Thiem sorgt für Überraschung bei Monster-Saison

Für Dominic Thiem ging in Paris eine famose Grand-Slam-Saison zu Ende. Nach dem Australian-Open-Finale und dem Titel bei den US Open verlor der Österreicher bei den French Open im Viertelfinale ein episches Fünfstunden-Match gegen Diego Schwartzman. Als sichtbares Zeichen seines diesjährigen Durchbruchs auf Major-Ebene trägt Thiem seit Kurzem einen Stern - aber ist es nicht der "falsche" Stern?

Dominic Thiem bei den French Open 2020

Fotocredit: Getty Images

"Ich habe jetzt ein ganz spezielles Symbol auf meiner Schlägertasche", verkündete Dominic Thiem zu Beginn der French Open. "Meine Schlägerfirma Babolat hat meinen Namen, die Flagge Österreichs und einen 2020-Stern auf meine Tasche gedruckt."
Der Stern stehe natürlich für seinen ersten Grand-Slam-Titel bei den US Open in New York. "Keine Frage, darauf bin ich wirklich stolz", so der Weltranglistendritte.
Verständlich, hatte Thiem seine ersten drei Grand-Slam-Finals doch allesamt verloren.
Es hat niemanden verwundert, dass der 27-Jährige im vierten Anlauf den Bann gebrochen hat, allenfalls der Ort des Triumphes ließ aufhorchen.
Thiem galt und gilt als legitimer Thronfolger von Rafael Nadal in Roland-Garros. 2016 und 2017 erreichte er beim Sandplatz-Klassiker das Halbfinale, 2018 und 2019 unterlag er im Endspiel Nadal.

Die Ablösung von Nadal muss warten

Bei keinem der drei anderen Grand-Slam-Events hatte Thiem bis zu dieser Saison auch nur annähernd gleichwertige Resultate erzielt. 2020, so wurde spekuliert, könnte es so weit sein, dass Nadal seinen Platz räumen muss für den Kämpfer aus Österreich.
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Highlights | Schwartzman kocht Thiem in fünf Sätzen ab

Quelle: WSC

Das Drehbuch sah allerdings einen anderen Ablauf vor. Thiem ist nun US-Open-Champion, Nadal drauf und dran, seine Herrschaft bei den French Open auf 13 Titel auszubauen.
Eine Konstellation, mit der Thiem sehr gut leben kann - zumal er nach dem 6:7 (1:7), 7:5, 7:6 (8:6), 6:7 (5:7), 2:6 gegen Diego Schwartzman alles andere als angefressen war. Er gönne seinem guten Kumpel aus Argentinien den Erfolg. "Diego hat den Sieg absolut verdient. Im fünften Satz war er ein klein wenig frischer und besser als ich."

Thiem ein fairer Verlierer

Auch das ist so ein Markenzeichen des US-Open-Siegers, diese Fairness und der große Respekt gegenüber seinen Kontrahenten. Nach der fünf Stunden und acht Minuten langen Partie plauderte Thiem sogar noch launig mit Schwartzman am Netz.
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"Bestes Match des Turniers": Becker huldigt Thiem und Schwartzman

Quelle: Eurosport

"Ich habe ihm einfach gesagt, dass er es verdient. Wir haben beide alles gegeben, aber im Tennis gibt es eben einen Verlierer und einen Gewinner. Ich bin sehr enttäuscht, aber freue mich auch für ihn", erzählte der Österreicher auf der anschließenden Pressekonferenz.

Fernziel French Open 2021

Die relaxte Haltung kann Thiem sich leisten. Er musste sich nichts vorwerfen, hatte eindrucksvoll bewiesen, dass er in der Lage ist, zwei Grand-Slam-Turniere in kürzester Zeit auf höchstem Niveau zu spielen.
"Ich habe am Ende alles gegeben, was ich in mir hatte. Das war mein erstes Match über mehr als fünf Stunden", so der 27-Jährige, für den es auf der Tour mit einem besonderen Turnier weitergeht.
Ab dem 26. Oktober steht das "Heimspiel" in Wien an. Thiem ist Titelverteidiger in der Wiener Stadthalle, das Finale 2019 gewann er gegen ... Diego Schwartzman.
Also Fernziel bleiben die French Open 2021, auf dass sich Thiem dann auch noch den "richtigen" Stern abholt.

Eurosport Tennis-Podcast mit Benjamin Ebrahimzadeh

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