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Neil Robertson gewinnt ein unglaubliches Finale bei Champion of Champions

Rolf Kalb

Update 11/11/2019 um 14:04 GMT+1 Uhr

Dass Neil Robertson nach dem Finale des Champion of Champions in Tränen aufgelöst seinen Sohn Alexander in die Arme nahm war das passende emotionale Ende. Das 10:9 des Australiers über Judd Trump war ein derart intensives Match, wie man es in dieser Form nur sehr selten erlebt. Zwei Top-Spieler in Top-Form lieferten sich ein Match, das man als Klassiker in Erinnerung behalten wird.

Neil Robertson feiert den Sieg mit seinem Sohn

Fotocredit: Getty Images

Das Niveau war unglaublich: Neil Robertson spielte fünf Centuries und acht weitere Breaks von mehr als 50 Punkten. Mit drei Centuries und sechs weiteren Halb-Centuries war auch Judd Trump nicht gerade bescheiden. Das Break-Building von beiden war atemberaubend und mitreißend. Aber es waren nicht die Breaks alleine, die dieses Endspiel zu einem echten Highlight machten. Es gab ja auch die dramatischen und knappen Frames, die sicher auch für die beiden Protagonisten ein Wechselbad der Gefühle waren und die ungeheuer wichtig waren.
Das ganze Match war ja ein Kopf-an-Kopf-Rennen auf allerhöchstem Niveau. Ein Highlight war sicherlich der elfte Frame, als Neil Robertson auf Maximum-Kurs war, bevor er an der 14. Roten scheiterte. Und dann kam Frame 17: Robertson führte schon mit 60:35 und es lagen nur noch 22 Punkte auf dem Tisch. Judd Trump lochte Braun, holte auf Blau die benötigten Foulpunkte und räumte dann auch noch die letzten drei Farben zum 62:60 ab. Damit war Trump beim Stand von 9:8 nur noch einen Frame vom Sieg entfernt.
Die Retour-Kutsche folgte im nächsten Frame: Trump führte mit 69:6 bei nur noch 59 Punkten auf dem Tisch. Robertson lochte drei Mal Rot plus Schwarz und holte dann auf die letzte Rote die benötigten Foulpunkte. Trump bekam noch eine Mini-Chance, verschoss aber die schwere lange Rote. Der Australier lochte Rot dünn in die Mitte und räumte dann den Tisch ab, um eine Respotted Black zu erzwingen. Auch diese sieben Extra-Punkte gingen an Robertson, der so den verdienten Decider erzwang. In diesem entscheidenden Frame machte er dann kurzen Prozess und holte sich mit einer 137 diesen Titel zum zweiten Mal nach 2015.

Nach packendem Finale wartet der Alltag

Das 10:9 von Neil Robertson im Endspiel gegen Judd Trump war das dritte Match in Folge, das der Australier im Decider gewann. Zuvor hatte er schon gegen Shaun Murphy und gegen Ronnie O’Sullivan über die volle Distanz gehen müssen. In den Schoß gefallen ist ihm dieser Titel wahrlich nicht. Das mag auch zu seiner emotionalen Reaktion beigetragen haben, genauso wie die Tatsache, dass Sohn Alexander und die siebenmonatige Tochter Penelope seinen Triumph miterlebten. Entscheidend war aber die Intensität dieser Begegnung, die beiden auch emotional und psychisch alles abverlangte.
Für beide geht es jetzt ja ohne Pause weiter. Am Dienstag müssen beide ihr Auftakt-Match beim Northern Ireland Open in Belfast spielen. Es bleibt abzuwarten, wie beide es schaffen, nach diesem intensiven Höhepunkt wieder im Alltag anzukommen. Neil Robertson hat als Sieger von Coventry da sicher die etwas besseren Karten. Einfach wird es aber für beide nicht. Vor allem aber muss man den beiden dankbar sein für dieses unglaubliche Match vom Sonntag!
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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Die Final-Highlights der China Open 2019: Robertson feiert Triumph

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