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Kyren Wilson nutzt Chance bei Paul Hunter Classic - Champion und Botschafter

Rolf Kalb

Update 27/08/2018 um 17:06 GMT+2 Uhr

Dass Kyren Wilson das Paul Hunter Classic in Fürth gewonnen hat erscheint irgendwie logisch. Angesichts der Nicht-Teilnahme vieler Top-Spieler und nachdem dann andere Mitfavoriten wie Shaun Murphy, Luca Brecel oder Titelverteidiger Michael White früh ausgeschieden waren, schien es auf ihn hinauszulaufen. Aber ein Spaziergang war es für den „Warrior“, vor allem am Schlusstag, nicht.

Kyren Wilson looks down the table

Fotocredit: Getty Images

Im Sport geht es auch darum, eine Chance zu nutzen, wenn man sie bekommt. Wenn die anderen schwächeln, dann musst Du da sein. Kyren Wilson hat das geschafft. Andere nicht, wie beispielsweise Jack Lisowski. Der hätte durchaus Chancen auf seinen ersten Titelgewinn gehabt, verspielte dann aber im Viertelfinale eine 3:0-Führung gegen Peter Lines. Chance verpasst.

Peter Ebdon - Mentor und Finalgegner

Spielerisch hat Wilson am Sonntag nicht immer überzeugt. Drei seiner vier Matches hätte er auch verlieren können. Aber er hat sie nicht verloren. Er hat immer noch etwas aus dem Hut gezaubert, wenn es darauf ankam. Das hätte er vor zwei Jahren noch nicht geschafft. Aber das zeichnet eben Spieler der Extraklasse aus. Das Finale war sicherlich auch mental nicht leicht für ihn.
Peter Ebdon ist schließlich derjenige, der als erster das Talent von Wilson entdeckt hat. Ebdon hat dann auch Wilsons Eltern überzeugt, ihn diesen Weg gehen zu lassen, und war sein Mentor in der Anfangszeit. Seitdem sind beide enge Freunde. Dass dieses enge persönliche Verhältnis beide etwas gehemmt hat war nicht zu übersehen. Aber spätestens im dritten Frame fand der spätere Sieger dann langsam in die Spur zurück.

Wie geht es weiter mit dem Paul Hunter Classic?

Wichtiger noch als die aktuellen sportlichen Ergebnisse waren in Fürth natürlich die Diskussionen und Befürchtungen über die Zukunft des Paul Hunter Classic. Ich konnte leider in diesem Jahr aus bekannten Gründen ja nicht dabei sein. Aber selbst aus der Ferne habe ich wieder gespürt, wie unverzichtbar dieses Familienfest des Snookers mit seiner unvergleichlichen Atmosphäre ist. Umso schöner, dass Spieler wie Wilson diesen Event uneingeschränkt unterstützen. In einem Tweet bezog er klar Stellung:
Ich habe das Paul Hunter Classic gespielt, um an einen großen Spieler zu erinnern, der mich inspiriert hat, Snooker zu spielen. Es geht nicht immer nur ums Geld. Schade, dass andere nicht an einer Teilnahme interessiert waren.
Das sind klare Worte, die zeigen, dass Wilson eben nicht nur ein Champion, sondern auch ein hervorragender Botschafter des Snookers ist. Auch andere wie Shaun Murphy, Luca Brecel, Michael White oder Mark King (um nur einige zu nennen) unterstützen das Paul Hunter Classic vorbehaltlos. Ihnen allen sollten wir als deutsche Fans dankbar sein.

Familiäre Gründe sorgen für Absageflut

Natürlich kann man auch einen Barry Hawkins verstehen, der darauf verweist, dass das Event in Fürth nun einmal in die Zeit der Schulferien in Großbritannien fällt. Da wollen viele halt auch Zeit mit der Familie und den Kindern verbringen. Angesichts der häufigen Abwesenheit bei dem dichtgedrängten Terminkalender ist das durchaus ein ernstzunehmendes Argument. Aber scheitert es wirklich an einem einzigen Wochenende, denn lange dauert das Paul Hunter Classic ja nicht? Wilson hat einfach seine Familie mitgebracht. Auch Murphy hat Familie und Kinder, ist zudem vor kurzem mit der Familie noch umgezogen und stand trotzdem in Fürth an der Platte.
Aber das Paul Hunter Classic braucht nicht nur die Unterstützung der Spieler, sondern auch die der Fans und des Publikums. Die, die am letzten Wochenende in Fürth waren, haben sich klar für eine Fortführung ausgesprochen. Aber es waren eben auch deutlich weniger als zu den Glanzzeiten, die in diesem Jahr gekommen waren.
Also, liebe Fans: Auch Ihr seid aufgerufen, die Zukunft des Paul Hunter Classic zu unterstützen. Es wäre tragisch, wenn das nicht gelingen würde!
Herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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