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French Open: Stefanos Tsitsipas entzaubert Daniil Medvedev und fordert Alexander Zverev im Halbfinale

Florian Bogner

Update 09/06/2021 um 01:23 GMT+2 Uhr

Stefanos Tsitsipas hat Daniil Medvedevs Angriff auf den Tennis-Thron abgewehrt und selbst zum zweiten Mal das Halbfinale der French Open erreicht. Der an Fünf gesetze Grieche besiegte den Weltranglistenzweiten im Viertelfinale 6:3, 7:6 (7:3), 7:5 und fordert in der Runde der letzten Vier nun Alexander Zverev heraus. Medvedev hätte bei günstigem Verlauf die Eins der Welt werden können.

Stefanos Tsitsipas im Viertelfinale der French Open gegen Daniil Medvedev

Fotocredit: Getty Images

Für Stefanos Tsitsipas (Griechenland/Nr. 5) ist es der insgesamt vierte Halbfinaleinzug bei Grand Slams - sein drittes in Serie nach French Open 2020 und Australian Open 2021. Über die Vorschlussrunde kam der 22-Jährige bei einem Major jedoch noch nie hinaus.
"Ich habe gegen einen der besten Spieler auf der Tour gespielt. Ich musste die Intensität hoch halten. Ich habe mich gut gefühlt, habe ihm wenig Chancen gegeben. Es war meine besten Leistung in dieser Woche", sagte Tsitsipas glücklich.
Daniil Medvedev (Russland/Nr. 2) hatte derweil vor 2021 in vier Anläufen in Roland-Garros nie die erste Runde überstanden und verpasste nun sein viertes Grand-Slam-Halbfinale. Der Russe hatte 2019 das Endspiel der US Open gegen Rafael Nadal und 2021 das Finale der Australian Open gegen Novak Djokovic verloren.
Mit einem weiteren Finaleinzug in Paris hätte der 25-Jährige die Spitze der Weltrangliste übernehmen können, wenn Djokovic gleichzeitig nicht das Endspiel erreicht hätte. So aber bleibt es bei der aktuellen Reihenfolge mit dem Serben an der Spitze.
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Viertelfinale: Tsitsipas zeigt Medvedev die Grenzen auf

Medvedev hadert mit sich

Tsitsipas kam besser ins Duell mit seinem Angstgegner, gegen den er zuvor sechs der sieben Duelle auf der Tour verloren hatte - unter anderem zuletzt das Halbfinale der Australian Open (4:6, 2:6, 5:7). Diesmal zog der Grieche schnell auf 4:1 davon, hielt das Break und holte sich nach 32 Minuten den ersten Satz.
Medvedev dagegen haderte mit sich und seinem Spiel, eröffnete kleine Nebenkriegsschauplätze, diskutierte mit dem Schiedsrichter und wies sogar eine Putzkolonne in den Katakomben des leeren Court Philippe-Chatrier an, nicht so einen Krach zu veranstalten.
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Putzkolonne stört! Medvedev schreit durch die Flure

Erst Mitte des zweiten Satzes fand die Zwei der Welt zu ihrem Spiel, stellte nach Rückstand auf 3:3 und hatte bei 5:4 zwei Satzbälle, die der Grieche jedoch abwehrte - ein Knackpunkt. Weil Tsitsipas nun kaum mehr Fehler machte, sicherte sich der Weltranglistenfünfte mit 7:3 den Tiebreak und damit die 2:0-Satzführung.

Medvedev nutzt seine Chancen nicht

Medvedev nutzte auch im dritten Satz seine Chancen nicht, verwandelte letztlich nur zwei von acht Breakbällen und leistete sich 44 vermeidbare Fehler, während sein Gegenüber nur 24 unforced errors beging und auch vier seiner sieben Breakchancen nutzte.
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Medvedev blafft Schiri an: "Wenn ich verliere, ist es deine Schuld"

"Es war ein enges Match. Es gab nicht viele Breaks, wir haben beide gut serviert", meinte der Grieche.
Eine 4:2-Führung konnte der Russe im dritten Durchgang nicht nutzen; Tsitsipas nahm ihm zum 4:4 sogar zu Null den Aufschlag ab und kam bei 6:5 bei Aufschlag Medvedev von einem 0:40 nochmal zurück.

Tsitsipas zieht Medvedev den Zahn

Als es dann bei Vorteil für den Griechen zum ersten Matchball kam, entschied sich Medvedev für einen Aufschlag von unten - Tsitsipas roch jedoch den Braten und beendete nach 2:19 Stunden das Match.
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Schlawiner Medvedev! Aufschlag von unten bei Matchball wird bestraft

"Das letzte Spiel hat den Unterschied gemacht: Ich lag 0:40 zurück und bin zurückgekommen. Das war das wichtigste Spiel im ganzen Match", sagte er
"Ich bin mental auf der Höhe geblieben, habe nicht aufgegeben. Ich hätte auch laufen lassen und mich mit dem Tiebreak zufriedengeben können. Aber ich bin fokussiert geblieben. Ich bin froh, dass ich es überstanden habe."
Im Eurosport-Cube ergänzte Tsitsipas: "Ich bin sehr zufrieden damit, wie ich gespielt habe. Meine Konzentration war gut, ich habe mich gut gefühlt. Ich bin immer im Match geblieben. Bei jedem dieser Spieler in dieser Güteklasse, musst du da sein. Das habe ich geschafft."
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Tsitsipas mit positiver Bilanz gegen Zverev

Gegen Halbfinal-Gegner Alexander Zverev, der mit Alejandro Davidovich Fokina den letzten ungesetzten Spieler ausschaltete (6:4, 6:1, 6:1), hat Tsitsipas derweil eine positive Bilanz von 5:2-Siegen auf der ATP-Tour.
"Ja, ich hatte viel Selbstvertrauen. Ich will aber nicht zu viel verraten, es kommen ja noch Aufgaben. Es hilft natürlich, immer wieder zu trainieren, dasselbe zu machen", sagte der Grieche.
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"Boah!" Tsitsipas beendet intensive Rally mit Wahnsinsrückhand

Bei einem Grand-Slam-Turnier standen sich Tsitsipas und Zverev jedoch noch nie gegenüber. Das bis dato letzte Duell gewann der Deutsche im diesjährigen Finale von Acapulco (6:4, 7:6).
"Meine ganze Aufmerksamkeit und Anspannung ist jetzt auf das Halbfinale gerichtet", sagte Tsitsipas und verabschiedete sich vom leeren Court mit den Worten: "Vielen Dank, Paris."

Ergebnisse French Open:

Einzel Herren - Viertelfinale
  • N. Djokovic (SRB/1) - M. Berrettini (ITA/9) - Liveticker (Mi.)
  • R. Nadal (ESP/3) - D. Schwartzman (ARG/10) - Liveticker (Mi.)
  • A. Zverev (GER/6) - A. Davidovich Fokina (ESP) 6:4, 6:1, 6:1
  • S. Tsitsipas (GRE/5) - D. Medvedev (RUS/2) 6:3, 7:6 (7:3), 7:5
Einzel Damen - Viertelfinale
  • C. Gauff (USA/24) - B. Krejcikova (CZE) - Livescoring (Mi.)
  • M. Sakkari (GRE/17) - I. Swiatek (POL/8) - Livescoring (Mi.)
  • T. Zidansek (SLO) - P. Badosa (ESP/33) 7:5, 4:6, 8:6
  • A. Pavlyuchenkova (RUS/31) - E. Rybakina (KAZ/21) 6:7 (2:7), 6:2, 9:7
(mit SID)
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