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Roger Federer und Stan Wawrinka: So lösten die Stars die "Cry-Baby-Affäre"

Tobias Laure

Update 01/05/2020 um 12:58 GMT+2 Uhr

Die Saison 2014 war eine besondere für Roger Federer und Stan Wawrinka. Das Duo gewann den Davis Cup für die Schweiz, schlug im Finale Gastgeber Frankreich mit 3:1. Ein Favoritensieg, aber einer, der aus zwei Gründen auf der Kippe stand: Federer war angeschlagen und es gab interne Probleme. Teamkapitän Severin Lüthi hat nun verraten, wie die beiden Stars die sogenannte "Cry-Baby-Affäre" lösten.

Roger Federer und Stan Wawrinka

Fotocredit: Imago

Es war nur ein Zwischenruf aus dem Publikum, aber einer mit Sprengkraft.
"Cry Baby", auf gut Deutsch "heul' doch", rief Roger Federers Frau Mirka Stan Wawrinka zu, nachdem dieser sich im Match gegen ihren Mann aufgeregt hatte.
Die beiden Schweizer Ausnahmespieler standen sich in London im Halbfinale der ATP Finals 2014 gegenüber - und die Emotionen kochten hoch. "Jedes Mal, wenn ich auf ihrer Seite des Courts bin, reißt sie vor meinem Aufschlag das Maul auf", polterte Wawrinka damals in Richtung Mirka.

Federer macht Davis-Cup-Titel perfekt

Der Zeitpunkt des Streits hätte nicht schlechter gewählt sein können, denn nur eine Woche später sollten Federer und Wawrinka Seite an Seite das Davis-Cup-Finale gegen Frankreich bestreiten. Die Sache musste also schnellstmöglich aus der Welt geschafft werden.
Es ist unglaublich, wie die zwei das gelöst haben.
"Es gab intern noch ein bisschen Probleme", erinnert sich der damalige Teamkapitän Severin Lüthi im Instagram-Chat von "tennisnet.com" an die Situation.
"Es ist unglaublich, wie die zwei das gelöst haben. Am Sonntag im Zug nach Lille konnte Stan schon wieder darüber lachen", berichtet der 44-Jährige, der seit vielen Jahren auch Federers Coach ist. Es sei "unglaublich, wie sie reagiert haben, mit welcher Größe. Beide haben dem Ziel alles untergeordnet." Mit Erfolg.
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Wawrinka, Federer und Lüthi (v.l.n.r.) beim Davis-Cup-Triumph 2014

Fotocredit: Imago

Federer, der in der Woche zuvor das Endspiel der ATP Finals gegen Novak Djokovic nach dem Sieg über Wawrinka aufgrund von Rückenproblemen absagen musste, unterlag an Tag eins des Davis-Cup-Finals zunächst gegen Gaël Monfils.
Wawrinka hatte zuvor allerdings Jo-Wilfried Tsonga geschlagen. Am zweiten Tag setzte sich das Doppel Federer/Wawrinka gegen das französische Duo Julien Benneteau/Richard Gasquet durch - ehe wiederum Federer am letzten Tag mit einem Sieg gegen Gasquet den ersten und bislang einzigen Davis-Cup-Erfolg der Schweiz perfekt machte.

Federer lobt Wawrinka: "Das ist sein Sieg"

Lüthi schwärmt noch heute davon, wie seine beiden Schützlinge sich zusammengerauft und gegenseitig gepusht haben. "Ich fand Stan unglaublich im Doppel. Der hat Energie gehabt, da kriege ich heute noch Gänsehaut. Ich habe gemerkt, wie Roger auch darauf anspricht. Die haben sich so gut ergänzt."
Federer erklärte danach, dass er sich "am meisten für Stan" gefreut habe. "Das ist sein Sieg", befand der Maestro und zeigte damit einmal mehr Größe.
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