Holger Rune steckt die kalte Dusche locker weg - der Titelverteidger giert nach dem Hattrick am Münchner Aumeisterweg

VonTobias Laure

Update 19/04/2024 um 14:27 GMT+2 Uhr

Holger Rune ist in seine Münchner Wohlfühloase zurückgekehrt. Zwar bei äußerst widrigen Bedingungen, aber mit Erfolg. Der Däne will sich am Aumeisterweg, wo er noch nie ein Match verlor, den Feinschliff für eine starke Sandplatzsaison holen - und damit auch einen Negativtrend stoppen. Den ersten Schritt hat er gemacht, nun geht es darum, die Schlagzahl zu erhöhen.

Rune trotzt Regen und Gegner Galán - die Highlights

Alles in allem war es eine kalte Dusche der angenehmen Art für Holger Rune.

Die erste Partie des Titelverteidigers am Aumeisterweg war ganze zwei Punkte alt, da prasselte schon der Hagel auf den Centre Court und sorgte für eine Unterbrechung. Seinen Matchball, stilecht mit einem Ass verwandelt, spielte Rune später im Regen.

"Es war kalt, aber ich komme ja aus Dänemark, das ist schon okay", versicherte das Toptalent, das seine makellose Bilanz beim ATP-Wettbewerb von München auf 10:0 Siege ausbaute.

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Es war ein guter Auftakt für Rune, der just vor Turnierbeginn erstmals seit Januar 2023 aus den Top 10 der Weltrangliste herausfiel und sich aktuell auf Platz zwölf wiederfindet. Erstmal nur eine Statistik, kein Drama - und doch muss der junge Däne diese Tatsache als Warnsignal verstehen.

Rune: Hattrick als Befreiungsschlag?

Die Entwicklung des 20-Jährigen stagnierte zuletzt, wenngleich auf hohem Niveau. Die BMW Open in München kommen da gerade recht. Rune gewann das Turnier 2022 und 2023 - der Hattrick wäre der Befreiungsschlag, auf den er seit Monaten wartet.

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Daran änderte auch das Engagement von Tennis-Legende Boris Becker als Trainer wenig. In die gemeinsame Zeit fiel zwar der Finaleinzug beim ATP-Turnier in Brisbane zu Jahresbeginn, Anfang Februar aber gingen Becker und Rune wieder getrennte Wege. Er hätte dem Spieler "viel mehr zur Verfügung stehen müssen", als er es könne, teilte der sechsfache Grand-Slam-Turniersieger mit.

Die Nachricht sorgte für großes Aufsehen in der Szene, zumal das Rune-Lager erst eine Woche zuvor die Trennung von Severin Lüthi, dem zweiten prominenten Coach im Team, bekanntgegeben hatte.

Rune greift wieder mit Mouratoglou an

Es sei "nicht einfach, den perfekten Partner zu finden", resümierte Rune, der inzwischen wieder von Patrick Mouratoglou und seinem Langzeittrainer Kenneth Carlsen betreut wird. In dieser Konstellation will der Weltranglistenzwölfte sich nun wieder nach oben orientieren.

Es laufe gut, bestätigte Rune auf Nachfrage von Eurosport.de. "Kenneth kennt mich, seit ich elf, zwölf Jahre alt bin. Die Situation fühlt sich gut an, ich bin bereit, mich zu verbessern."

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Die Sandplatzsaison bietet günstige Voraussetzungen dafür - und auch der Start macht Hoffnung. Beim Masters von Monte Carlo stieß Rune bis ins Viertelfinale vor, wo er Australian-Open-Champion Jannik Sinner nach großem Fight in drei Sätzen unterlag.

In München legte er nun einen überzeugenden 6:4, 6:2-Erfolg gegen Daniel Elahi Galán nach, einen ausgemachten Spezialisten auf Sand, der vier Challenger-Titel auf dem roten Belag vorzuweisen hat.

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Rune servierte stabil, wehrte die einzige Breakchance des Kolumbianers ab und trotzte dem ekligen Wetter in der bayrischen Landeshauptstadt problemlos. Im Viertelfinale wartet nun der Schweizer Marc-Andrea Hüsler.

"Djokovic ist die größte Bedrohung"

Runes Blick geht aber schon weit voraus, auf die French Open in Paris (ab 26. Mai live im TV bei Eurosport 1 und on-demand bei discovery+).

Es ist sein bislang stärkstes Grand-Slam-Turnier, in den vergangenen beiden Jahren kam der Däne jeweils ins Viertelfinale. Rune sieht sich mindestens im erweiterten Kreis der Titelkandidaten - und hat auch schon den Mann ausgemacht, der am schwierigsten zu bezwingen sein wird.

"Novak Djokovic ist die größte Bedrohung", stellte Rune klar und machte mit seiner Wortwahl deutlich, dass er groß denkt. München soll nur eine (wichtige) Zwischenstation sein auf dem Weg nach oben.

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