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Novak Djokovic nimmt Stellung zu Aussage von Goran Ivanisevic: "Er hat schon recht ..."

Tobias Laure

Update 31/10/2023 um 16:10 GMT+1 Uhr

Novak Djokovic kehrt nach mehr als sieben Wochen Pause auf die ATP Tour zurück - und sofort steht eine Menge auf dem Spiel. Beim Masters in Paris-Bercy will der Weltranglistenerste mit dem siebten Titel Verfolger Carlos Alcaraz im Ranking auf Distanz halten. Im Exklusiv-Interview mit Eurosport gibt Djokovic zu, dass ihm die Motivation zunehmend zu schaffen macht. Ein Gedanke aber helfe enorm.

Djokovic exklusiv: "Ich will, dass sich die Reise lohnt"

Es ist etwa zwei Wochen her, da sorgte Goran Ivanisevic mit der Aussage für Aufsehen, dass es "nicht leicht" sei, Novak Djokovic zu motivieren.
Sein Schützling habe eben schon alles gewonnen und erreicht. Das verwunderte, schließlich stand der Serbe bei elf seiner vergangenen zwölf (!) Grand-Slam-Starts im Finale und gewann dabei acht Titel - all das im fortgeschrittenen Profialter zwischen 32 und 36 Jahren.
Wieso sollte ausgerechnet er Probleme haben, sich zu motivieren?
"Goran hat schon recht, ich brauche heutzutage mehr extra Motivation, als das noch vor fünf oder zehn Jahren der Fall war", erklärt Djokovic im Eurosport-Interview in Paris-Bercy. Der Trainer und das Team seien laufend dabei, "unterschiedliche Wege" zu finden, um Anreize zu schaffen. Es sei extrem von Vorteil, dass "Goran einer der Spieler war, zu dem ich früher aufgeschaut" habe, sagt Djokovic. Die Beziehung sei hervorragend, auch der Spaß im Training komme nie zu kurz.

Djokovic exklusiv: "Wenn ich schon auf Reisen gehe ..."

Die wichtigste Triebfeder aber sind die kurioserweise die schmerzhaftesten Momente seines Lebens als globaler Tennis-Star.
"Ich habe zwei Kinder, die neun und sechs Jahres alt sind - und es bricht mir jedes Mal das Herz, wenn ich sie verlassen muss", sagt Djokovic, ehe er den Satz nachschiebt, der die großen Erfolge seiner späten Karrierephase am schlüssigsten erklärt: "Wenn ich schon auf Reisen gehe und mich entscheide zu spielen, dann will ich gewinnen, denn ich möchte, dass sich diese Reise lohnt."
Das gilt natürlich auch für Paris, wo Djokovic zunächst ein Freilos hat und dann gegen den Argentinier Tomás Etcheverry ins Turnier einsteigt. Es wird das erste Match seit dem gewonnenen US-Open-Endspiel gegen Daniil Medvedev und der siegreichen Davis-Cup-Partie gegen Alejandro Davidovich Fokina Mitte September.

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Djokovic ist mit sechs Titeln Rekordsieger in Paris-Bercy und braucht die maximal 1000 Weltranglisten-Punkte, um Carlos Alcaraz im Ranking nicht zu nahe herankommen zu lassen. Darüber hinaus will der Superstar Form für die ATP Finals in Turin aufbauen, die am 12. November beginnen.
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Superstars Alcaraz und Djokovic als Trainingsteam in Paris

Auch dort geht es wieder um mehr als "nur" den Turniersieg. Holt Djokovic zum siebten Mal die Krone, wäre er alleiniger Rekordhalter vor Roger Federer und würde die Saison definitiv als Nummer eins der Welt abschließen. Der 36-Jährige würde überdies als erster Spieler die Schallmauer von 400 Wochen als Leader seines Sports brechen.

Djokovic: "Fühle mich wie eine Katze mit neun Leben"

Schwindelerregende Zahlen, die im kommenden Januar um eine weitere ergänzt werden sollen. Bei den Australian Open in Melbourne nimmt Djokovic den 25. Grand-Slam-Titel ins Visier, auch wenn er im Moment noch tief stapelt. "Ich wurde angewiesen, nicht darüber zu reden", scherzt der Ausnahmespieler, er sei "glücklich mit der 24".
Die Frage, ob noch mehr geht oder nicht, bezeichnet Djokovic als "wundervolles Problem". Die Fans in der serbischen Heimat würden in der Euphorie bereits von "25 oder 30" Major-Erfolgen sprechen, doch dazu sei es noch viel zu früh. "Manchmal fühle ich mich wie eine Katze mit neun Leben. Bei jedem Grand Slam verliere ich jetzt eines, denn ich muss so viel Energie investieren, physisch wie mental - und zwar mehr als früher. Man erlebt mit 36 manche Momente einfach intensiver", betont Djokovic. Es sei daher "nötig, mehr Pausen einzulegen, um die Batterien wieder aufzuladen".
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Becker: "Wenn man Djokovic lässt, gewinnt er noch zehn Slams"

Dennoch hat sich der Belgrader ein straffes Programm in den letzten Wochen der Saison auferlegt. Nach Paris-Bercy spielt er die ATP Finals in Turin, danach Ende November den Davis Cup mit Serbien in Málaga. Das Ziel ist klar: Djokovic will alle drei Wettbewerbe gewinnen, schließlich verzichtet er dafür auf Zeit mit der Familie. Die Chancen stehen gut.
Nur eines kann man sich trotz anderslautender Aussagen nicht vorstellen: Dass dieser Novak Djokovic Schwierigkeiten haben soll, die richtige Motivation zu finden.
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