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Günter Bresnik vorsichtig bei Dominic Thiem: "Weil dann ein Anwaltsbrief kommt"

Tobias Laure

Update 29/10/2021 um 18:58 GMT+2 Uhr

Trainer-Legende Günter Bresnik hat im Gespräch mit dem österreichischen Portal "heute.at" seine Zeit als Coach von Dominic Thiem revue passieren lassen. Eine zwiespältige Angelegenheit für den 60-Jährigen. "Ich muss bei Dominic immer aufpassen, was ich sage, weil dann ein Anwaltsbrief daherkommt", betonte Bresnik, der aber auch sagte, "nach wie vor verliebt" zu sein in den Tennisspieler Thiem.

Dominic Thiem

Fotocredit: Getty Images

Mentor, Trainer, Widersacher vor Gericht - Günter Bresnik hat die Karriere von Dominic Thiem geprägt. Bis 2019 war es eine Erfolgsgeschichte, dann trennten sich die Wege - und die Fetzen flogen. Thiems Vater Wolfgang und Bresnik überschütteten sich mit Vorwürfen.
"Wenn ich jemandem alles zu verdanken habe, dann kann ich so nicht mit ihm umgehen. Wolfgang wäre ein Clubtrainer in Seebenstein und Dominic wäre ein Future-Spieler", schimpfte Bresnik gegenüber der "Austria Presse".
Das Thiem-Lager konterte. Dominic warf öffentlich die Frage auf, ob Bresnik nicht "einem gewissen Größenwahn" unterliege und "es nicht umgekehrt an jeglichem Respekt meiner Person und meinem Vater gegenüber fehlen" lasse.
Bresnik verklagte seinen ehemaligen Schützling, pochte auf die Zahlung von 450.000 Euro, die ihm aus der gemeinsamen Zeit noch zustünden. Per Einigungsverfahren vor dem Landesgericht für Zivilrechtssachen (ZRS) in Wien wurde die Sache schließlich aus der Welt geschafft.

Bresnik: Thiem "der Beste" für die Zukunft im Tennis

Inzwischen ist der Tonfall wieder freundlicher geworden. "Technisch und spielerisch" sei Thiem aus seiner Sicht "der Beste, wenn wir über die Zukunft in diesem Sport sprechen", so Bresnik. "Dominic ist besser als ein Zverev oder Tsitsipas", unterstrich der Österreicher bei "heute.at".
Nimmt man die Erfolge bei Grand-Slam-Turnieren zum Maßstab, hat Bresnik recht. Thiem gewann die US Open 2020 und stand überdies drei weitere Male (French Open 2018 und 2019, Australian Open 2020) im Endspiel eines Major-Wettbewerbs.
Zverev kann ein US-Open-Finale vorweisen, das er gegen Thiem verlor. Tsitsipas unterlag in dieser Saison Novak Djokovic im Endspiel der French Open. Die Weltrangliste aber spricht eine andere Sprache. Tsitsipas und Zverev belegen die Plätze drei und vier, Thiem ist abgerutscht auf Rang neun. Derzeit pausiert er, arbeitet nach einer Handgelenksverletzung am Comeback.

"Ich mache diesen Job nicht seit gestern"

Bresnik aber glaubt sportlich weiter an den 28-Jährigen - auch weil der unter ihm selbst eine hervorragende Basis gelegt habe. "Es gibt Dinge, da mache ich keine Fehler. Die sportliche Ausbildung bei Dominic hat gepasst. Die Frage, ob da was falsch war, erübrigt sich bei seinem Werdegang. Sonst würde er nicht dort stehen, wo er ist", ist sich der Coach sicher.
An gesundem Selbstvertrauen mangelt es Bresnik, der inzwischen den Franzosen Gaël Monfils betreut, ohnehin nicht. "Ich bin international der meistrespektierte Tennistrainer der Welt. Ich mache diesen Job nicht seit gestern. Nächstes Jahr sind es 35 Jahre."
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