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Alexander Zverev und sein Fahrplan auf Sand - der Olympiasieger muss in der Caja Mágica die Schlagzahl erhöhen

Tobias Laure

Update 26/04/2024 um 10:17 GMT+2 Uhr

Alexander Zverev hat zwei turbulente Wochen zum Auftakt der Sandplatzsaison erlebt. Der Olympiasieger kam mit zwei Siegen und zwei Niederlagen bei zwei Turnieren in Monte Carlo und München nur mäßig aus den Startblöcken. Das ist kein Drama, schließlich waren die Umstände, vorsichtig ausgedrückt, unglücklich. Will Zverev seinem Fahrplan aber folgen, dann muss er in Madrid die Schlagzahl erhöhen.

Highlights: Nasskaltes Wetter und Garín zu viel für Zverev

Alexander Zverev weiß, dass er auf Sand nicht zu den Schnellstartern gehört. "Ich fange erst in Woche drei oder vier an, richtig gut zu spielen", ließ der 27-Jährige vor gut einer Woche beim ATP-Turnier in München wissen.
Die Ergebnisse in dieser Saison bestätigen die Einschätzung: Beim Masters in Monte Carlo schied er in der zweiten Partie gegen den späteren Turniersieger Stefanos Tsitsipas aus, dasselbe Schicksal ereilte ihn in München gegen Cristian Garín. Beide Kontrahenten sind extrem starke Sandplatzspieler, die Niederlagen kamen nicht von ungefähr.
Legt man die drei bis vier Wochen zugrunde, die Zverev sich selbst zugesteht, dann müsste er beim Masters in der Caja Mágica von Madrid langsam Fahrt aufnehmen, die Statistiken in den positiven Bereich bringen.
Tatsächlich braucht der Hamburger eine Leistungssteigerung, denn bereits im ersten Match wartet ein dicker Brocken: Borna Coric. Der Kroate hat eine 3:3-Bilanz gegen Zverev und holte seinen ersten Titel auf der ATP Tour 2017 auf Sand (Marrakesch).

Zverev in München seiner Waffen beraubt

Es wird von entscheidender Bedeutung sein, ob Zverev seine zuletzt stumpfen Waffen schärfen kann. In München gelang das aufgrund der Kälte und Nässe nicht. "Mein Aufschlag, mit dem ich normalerweise viele Punkte mache, wird mir weggenommen. Meine Rückhand, die vielen Gegnern Probleme bereitet, wird mir weggenommen", ärgerte sich der Weltranglistenfünfte nach dem Aus im Viertelfinale.
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Mühelos ins Viertelfinale: Zverev bezwingt Khachanov

Der Ausflug in die bayrische Landeshauptstadt war rückblickend ohnehin ein Reinfall. Die harschen Witterungsbedingungen machten dem 1,98-m-Schlaks mehr zu schaffen als der Konkurrenz. Selbst wenn er seinen gefürchteten Aufschlag mit 220 km/h übers Netz bringe, "kommt der beim Gegner auf Hüfthöhe an und nicht auf Schulterhöhe", monierte Zverev. Der Gegner war damit wesentlich besser in der Lage, gut zu returnieren.

Zverev: Wenig Zeit vor Monte Carlo

Im zweiten Match platzte dem Deutschen gar der Kragen. "Es regnet seit drei Stunden ununterbrochen, und es wird keine Sekunde darüber nachgedacht, zu unterbrechen", schimpfte Zverev und drohte später an, "die nächsten zwei Spiele abzuschenken, dann bin ich fertig hier. Das ist wirklich lächerlich. Ich rutsche bei jedem Schritt, den ich mache."
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Highlights: Zverev schlägt Ofner in Monte Carlo

In der Woche zuvor beim Masters in der Wahlheimat waren die Probleme noch andere. "Ich bin in Miami weit gekommen und hatte entsprechend wenig Zeit vor Monte Carlo. Es waren nur ein paar Trainingseinheiten möglich", erläuterte Zverev auf Nachfrage von Eurosport.de.

Zverev gibt zu: "Ich wurde zu defensiv"

Dass der 27-Jährige von der Weltspitze noch ein Stück entfernt ist, zeigte sich im Duell mit Tsitsipas, dem er 5:7, 6:7 (3:7) unterlag. Immerhin machte Zverev im zweiten Satz aus einem 0:5 ein 5:5, ehe er sich doch geschlagen geben musste. Er habe einige Chancen liegen lassen, aber "in den wichtigen Momenten wurde ich - auch wegen der fehlenden Praxis auf Sand - etwas zu defensiv und habe abgewartet", resümierte Zverev.
Im Unterschied zu München waren es im Fürstentum spieltaktische Unzulänglichkeiten und keine äußeren Einflüsse, die zum Aus führten. Daran wird Zverev nun arbeiten müssen, um in der "Zauberkiste" von Madrid die Wende einzuleiten. Aufschlag, Rückhand und die Urgewalt in den Schlägen werden nicht negativ beeinflusst, demzufolge hat die Nummer fünf der Welt gute Aussichten, erfolgreich abzuschneiden.

Madrid und Zverev - das passt

Hinzu kommt der mentale Faktor. Zverev weiß, dass sein Spiel funktioniert in der Caja Mágica. 2018 und 2021 gewann er den Wettbewerb, 2022 stand er im Endspiel. Bei keinem anderen Masters hat Zverev eine annähernd starke Bilanz wie in der spanischen Hauptstadt.
Entsprechend selbstbewusst geht der Hamburger das Turnier an, er wolle "um den Titel mitspielen". Das Finale in Madrid steigt am 5. Mai, knapp vier Wochen nach dem ersten Match auf Sand für Zverev. Würde also hervorragend in den Zeitplan passen ...
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Fight ums Finale: Dimitrov stoppt Zverev in Dreisatz-Duell


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