French Open: Ashleigh Barty sagt ab - Serena Williams unsicher

Bei den US Open haben Zuschauer keinen Zutritt, bei den French Open soll trotz großer Coronasorgen wieder Applaus von den Rängen kommen. Mit Ashleigh Barty sagte nun die Titelverteidigerin und Weltranglistenerste ab. Auch Serena Williams "muss darüber nachdenken", ob sie an dem dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres teilnehmen möchte.

Serena Williams

Fotocredit: Eurosport

Die kühnen Pariser Pläne konnten Ashleigh Barty offenbar nicht überzeugen. 11.500 Zuschauer am Tag bei den French Open? Mitten in der Corona-Pandemie, die das deutsche Nachbarland aktuell wieder fest im Griff hat? Nicht mit Barty - die Weltranglistenerste und Titelverteidigerin sagte für das Grand-Slam-Turnier in weniger als drei Wochen ab. Und weitere prominente Profis haben Bedenken.
Das Nein von Barty wenige Stunden nach Veröffentlichung der angepassten Turnierstrategie ist ein schmerzlicher Rückschlag für die Veranstalter. "Das Turnier im letzten Jahr war das besonderste in meiner Karriere. Diese Entscheidung habe ich mir alles andere als leicht gemacht", schrieb die 24-jährige Australierin bei "Instagram".
Aber ihr sei das Gesundheitsrisiko durch COVID-19 noch immer zu groß, sie werde in diesem Jahr nicht mehr nach Europa reisen. Auch sei es durch die aktuellen Reisebeschränkungen innerhalb Australiens nicht möglich gewesen, sich mit ihrem Coach adäquat vorzubereiten.

French Open in Clustern

Wie weit die Szene aktuell vom Alltag entfernt ist, zeigen die laufenden US Open in New York. Der positive Coronatest des Franzosen Benoit Paire sorgte für mächtig Wirbel und Verwerfungen, von einem geordneten Turnierverlauf kann keine Rede sein.
Die Achtelfinal-Partie von Deutschlands Topspieler Alexander Zverev fand nach großem Hickhack erst Stunden nach der ursprünglichen Ansetzung statt, die topgesetzte Französin Kristina Mladenovic wurde mitsamt ihrer Partnerin aus dem Doppelwettbewerb ausgeschlossen. Sie sprach von einem "Albtraum" und habe sich in der verordneten Quarantäne wie eine "Kriminelle" gefühlt.
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Quelle: WSC

Trotz des zeitweisen Chaos in New York wollen nun die Ausrichter der French Open die "Bubble" anstechen. Laut Guy Forget, Turnierdirektor beim dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres (27. September bis 11. Oktober), soll die Veranstaltung in drei voneinander unabhängige Cluster unterteilt werden: Rund um den Court Philippe Chatrier (Fassungsvermögen: 15.000), den Court Suzanne Lenglen (10.000) und den Court Simonne Mathieu (5000). So kann das Turnier die Begrenzung von maximal 5000 Menschen umgehen, die die Behörden momentan bei Veranstaltungen vorsehen.

Williams "muss drüber nachdenken"

Auf Lenglen und Chatrier sollen jeweils 5000 Zuschauer erlaubt werden, auf Mathieu 1500, allesamt mit Masken, der Wechsel zwischen den Plätzen ist nicht möglich. Alle Profis sollen zudem in zwei Hotels untergebracht werden, Ausnahmen wie in New York für Superstars wie Novak Djokovic oder Serena Williams gibt es nicht.
"Ich darf nicht in mein privates Apartment, aber Zuschauer sind zugelassen, wow, da muss ich erstmal drüber nachdenken", sagte Williams nun am Rande der US Open. Von allem die Zuschauer sorgen bei ihr für Bedenken. "Ich hatte in der Vergangenheit viele gesundheitliche Probleme, und ich möchte auf keinen Fall in eine Situation kommen, die mich in irgendeiner Weise gefährdet", sagte die langjährige Nummer eins der Welt. Williams Achtelfinalgegnerin bei den US Open, Maria Sakkari, stimmte zu: "Für mich war es eine schockierende Ankündigung, dass Fans dabei sein werden."
In Frankreich steigen die Infektionszahlen massiv an. Binnen drei Tagen registrierte die nationale Gesundheitsbehörde zuletzt fast 25.000 Neuansteckungen - rund acht Mal so viele wie in Deutschland. Die Tennisstars werden die Entwicklung bis zum Turnierstart genau beobachten.
(SID)
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Quelle: WSC

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