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Australian Open 2023: Djokovic gewinnt Finale gegen Tsitsipas und holt 22. Grand-Slam-Titel

Florian Bogner

Update 29/01/2023 um 16:40 GMT+1 Uhr

Novak Djokovic hat nach einem Jahr Unterbrechung seine Ausnahmestellung bei den Australian Open untermauert und seinen zehnten Titel in Melbourne geholt. Der Serbe machte mit dem 6:3, 7:6 (7:4), 7:6 (7:5) im Finale gegen Stefanos Tsitsipas seinen insgesamt 22. Grand-Slam-Sieg perfekt und zog so mit Rafael Nadal gleich. Djokovic übernahm zudem die Führung in der Weltrangliste von Carlos Alcaraz.

Finale: Djokovic ringt Tsitsipas nieder und macht 22 klar - Highlights

Novak Djokovic kletterte wild jubelnd in seine Box und brach dann von seinen Emotionen überwältigt zusammen, er weinte auf dem Boden liegend vor Glück.
Der serbische Volksheld ist ein Jahr nach seiner demütigenden Ausweisung mit einer Meisterleistung zurück auf den Thron der Australian Open gestürmt.
Der 35-Jährige bezwang im Finale des Grand-Slam-Turniers von Melbourne nach zwei Wochen voller Turbulenzen den elf Jahre jüngeren Griechen Stefanos Tsitsipas triumphal mit 6:3, 7:6 (7:4), 7:6 (7:5).
Djokovic bleibt damit der unangefochtene König von Melbourne - seit dem Achtelfinale 2018 ist er bei den Australian Open unbesiegt. Nur 2022 konnte er seinen Titel nicht verteidigen - damals wurde ihm die Einreise nach Australien aufgrund eines fehlenden Impfung gegen Covid-19 verweigert.
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Djokovic von Titelgewinn überwältigt: "Ich bin emotional kollabiert"

"Dieses Turnier war einer der größten Herausforderungen meiner Karriere", gab Djokovic in seiner Siegerrede unumwunden zu: "Vergangenes Jahr konnte ich nicht teilnehmen und ich danke allen, die mich nun hier willkommen geheißen haben. Das ist der Grund, warum ich immer hier auf diesem Platz in Australien das beste Tennis spiele. Nur meine Familie und das Team wissen, was wir die vergangenen vier, fünf Wochen durchlebt haben. Es ist der größte Sieg meines Lebens, wenn man die Umstände sieht."

Tsitsipas' schwarze Serie gegen Djokovic

Stefanos Tsitsipas verpasste dagegen seinen ersten Grand-Slam-Titel. Schon 2021 war er im Finale der French Open Djokovic unterlegen. Mit einem Sieg in seinem zweiten Grand-Slam-Endspiel hätte der 24-Jährige erstmals die Spitzenposition der Weltrangliste erobern können. So rückte er immerhin auf Platz drei vor - höher stand er noch nie.
"Es spricht für sich, was du geschafft hast", sagte Tsitsipas zum Sieger: "Eine unglaubliche Reise, die du hingelegt hast. Du hast so viel für den Sport getan und auch mich zu einem besseren Spieler gemacht. Du bringst das Beste aus mir raus. Für diese Matches habe ich mein ganzes Leben gearbeitet. Novak ist der größe Tennisspieler, der je gespielt hat."
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Bewegende Reden: Die Siegerehrung mit Djokovic und Tsitsipas

Für Djokovic war es der zehnte Sieg in Folge in direkten Duellen gegen den Griechen (11:2 insgesamt). In Melbourne hat der Serbe noch nie ein Halbfinale oder Finale verloren.

Djokovic baut Rekorde aus

2008, 2011, 2012, 2013, 2015, 2016, 2019, 2020, 2021 und 2023 siegte er - dieses Jahr nur mit einem einzigen Satzverlust in Runde zwei gegen den Qualifikanten Enzo Couacaud, als ihn noch Oberschenkelprobleme plagten (6:1, 6:7, 6:2, 6:0).
Um 23.05 Uhr Ortszeit stemmte er mit einer 22 auf seiner Jacke den Norman Brookes Challenge Cup zum zehnten Mal in die Höhe. Djokovic hat damit 41 Spiele auf australischem Boden in Folge gewonnen und 28 bei den Australian Open - beides Rekord.
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Matchball Djokovic zum Titel - Tränen mit der Mama

Djokovic geht ab Montag in seine 374. Woche als Nummer eins der Welt und baut auch in dieser Statistik die Bestmarke aus. "Eine coole Socke, das muss man anerkennen", sagte Experte Boris Becker, der Djokovic von 2013 bis 2016 als Trainer bei sechs Grand-Slam-Titeln betreut hatte, bei Eurosport: "Was für ein Fight, eine unglaubliche Leistung."

