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Alexander Zverev unzufrieden mit Planung der French-Open-Veranstalter: "Turnier sollte besseren Job machen"

Tobias Laure

Update 30/05/2022 um 07:59 GMT+2 Uhr

Alexander Zverev hat ein kompliziertes Achtelfinale gegen den spanischen Qualifikanten Bernabé Zapata Miralles erfolgreich in drei Sätzen über die Bühne gebracht. Auf der anschließenden Pressekonferenz wurde allerdings deutlich, dass sich der Olympiasieger aus Deutschland nicht nur darüber Gedanken macht, wie er in Roland-Garros spielt, sondern auch wo. Und in diesem Punkt ist Zverev unzufrieden.

Zverev lässt fehlende Wertschätzung durchblicken: "Links liegen gelassen"

Der Court Philippe-Chatrier ist das Schmuckstück der Turnieranlage von Roland-Garros.
Mehr als 15.000 Menschen drängen sich auf der Tribüne, wenn die größten Matches der French Open gespielt werden - mal tagsüber, mal in der sogenannten Session de Soirée, mal unter freiem Himmel, mal bei geschlossenem Dach.
Alexander Zverev hat davon im bisherigen Turnierverlauf indes wenig mitbekommen. Nur eine seiner vier Partien setzten die Veranstalter auf dem Centre Court an, in der Abend-Session fand sich der Name Zverev noch gar nicht im Programm. Man mag das für eine Nichtigkeit halten, doch so ist es nicht.
Ein Spiel auf dem Chatrier sei "komplett anders" als auf den übrigen Courts. "Das ist, als ob du auf einen anderen Kontinent kommst", berichtete Zverev auf der Pressekonferenz nach dem 7:6 (13:11), 7:5, 6:3 gegen Bernabé Zapata Miralles. Tatsächlich unterscheiden sich die Dimensionen des Platzes, die Windverhältnisse, die Atmosphäre oder auch das Licht deutlich von den anderen Stadien auf der Anlage.
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Zverev exklusiv: "Alcaraz bekommt das, was er will"

Zverev: "Alcaraz gefühlt immer auf Chatrier"

Für die Profis kein Problem, insofern alle Topspieler ungefähr gleich häufig auf dem Chatrier aufschlagen und sich die Abendschichten ebenfalls fair verteilen. Von daher ist es nachvollziehbar, wenn Zverev anspricht, dass dies nicht der Fall ist. "Carlos Alcaraz spielt gefühlt jedes Match auf dem Chatrier. Er ist dieser neue Superstar, das neue Gesicht des Tennis' - und es ist auch schön, etwas Neues zu sehen", führte der Hamburger aus.
Dem Lob ließ Zverev, man ahnt es, jedoch ein Aber folgen: "In unserer Hälfte sollte mehr aufgeteilt sein, wer wann spielt. Er hat jetzt zum zweiten Mal ein Nacht-Match hintereinander und ich gehe davon aus, dass es übermorgen zum dritten Mal so kommt."
Nicht ganz fair, denn "ich habe noch kein Nacht-Match gespielt", stellte der Hamburger fest und zog daraus den Schluss, dass es "offensichtlich" sei, "in welche Richtung es vorangeht und wen das Turnier weiterhaben will. Für mich ist das schade, denn ich habe hier schon sehr oft gespielt, bin die Nummer drei der Welt. Klar, ich habe noch kein Grand-Slam-Turnier gewonnen, aber ich würde sagen, dass ich kein schlechter Spieler bin", so Zverev.
Am Dienstag stehen sich Zverev und Alcaraz, der Karen Khachanov im Achtelfinale in drei Sätzen besiegte (6:1, 6:4, 6:4), in der Runde der letzten Acht gegenüber.
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Highlights: Qualifikant macht Zverev das Leben schwer

Zverev: "Turnier sollte besseren Job machen"

Es sei für ihn völlig in Ordnung, "dass Rafa und Novak bekommen, was sie wollen. Aber es ist jetzt ein neuer junger Spieler dabei, der viel Aufmerksamkeit bekommt. Zurecht, denn er ist ein unglaubliches Talent. Ich habe aber das Gefühl, dass die anderen Spieler etwas links liegengelassen werden. Um mich geht es hier gar nicht, mehr um die anderen."
Die Kritik richte sich aber keinesfalls an Alcaraz, sondern an die Ausgestaltung des Spielplans. "Das ist überhaupt nichts gegen ihn. Ich finde nur, das Turnier sollte einen besseren Job machen", unterstrich Zverev, der vor gut drei Wochen das Endspiel des Masters von Madrid klar mit 3:6, 1:6 gegen Alcaraz verloren hatte.
Er verstehe, dass der 19-Jährige aktuell "das neue Gesicht des Tennissports" ist, führte Zverev im exklusiven Interview mit Eurosport weiter aus: "Aber wir haben Rafa und Novak in unserer Hälfte und die werden auf einen anderen Platz geschickt, damit jemand anderes auf dem Centre Court spielt - und das schon mehrmals."
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"Oh, ja!" Zverev mit Sahnevolley im Achtelfinale

Wünsche hinterlegen? Zverev hat "aufgegeben"

Welche Möglichkeiten aber hat Zverev nun in Paris, seinen Wünschen Nachdruck zu verleihen?
Er könnte diese beim Turnier hinterlegen, so wie es Novak Djokovic eigenen Angaben zufolge macht. "Das habe ich schon lange aufgegeben", winkte Zverev ab. "Ich werde sagen, dass ich tagsüber spielen möchte, denke aber, dass das nicht wahrgenommen wird. Das liegt aber dann auch daran, das Rafa meines Wissens nach gesagt hat, dass er nicht mehr abends spielen will. Es ist klar, dass seinen Wünsche nachgekommen wird. Das ist aber ok und kein Problem für mich."
Trotzdem hat Zverev einen Wunsch an den Turnierveranstalter, der nicht allzu schwer zu erfüllen sein dürfte. Es wäre toll, "wenn man auch mit mir ein bisschen kommunizieren könnte". Ob er daran glaubt? "Das wird wohl nicht."
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Tiebreak-Krimi vom Feinsten: Zverev zittert sich zum Satzgewinn

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