Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Angelique Kerbers Gegnerin Johanna Konta: Die adoptierte Australierin

VonSID

Update 27/01/2016 um 10:22 GMT+1 Uhr

Kein WTA-Titel, noch nie eine Platzierung in den Top 40 der Welt und nun im Halbfinale der Australian Open - Johanna Konta schreibt in Melbourne an einem Tennis-Märchen. Im Kampf um den Einzug ins Endspiel trifft die Britin auf Angelique Kerber. Doch auf was muss sich die deutsche Nummer eins da einstellen?

Die Spielerin der Stunde: Johanna Konta

Fotocredit: AFP

"Es ist unbeschreiblich, dass ich jetzt im Halbfinale stehe. Was da in den vergangenen Tagen alles auf mich eingeprasselt ist, das war nicht einfach", erklärte die 24-Jährige nach ihrem Viertelfinal-Erfolg gegen Shuai Zhang aus China.

Heimvorteil für "Aussie Jo"

Die Britin Konta hat neben ihrer sportlichen Klasse einen weiteren großen Vorteil im Melbourne Park - den "Heimvorteil". Die Weltranglisten-47. wurde in Sydney geboren, zog dann mit ihren Eltern - einem englischen Hotelier und einer ungarischen Zahnärztin - nach England.
Dennoch wurde sie von vielen australischen Fans "adoptiert" und genießt beim Publikum ganz besondere Sympathien. Mit "Aussie, Aussie"-Rufen feiern die Zuschauer die Erfolge "ihrer" Britin.

Ausdauer als Stärke

Auf Internetseiten erschien hinter Kontas Namen sogar kurzzeitig die australische statt der englischen Flagge. "Das ist nicht das erste Mal, dass das passiert", schmunzelte die Rechtshänderin. Gegen Angelique Kerber ist sie von der Papierform her Außenseiterin - der Heimvorteil ist Konta trotzdem sicher. Die australischen Zeitungen schreiben munter von "Aussie Jo".
Kontas Spiel besteht aus einem ordentlichen ersten Aufschlag, auch über den zweiten baut sie Druck auf. Ihr eigentliche Stärke aber ist ihre Zähigkeit. Die ehemalige Mittelstrecken-Läuferin lässt auch in langen Matches kaum nach. Mit dem Trainer-Team Esteban Carril und Jose-Manuel Garcia hat sie enorme Fortschritte gemacht.
Konta ist die erste Britin seit Sue Barker 1977, die in Australien im Halbfinale steht. Und sie ist so etwas wie die Spielerin der Stunde. Genau vor einem Jahr war Konta noch die Nummer 147 im WTA-Ranking. Bei den US Open 2015 erreichte die 24-Jährige bereits das Achtelfinale - schlug dabei unter anderem Andrea Petkovic.

"Essen und schlafen. Immer abwechselnd"

Gegen Top-Ten-Spielerinnen hat Konta, deren Schwester in Sydney lebt, eine exzellente Bilanz von 4:2 Siegen. In Melbourne schaltete sie in der ersten Runde Venus Williams (USA/Nr. 8) aus.
Vor den Matches verfolgt die "adoptierte" Australierin immer dieselbe Strategie. "Essen und schlafen. Immer abwechselnd", berichtete Konta, "The last Aussie standing", wie die Zeitung "The Age" angesichts der allesamt ausgeschiedenen einheimischen Profis schrieb.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung