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Boris Becker exklusiv zum Comeback von Rafael Nadal: "Er muss durch das Tal der Tränen"

Katharina Wiedenmann

Update 24/10/2023 um 15:51 GMT+2 Uhr

Die Tennis-Szene rätselt: Wann und wo kehrt Rafael Nadal auf die Tour zurück? Der Superstar ließ durchblicken, dass er die Australian Open Anfang 2024 ins Visier genommen hat, sicher ist ein Comeback in Melbourne aber nicht. Boris Becker warnt derweil im Eurosport-Podcast Das Gelbe vom Ball vor übertriebenen Erwartungen an Nadal: "Rafa muss durch das Tal der Tränen", sagt der 55-Jährige.

Nadal: "2024 könnte mein letztes Jahr werden"

Rafael Nadal werde "nicht gleich sein bestes Tennis spielen, aber er muss Australien spielen", erklärt Boris Becker im Podcast-Gespräch mit Moderator Matthias Stach. Der Mallorquiner müsse sich aber Spielpraxis und Matchhärte aneignen, um "im April auf Sand seine Leistungen zu bringen - körperlich, geistig, spielerisch".
Der Sandplatzkönig, so Becker, denke langfristig und weit über die Australian Open hinaus. "Sein großes Ziel, wenn er zurückkommt, ist nicht Melbourne, sondern es ist Roland-Garros", glaubt Deutschlands Tennis-Legende.
Die French Open sind schließlich das Turnier, das Nadal 14 Mal gewinnen konnte.
Als Bonus könnten die Olympischen Spiele in Paris hinzukommen, die ebenfalls auf den berühmten Sandplätzen von Roland-Garros ausgetragen werden. Nadals junger Landsmann Carlos Alcaraz stellte bereits klar, dass ein Doppel mit dem 22-maligen Grand-Slam-Sieger in Paris sein großer Wunsch sei.

Becker erwartet "langen, steinigen Weg zurück"

Bis dahin liegt aber noch eine Menge Arbeit vor Nadal. Eine Hüftverletzung setzt den Routinier seit Anfang des Jahres außer Gefecht.
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Nadal-Comeback? Becker "freut sich wie ein Schneekönig"

Das bis dato letzte Match bestritt der damals an Position eins gesetzte Titelverteidiger in der 2. Runde der Australian Open 2023 gegen Mackenzie McDonald. Angeschlagen verlor Nadal gegen den US-Amerikaner glatt in drei Sätzen 4:6, 4:6, 5:7. Kurz darauf hieß es noch, der Mallorquiner werde lediglich sechs bis acht Wochen ausfallen.

Jetzt anhören: Die neue Podcast-Folge mit Becker

Ein Trugschluss, wie sich zeigte. Aus Wochen wurden Monate, inzwischen mehr als acht. Eine Operation am verletzten Hüftbeuger Anfang Juni, nur einen Tag vor seinem 37. Geburtstag, verzögerte das Comeback bis ins kommende Jahr. Erst seit einigen Wochen trainiert Nadal wieder auf dem Platz, wie Videos auf Instagram belegen.
Auch Becker freut sich über diese Bilder: "Es ist erst einmal eine gute Nachricht, dass er spielen will und auf dem Trainingsplatz ist." Für ihn müsse der Spanier "auf dem Platz aufhören und nicht in einer Pressekonferenz". Ein solches Karriereende habe ein Ausnahmesportler wie Nadal "nicht verdient". Der Mallorquiner hatte bei einer Medienrunde im Sommer durchblicken lassen, dass die kommende Saison aller Voraussicht nach seine letzte sein dürfte.
"Es wird ein langer, steiniger Weg zurück. Die jungen Wilden schlafen nicht. Sie sagen nicht: 'Nadal, schön, dass du kommst. Wir lassen dich jetzt gewinnen'", gibt Becker zu bedenken. Der 37-Jährige werde "immer ein Gejagter sein".
Seinen Status als "absolute Tennis-Ikone" könne ihm aber niemand mehr nehmen, betont Becker: "Rafa ist einer der wichtigsten Spieler aller Zeiten, und so ein Spieler muss auf dem Platz aufhören, nicht wegen einer Verletzung."

Nadal hat Australien Open im Visier

Craig Tiley, der Turnierdirektor der Australian Open, hatte zuletzt offensiv angekündigt, dass der Spanier in Melbourne sicher dabei sein werde. Nadal trat jedoch umgehend auf die Bremse: "Im Moment kann ich wirklich nichts bestätigen, was ich nicht weiß", schränkte er ein. Die "erste realistische Option, wieder auf dem Tennisplatz zu stehen", seien aber in der Tat die Australian Open.
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Alcaraz wie die Big Three? Becker: "Fast illusorisch"

Um annähernd zu alter Stärke zurückzufinden, brauche Nadal sehr viel Unterstützung: "Die Familie muss mitspielen, er hat ja eine Ehefrau und jetzt auch einen kleinen Sohn. Alle müssen mitmachen, um ihm den Rücken zu stärken", sagt Becker und verbindet dies mit einem Wunsch: "Nadal soll wieder auf den Platz gehen und gut spielen. Von mir aus kann er noch einmal große Turniere gewinnen." Ein schönes Karriereende für einen der größten Tennisspieler der Geschichte "würde dem Tennissport guttun".
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Becker warnt Zverev: "Kann auf Dauer nicht gut gehen"

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