Djokovic serviert stark

Das Finale bot den rund 15.000 Zuschauern in der vollgepackten Rod Laver Arena ein sportliches Spektakel, wie es tags zuvor im Frauenfinale auch Turniersiegerin Aryna Sabalenka bei ihrem 4:6, 6:3, 6:4 gegen die starke Wimbledonsiegerin Elena Rybakina gelungen war.
Djokovic landete früh die ersten Wirkungstreffer. Der Serbe erarbeitete sich gleich die ersten Breakchancen, bei 2:1 ließ sich Tsitsipas das Service erstmals abnehmen - mit seinem einzigen Doppelfehler im ersten Satz.
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Tsitsipas zuckt als Erster - Aufschlagverlust mit Doppelfehler

Der große Unterschied im Auftaktsatz: Djokovic brachte mehr erste Aufschläge ins Feld (72 Prozent) und machte danach 17 von 18 Punkten. Nach 36 Minuten ging so Satz eins 6:3 an den Favoriten. "Tsitsipas ist noch nicht frei, noch nicht angekommen", urteilte Becker: "Die Vorhand klemmt enorm und Djokovic nutzt das eiskalt aus."
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Federer lässt grüßen: Tsitsipas malt Rückhand auf den Court

Auch im zweiten Durchgang gestattete Djokovic seinem Kontrahenten kaum mal einen leichten Punkt. Bei eigenem Aufschlag ging der 35-Jährige weiter fast klinisch zu Werke, Tsitsipas war ein Erfahrungsnachteil von 31 Grand-Slam-Finals weniger durchaus anzumerken.

Djokovic wehrt Satzball von Tsitsipas ab

Bis 5:4 blieb alles in der Reihe, dann hatte der Grieche plötzlich Satzball bei Aufschlag des Serben - Djokovic wehrte diesen jedoch bravourös ab und zwang Tsitsipas wenig später in den Tiebreak.
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Djokovic wehrt Satzball von Tsitsipas ab

Dort setzte sich dann wieder die Abgeklärtheit des 35-Jährigen durch, der nach 4:1-Führung und 4:4-Zwischenstand zum 7:4 kam. "Jetzt ist der Moment gekommen, seinen zehnten Titel in Melbourne zu holen", sagte Becker.
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Djokovic gewinnt Nervenschlacht im Tiebreak

Nach Satz zwei nahm sich Djokovic eine Pause und zog sich in den Katakomben um. Tsitsipas blieb auf dem Platz und schaffte prompt bei Wiederaufnahme des Matches sein erstes Break des Endspiels, gab aber postwendend selbst unkonzentriert sein Service ab (1:1).
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Tolle Stimmung beim Finale! Djokovic-Fans machen sich bemerkbar

Djokovic weint in Armen seiner Mutter

In der Folge hielt Tsitsipas aber heroisch dagegen - mental nicht gerade einfach, weil Djokovic mit seinen Aufschlagspielen immer vorlegen konnte. So ging es ein zweites Mal in den Tiebreak, in dem wieder Djokovic die Oberhand behielt (7:5) und so nach 2:55 Stunden den Sieg perfekt machte.
Danach weinte der Djoker hemmungslos in den Armen seiner Mutter Dijana.
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Emotion pur! Djokovic weint hemmungslos inmitten seines Teams

Das erste Jahreshighlight im Tennis-Kalender war in diesem Jahr von Beginn an mit enormen Unruhen um ihn verbunden. Den Star aus Belgrad bewegte zunächst die Rückkehr nach Australien, dann diskutierte die Tennis-Welt über seinen angeschlagenen Oberschenkel, der im Finale nicht mehr bandagiert war.
Zuletzt ließ sich auch noch sein Vater Srdjan von pro-russischen Personen für Bilder "missbrauchen", wie es Djokovic ausdrückte. Zum großen Finale hätte Djokovic Senior in die Box zurückkehren können, der Platz neben seiner Frau Dijana Djokovic blieb aber leer.
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Finale furioso! Matchball Becker zum Djokovic-Sieg in voller Länge

Djokovic vor Showdown mit Nadal in Paris?

Für seinen Sieg 2023 erhält Djokovic, der in seiner Karriere schon über 153 Mio. Euro Preisgeld verdient hat, umgerechnet 1.896.503 Euro Prämie. Tsitsipas' Finaleinzug ist immerhin noch 1.035.905 Euro wert.
Seit Roland-Garros 2022, als Djokovic Nadal im Viertelfinale unterlag, hat der Serbe auf der Tour nur zwei Spiele verloren: Beim Laver Cup gegen Félix Auger-Aliassime (3:6, 6:7) und im Finale vom Masters in Paris-Bercy gegen Holger Rune (6:3, 3:6, 5:7).
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Tsitsipas hat mit der Netzkante Glück - Djokovic hadert

Bei den anstehenden French Open 2023 (28. Mai bis 11. Juni live bei Eurosport) könnte es nun zwischen Djokovic und dem 14-fachen Roland-Garros-Sieger Nadal zum Showdown um den 23. Grand-Slam-Titel für einen der beiden Ausnahmespieler kommen.
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Top-5-Punkte des Finals: Tsitsipas und Djokovic grandios

Die meisten Grand-Slam-Titel:

NoNameAORGWIUSTitel
1Nadal (ESP)2142422
1Djokovic (SRB)1027322
3Federer (SUI)618520
4Sampras (USA)207514
5Emerson (AUS)622212
6Laver (AUS)324211
6Borg (SWE)065011
8Tilden (USA)003710
(mit SID)
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Schrecksekunde im Finale! Djokovic stürzt

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