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Von
Florian Bogner
Publiziert 12/02/2021 Am 11:40 GMT | Update 12/02/2021 Am 13:01 GMT
Nick Kyrgios zoffte sich mit dem Stuhlschiedsrichter, schlug immer wieder von unten auf und brachte das Publikum erneut so richtig in Rage - doch es reichte nicht: Der 25 Jahre alte Lokalmatador musste sich in einem Tennis-Thriller in Melbourne US-Open-Champion Dominic Thiem geschlagen geben. Kyrgios verpasste durch eine 6:4, 6:4, 3:6, 4:6, 4:6-Niederlage in einem unterhaltsamen Match den Sprung ins Achtelfinale.
Nach 3:21 nervenaufreibenden Stunden verwandelte Thiem seinen ersten Matchball. "Heute war es episch. Ich habe mich bereits mit der Niederlage beschäftigt", gab der 27-Jährige hinterher zu: "Zum ersten Mal gegen Nick, auf seinem Lieblingsplatz, mit diesen großartigen Zuschauern - es gibt leichtere Aufgaben."
Im Achtelfinale trifft der Vorjahresfinalist nun auf Grigor Dimitrov (Bulgarien/Nr. 18), der in seinem Drittrundenmatch von einer Aufgabe des US-Open-Halbfinalisten Pablo Carreño Busta profitierte (6:0, 1:0).
Australian Open
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Kyrgios spielte zwei Sätze lang wie aus einem Guss und stachelte immer wieder sich und das Publikum an.
Highlights | Epischer Kampf: Thiem ringt Kyrgios nieder
Kyrgios-Show für die Zuschauer
Die Zuschauer genossen die Show sichtlich - ab Samstag ist im Bundesstaat Victoria ein mindestens fünftägiger Lockdown verhängt worden, die Australian Open gehen dann erstmal ohne Zuschauer weiter.
Wie rotzfrech ist das?! Kyrgios verwandelt Satzball mit Aufschlag von unten
Kyrgios, der schon in der zweiten Runde über fünf Sätze gegangen war, schnupperte lange an der bisher größten Überraschung des Turniers. Am Ende ging ihm aber die Kraft aus. Thiem bewies die Nervenstärke eines Grand-Slam-Siegers gegen den extrovertierten Athleten aus Canberra, über den die Szene immer wieder kontrovers diskutiert.
"Irgendwie habe ich mich wieder ins Match gekämpft. Und wir wissen ja: nichts ist unmöglich", sagte Thiem.
Sahne-Rückhand zum Sieg: Thiem setzt eindrucksvollen Schlusspunkt
"Er hat sich von Satz zu Satz gesteigert", lobte Boris Becker den Sieger bei Eurosport: "Er konnte mit den Emotionen am Anfang nichts anfangen - zum Schluss hat er sie genutzt. Jetzt bekommt er die Standing Ovation, die er verdient hat. Es war eine ganz schwierige Aufgabe."
Thiem beweist erneut Nervenstärke
Nach 0:2-Satzrückstand hatte Thiem auch das Finale der US Open 2020 gegen Alexander Zverev gewonnen, ebenso 2018 in Melbourne gegen Denis Kudla (USA) und 2014 in New York gegen Ernests Gulbis (Lettland).
"Showtime!" Kyrgios gewinnt packenden Ballwechsel gegen Thiem
"Das Match bei den US Open hat mir gezeigt, das aufgeben niemals eine Option ist", sagte Thiem: "Es gibt immer eine Chance."
Es sei allerdings "kurz davor zu verlieren" gewesen. "Wenn er mich im ersten Spiel im dritten Satz breakt, ist es vorbei", sagte der Österreicher, "aber ich habe noch gekämpft und mit meinem Break habe ich gemerkt: Es gibt eine Chance, das zu drehen. Ich bin zudem besser mit seinem Spiel und der großartigen Atmosphäre zurecht gekommen. Je länger das Match dauerte, umso wohler habe ich mich gefühlt."
Kyrgios vermasselt Tweener: Thiem gelingt Break zum Satzausgleich
Kyrgios sah es ähnlich. "Wenn ich eine meiner Breakchancen im dritten Satz nutze, ist das Spiel nach einer Stunde und 45 Minuten vorbei", sagte er.
Thiem sei angeschlagen gewesen. "Ich habe definitiv das Gefühl gehabt, dass er angeknockt ist Ende des zweiten Satzes. Dann habe ich auch noch ein super erstes Spiel im Dritten gespielt."
Best of Kyrgios: Genie und Wahnsinn so nah beieinander
Kyrgios geht Djokovic aus dem Weg
Kyrgios servierte insgesamt 25 Asse und leistete sich nur zwei Doppelfehler. Manchmal überzog es der 25-Jährige jedoch auch mit der Show. Mehrfach leistete er sich Wortgefechte mit Zuschauern, im fünften Satz bekam Kyrgios wegen eines störenden Lauts während des Ballwechsels einen Punktabzug.
Während des Ballwechsels geredet!? Kyrgios kassiert Punktabzug
Kyrgios geht keinem Duell aus dem Weg - das gilt sowohl innerhalb und außerhalb des Tenniscourts. In Melbourne lieferte er sich am Rande seiner Matches tagelang Verbalduelle mit dem Weltranglistenersten Novak Djokovic.
Dieser sei "ein komischer Typ", sagte Kyrgios, der Djokovic und auch zuvor Alexander Zverev für deren Verhalten während der Corona-Pandemie kritisiert.
Ziemlich beste Feinde: Warum es zwischen Kyrgios und Djokovic kracht
Für Thiem hatte Kyrgios dagegen Bewunderung über. "Er ist ein Ausnahmespieler. Er ist so gefasst. Sein Level fällt niemals ab. So ist es einfach."
Gefühlter Klimax im Match: Kyrgios rastet komplett aus
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(mit SID)
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