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Hong Kong Masters: Nur lächelnde Gesichter - Rolf Kalb über die vielen Sieger des Hong Kong Masters

Rolf Kalb

Update 10/10/2022 um 15:36 GMT+2 Uhr

Ronnie O'Sullivan heißt der strahlende Sieger des Hong Kong Masters, ist aber nicht der einzige, der das Turnier in der ehemaligen britischen Kolonie happy verlässt. In Hongkong machte auch Marco Fu nach Jahren der Leidenszeit wieder auf sich aufmerksam. Zu den Gewinnern gehören auch die rund 9000 Final-Zuschauer, die das Turnier selbst für The Rocket zu einem einzigartigen Erlebnis werden ließen.

O'Sullivan hebt erstmals Trophäe in Hongkong in die Luft

Klar: Ronnie O'Sullivan hat das Hong Kong Masters gewonnen. Der erste Profi-Event in Asien hatte aber eine ganze Reihe an Gewinnern. Da ist natürlich zum einen der Sieger, O'Sullivan. Er scheint seine Ellenbogen-Verletzung, die einen Start in Fürth unmöglich gemacht hatte, überwunden zu haben. Vor allem aber: Seine Form ist zurückgekehrt; er kann sich wieder auf sein Spiel verlassen.
Seine Leistungen bei der Championship League, den World Mixed Doubles und auch bei den British Open waren ja wahrlich nicht weltmeisterlich. Sein 5:0 im Viertelfinale in Hongkong über Ng On Yee war dann sicherlich kein echter Test. Seine nächsten beiden Matches aber sehr wohl. Wie O'Sullivan das Halbfinale gegen Neil Robertson, der ja auch drei Centuries gespielt hatte, nach 1:4 noch drehte, war mehr als eindrucksvoll.
Auch im Finale hat Ronnie O'Sullivan seine beiden besten Seiten gezeigt. Bis zum 5:2 war er eigentlich der große Dominator. Danach setzte ihn Marco Fu gehörig unter Druck. Aber diesem Druck hielt er prima stand. Seine Total Clearance im letzten Frame gänzlich ohne Pink und Schwarz (außer im Endspiel auf die Farben) war ein Paradebeispiel für glänzendes Breakbuilding in einer schwierigen Situation.
Wer diese Fähigkeit hat, braucht nichts und niemanden zu fürchten.
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Mit Century zum Abschluss: O'Sullivan gewinnt Titel in Hongkong

Fu ein weiterer Gewinner

Auch der unterlegene Finalist Marco Fu ist ein Gewinner der Tage in seiner Heimatstadt. Er hat schwere Jahre hinter sich. Seit 2017 hatte er unter seinen Augen-Problemen zu leiden und konnte nur noch sporadisch spielen. Und selbst wenn er antrat war nicht zu übersehen, dass er stark gehandicapt war.
Der Ausbruch der Corona-Pandemie unterbrach seine Spielerkarriere dann komplett. Erst seit Beginn dieser Saison spielt er wieder regelmäßig, nachdem er zuvor zwei Jahre nur sporadisch gespielt hatte und gute zwei Jahre gar nicht. Dass er da nicht einfach dort anknüpfen kann wo er 2017 aufgehört hatte, ist klar. Siege waren deshalb rar.
Ich gehe davon aus, dass er jetzt aber wieder selbstbewusster spielen wird und damit auch wieder mehr gewinnen wird. Er hat mit Mark Selby und John Higgins zwei absolute Spitzenleute in Hongkong geschlagen und sich mit Ronnie O'Sullivan ein Duell auf Augenhöhe geliefert.
Damit hat er sich selber bewiesen, dass er noch gut genug für das Spitzenniveau ist. Die 147 aus dem Halbfinale war da nur noch die Kirsche auf der Sahne. Das gewachsene Selbstvertrauen werden seine nächsten Gegner zu spüren bekommen.
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Unglaublich! Fu zieht mit Maximum Break ins Finale ein

Rekord-Kulisse in Hongkong

Zu den Siegern gehören aber auch Snooker selber und die Fans in Hongkong. 9000 Zuschauer sorgten im Coliseum für eine Gänsehaut-Atmosphäre. So etwas hat keiner aus der Snooker-Familie bisher erlebt. Kompliment an die Fans: sehr diszipliniert, engagiert und enthusiastisch, immer aber auch absolut fair. Das hat richtig Spaß gemacht.
Für die World Snooker Tour war der Erfolg des Hongkong Masters enorm wichtig. Das sendet auch ein Signal an die Veranstalter in der Volksrepublik China, dass es Zeit für eine Rückkehr ist, obwohl Corona natürlich noch nicht vollständig überwunden ist.
Die Rückkehr der lukrativen China-Turniere in den Kalender wäre für Snooker und vor allem für die Spieler ein Segen. Ich bin jetzt deutlich optimistischer, dass das zumindest für die nächste Saison gelingen kann.
Kein Wunder, dass man in Hongkong nur lächelnde Gesichter gesehen hat.
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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