French Open 2023 - Alexander Zverev geht erhöhtes Risiko und wird belohnt: "Ich musste irgendwas anders machen"

VonTobias Laure

Update 08/06/2023 um 09:11 GMT+2 Uhr

Alexander Zverev hat bei den French Open seine bislang "schwierigste Aufgabe" gelöst und das Viertelfinale gegen Tomás Martín Etcheverry gewonnen. Der Argentinier ist zwar nur die Nummer 49 im ATP-Ranking und noch ohne Titel auf der Tour, dennoch sprach Zverev bei Eurosport vom "besten Spieler", gegen den er im Turnierverlauf gespielt habe. Deshalb sei eine spezielle Strategie notwendig gewesen.

Viertelfinale: Zverev zwingt Etcheverry in die Knie - Highlights

Alexander Zverev schwärmte in den höchsten Tönen von seinem Gegner. Tomás Martín Etcheverry spiele "Wahnsinns-Tennis", die verhältnismäßig niedrige Platzierung des Argentiniers in der Weltrangliste trüge. "Seine Vorhand ist unfassbar schnell. Das ist ein Topspieler", betonte Zverev bei Eurosport.

Auffällig: Im dritten und vierten Satz wechselte Zverev erfolgreich die Strategie und kaufte Etcheverry am Netz den Schneid ab.

Die French Open live on-demand bei discovery+

French Open

Zverevs Reise geht weiter! Halbfinale in Paris gebucht

Update 07/06/2023 um 23:22 Uhr

Suchte der 26-Jährige im verlorenen zweiten Durchgang acht Mal den Weg ans Netz und machte dabei nur viermal den Punkt, waren es in den Folgesätzen 14 Netzangriffe mit 12 beziehungsweise 18 Attacken mit 13 Punkten.

Zverev exklusiv: "Wenn man mehr Risiko nimmt ..."

"Ich musste irgendwas anders machen. Er hat dann besser gespielt als ich bis Mitte des dritten Satzes", erläuterte Zverev. "Ich musste aggressiver und schneller von der Grundlinie spielen. Und wenn man das tut, mehr Risiko nimmt, dann geht man sofort ans Netz", so der Hamburger.

Zverev exklusiv: Darum war das Viertelfinale das schwerste Match

Das habe gut funktioniert, wenngleich er "ein paar Volleys versemmelt" habe. Insgesamt eilte Zverev 54 Mal ans Netz und kam dabei auf eine Punktquote von 70 Prozent. "Sascha hat das Match am Netz gewonnen", befand Becker. Die offensivere Ausrichtung, die Zverev mit dem Team abgestimmt hatte, zahlte sich aus.

"Es war taktisch so besprochen, denn er steht relativ weit hinten. Aber er spielt unfassbar schnell, schlägt dermaßen auf den Ball. Das Durchschnittstempo auf seiner Vorhand muss nahe dem der Besten sein, auf einer Ebene mit Alcaraz", staunte Zverev. Die Spielweise von Etcheverry erinnere ihn stark an jene von Juan Martín del Potro, der 2009 die US Open gewann.

Wilander huldigt Zverev: "Es ist absolut unglaublich"

Im Halbfinale muss sich der Olympiasieger auf eine ganz andere Art von Gegner einstellen, es geht gegen Casper Ruud.

Weltklasse-Winner zum Break - Zverev schreit seine Freude raus

Was den Norweger aber mit dem klassischen Sandplatzwühler Etcheverry verbindet: Auf Sand ist er bärenstark. Neun seiner zehn Turniersiege feierte der 24-Jährige auf dem roten Belag, im Vorjahr erreichte er in Roland-Garros das Endspiel.

Dennoch dürfte Zverev ob seiner aktuellen Form leichte Vorteile haben. "Es ist absolut unglaublich. Wenn du ihn jetzt spielen siehst, dann muss man ihn als einen der talentiertesten Spieler auf der Tour bezeichnen", lobte der dreimalige French-Open-Sieger Mats Wilander bei Eurosport.

Zverev vielsagend: "Turnier ist noch nicht zu Ende"

Zverev habe seine Verletzung endgültig abgehakt und sei sogar noch stärker geworden als früher. "Sascha ist körperlich und technisch besser, teilt sein Match cleverer ein und kann auch mit seinen Kräften haushalten", betonte der Schwede.

Becker: Zverevs Netzangriffe im Viertelfinale waren entscheidend

"Das Turnier ist noch nicht zu Ende", sagte Zverev vielsagend bei Eurosport.

Und auch Wilander glaubt inzwischen an den großen Coup: "Er ist so gut, dass ich mir die Frage stelle: Warum soll er hier in Paris nicht seinen ersten Grand Slam gewinnen?"

Ja, warum eigentlich nicht ...

Das könnte Dich ebenfalls interessieren: Alcaraz sprengt alle Grenzen: "Übermenschlich"