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Masters - Vorschau: O'Sullivan, Trump - oder doch ein anderer?

Rolf Kalb

Update 08/01/2021 um 20:00 GMT+1 Uhr

Die beste Nachricht ist wohl, dass das Masters trotz des erheblich verschärften Corona-Lockdowns in England stattfinden wird. Allerdings wird nicht in der wunderbaren Arena im Alexandra Palace gespielt, sondern erneut hinter verschlossenen Türen in Milton Keynes. Auch wenn dies schade ist, so sollte es für die Spieler kein Problem darstellen. Die sind ja mittlerweile daran gewöhnt.

Einer der Favoriten beim World Grand Prix: Judd Trump

Fotocredit: Getty Images

Als Titelverteidiger geht erstmals Stuart Bingham ins Rennen. Vor dessen Vorjahres-Triumph war seine Masters-Bilanz eher mau. Ich bin auch skeptisch, ob er in diesem Jahr erneut die Paul Hunter Trophy gewinnen kann. Im Gegenteil. Schon in der ersten Runde wird Thepchaiya Un-Nooh ein echter Prüfstein für ihn sein. Der Thailänder ist einer von zwei Masters-Debütanten in diesem Jahr, aber unter den besonderen Umständen fällt dies nicht so groß ins Gewicht. Nur muss man halt abwarten, welcher Un-Nooh denn da am Tisch auftaucht.
Als Weltmeister ist Ronnie O’Sullivan auch beim Masters an Position zwei gesetzt. Er ist schon zum 26. Mal dabei, ist mit sieben Triumphen der Rekord-Champion und hat mehr als 75 Prozent seiner Matches beim Masters gewonnen. Aber ob er jetzt in der Lage ist, wirklich vier sehr gute Matches innerhalb einer Woche abzuliefern, bleibt abzuwarten.
Seine bisherigen Leistungen in dieser Saison lassen daran zweifeln. Aber sein Auftakt-Gegner Ding Junhui hat ja in den letzten Monaten auch keine Bäume ausgerissen.
Im Viertelfinale könnte O’Sullivan dann auf John Higgins oder Mark Allen treffen. Beim Masters ist ja jedes Match ein potentielles Finale, aber ich freue mich schon richtig auf das Duell zwischen Higgins und Allen.

Nächstes Match zwischen Trump und Wilson?

Higgins ist zum 27. Mal in Folge dabei. Aber trotz seiner zwei Titel hat er auch oft beim Masters geschwächelt. Allen war bei Ranglisten-Turnieren in dieser Saison noch nicht sonderlich erfolgreich, hat aber mit seinem Sieg beim Champion of Champions gezeigt, dass man ihn auf jeden Fall im Auge haben muss.
Im Viertelfinale könnte es auch zu einem Duell zwischen Judd Trump und Kyren Wilson kommen, sofern die sich gegen David Gilbert beziehungsweise Jack Lisowski durchsetzen. Ob Trump nach der Pause über die Feiertage sofort wieder bei 100 Prozent ist bleibt abzuwarten.
Aber die Erfahrung der letzten Monate lehrt, dass Trump bei jedem Turnier einer der Top-Favoriten ist. Und zwischen ihm und dem Warrior entwickelt sich ja eine besondere (sportliche) Rivalität.

Masters: Selby wieder in Form

Zu den Top-Favoriten gehört natürlich auch Neil Robertson. Der trifft in der ersten Runde auf Yan Bingtao, den zweiten Debütanten in diesem Jahr. Setzt er sich da durch, dann könnte im Viertelfinale Mark Selby sein Gegner sein. Der dreimalige Champion aus Leicester ist ja wieder erstarkt. Und seine Masters-Bilanz ist stark: Mehr als 68 Prozent seiner Matches hat er gewonnen. Fünf Mal stand er zwischen 2008 und 2014 im Finale! Seitdem jedoch hat er kein Halbfinale mehr erreicht.
Trotzdem: Selby ist wieder stark in Form. In der ersten Runde trifft er auf Stephen Maguire. Der Schotte ist zwar immer ein gefährlicher Gegner, doch Selby hat ihn bei ihren drei vorherigen Masters-Duellen immer geschlagen.
Außerdem trifft in der ersten Runde Shaun Murphy auf Mark Williams. Murphy hat zu Saisonbeginn zwar das Halbfinale beim European Masters erreicht, aber ansonsten kam er nicht mehr über die Runde der letzten 32 hinaus.

Williams droht aus Top 16 herauszufallen

Mit den Corona-Beschränkungen hat er ganz besonders zu kämpfen. Williams hat vor 18 Jahren seinen zweiten und bisher letzten Masters-Triumph gefeiert. Im Moment schwebt er gar in Gefahr, erneut aus den Top 16 der Rangliste herauszufallen. Der Waliser weiß also nicht, wie oft er überhaupt noch beim Masters starten kann.
Gerade beim Masters sind Voraussagen ja immer ganz besonders schwierig. Die Besten sind da eben unter sich. Jeder kann den Titel holen. Überraschungssieger kann es also gar nicht geben. Das macht das Masters ja auch immer so besonders reizvoll.
Trotzdem: Trump, Robertson, Selby und O’Sullivan haben den anderen einiges voraus. Ein Sieger aus diesem Quartett ist also der wahrscheinlichste Ausgang. Lassen wir uns überraschen.
Vor allem aber hoffe ich, dass auch wirklich alle 16 Spieler an den Start gehen können und keiner positiv getestet wird.
Ein frohes neues Jahr für alle und herzliche Grüße
Ihr / Euer Rolf Kalb
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Die 10 besten Stöße 2020 mit O'Sullivan, Trump & Co

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