Jannik Sinner: Ex-Athletiktrainer Umberto Ferrara packt aus und schiebt Verantwortung auf Physio Giacomo Naldi
Publiziert 04/04/2025 um 12:17 GMT+2 Uhr
Jannik Sinners ehemaliger Athletiktrainer Umberto Ferrara hat sich erstmals zu Details im Dopingfall des Italieners geäußert. Im Interview mit der "Gazetta dello Sport" erklärt der 55-Jährige, weshalb er überhaupt ein Spray dabei hatte, welches das Steroid Clostebol enthielt und zum positiven Dopingbefund Sinners führte. Die Verantwortung schiebt er in Richtung des Physiotherapeuten Giacomo Naldi.
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Quelle: Perform
Umberto Ferrara bricht sein Schweigen. Rund ein Jahr nach Bekanntwerden zweier positiver Dopingbefunde bei Jannik Sinner hat sich jetzt auch sein ehemaliger Athletikcoach zu Wort gemeldet. Gegenüber der italienischen Zeitung "Gazetta dello Sport" packte Ferrara aus.
Eine der großen Fragen, die im Raum steht, lautet: Warum hatte er überhaupt das Spray dabei? "Ich verwende es seit Jahren, da es mir von einem Facharzt als unterstützendes Medikament für eine chronische Erkrankung verschrieben wurde", berichtete Ferrara.
Das Verbot des Steroids im Leistungssport sei ihm "vollkommen bewusst" gewesen. Deshalb habe er es in seiner persönlichen Waschbeutel aufbewahrt, ergänzte der Italiener.
Wie die Salbe allerdings von Ferrara in die Hände des behandelnden Physiotherapeuten Giacomo Naldi gelang, klärte Ferrara nicht auf. Der 55-Jährige sagte lediglich: "Ich habe Naldi nichts übergeben, sondern ihm lediglich die Verwendung empfohlen, da er eine Schnittverletzung am Finger hatte, die nicht heilte und seine Arbeit erschwerte. Ich habe Naldi sehr deutlich über die Natur des Produkts informiert und klargestellt, dass es unter keinen Umständen mit Jannik in Kontakt kommen durfte."
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Quelle: Perform
Ferrara habe die Nutzung der Salbe ausschließlich in seinem privaten Badezimmer erlaubt. "Naldi hat nicht bestritten, darüber informiert worden zu sein, aber er sagte, er könne sich nicht erinnern", wunderte sich der Athletiktrainer.
Ferrara enttäuscht über Reaktionen nach Dopingbefund
Ferrara bekannte, über den positiven Dopingtests seines Schützlings Sinner schwer überrascht gewesen zu sein. Als er dann von Clostebol hörte, sei ihm die Verbindung klar geworden. "In wenigen Stunden haben wir die Schritte rekonstruiert, die zur Kontamination von Jannik geführt haben, und ich habe die Beweise für den Kauf des Sprays in einer Apotheke in Bologna geliefert", führte Ferrara aus.
Es habe ihm "Schmerz bereitet, wie oberflächlich, manchmal sogar böswillig, viele Menschen meine Position in der Angelegenheit behandelt haben", kritisierte Ferrara. Rückblickend betrachtet hätte er einige Dinge anders gemacht. "Sicherlich würde ich nicht mehr auf das Verhalten anderer vertrauen", betonte der Coach.
Über die Aussagen der International Tennis Integrity Agency (ITIA), die die Personen in Sinners Umfeld von Schuld freisprach, freute sich Ferrara indes.
Sinner wiederum hat den 55-Jährigen im August vergangenen Jahres entlassen. Inzwischen ist der Italiener der Athletikcoach von Matteo Berrettini. Ebenso gehen musste Physio Naldi. Ersetzt wurden die beiden durch Fitnesstrainer Marco Panichi und Physiotherapeut Ulises Badio.
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Quelle: Perform
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