Turniere direkt hintereinander - natürlich auch beide live bei Eurosport im TV und im Player.
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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