Roger Federer: Jannik Sinner und Carlos Alcaraz profitieren von langsamen Courts - Schweizer Legende fordert Änderungen

Roger Federer hat sich zur Dominanz von Carlos Alcaraz und Jannik Sinner auf der ATP Tour geäußert und angemerkt, dass die beiden Himmelsstürmer von einer Bevorzugung durch die Veranstalter profitieren könnten. Immer häufiger wird bei Turnieren nämlich auf langsamere Courts gesetzt - ein Umstand, der sowohl Alcaraz als auch Sinner in die Karten spielt. "Wir müssen das ändern", erklärte Federer.

Carlos Alcaraz, Jannik Sinner

Fotocredit: Getty Images

Sieben Turniere bestritt Jannik Sinner in der laufenden Saison, sechs Mal marschierte er bis ins Finale - und duellierte sich dort in fünf Fällen mit Carlos Alcaraz um den Titel.
Es waren spektakuläre Matches, vor allem das epische Endspiel der French Open (6:4, 7:6, 4:6, 6:7, 6:7) ließ einen Hype um die italienisch-spanische Rivalität entstehen. In Wimbledon, Cincinnati und schließlich bei den US Open folgten weitere Final-Showdowns, der Hunger der Tennis-Welt war vorübergehend gestillt.
Klar: Eine solche Konstanz kann kein Zufall sein und liegt vor allem am enormen Talent der Tennis-Könige. Doch Roger Federer merkte nun im Podcast von Andy Roddick an, dass beiden Superstars auch die Platzbedingungen entgegengekommen seien.
"Ich verstehe, dass die Turnierdirektoren in einem langsameren Court eine Art Sicherheitsnetz sehen", spielte er auf die dortige Stärke von Sinner und Alcaraz an.

Federer: "Jetzt spielen alle ähnlich"

Ein Finale zwischen den zurzeit besten Spielern der Welt sei für viele Veranstalter verlockend, weshalb man Alcaraz und Sinner kaum Steine in den Weg lege.
"Das ist hart für den schwächeren Spieler. Er muss besonders gute Schläge machen, um Sinner zu schlagen, während er bei einem schnellen Belag vielleicht nur ein paar Schläge zum richtigen Zeitpunkt braucht", erklärte Federer. "Das ist es also, was die Turnierdirektoren denken: 'Ich mag Sinner-Alcaraz im Finale irgendwie. Das passt irgendwie zum Spiel.'"
Diese Entwicklung habe jedoch zur Folge, dass sich die Turniere - trotz unterschiedlicher Beläge - immer mehr ähneln.
"Jetzt spielen alle ähnlich, weil die Ball- und Platzgeschwindigkeit so festgelegt wurden, dass sie jede Woche im Grunde genommen gleich sind", so Federer. "Deshalb gewinnt man French Open, Wimbledon und US Open und kann dabei immer auf dieselbe Weise spielen."
Somit werde das Tennis seiner Vielfalt beraubt. "Wir müssen das ändern", forderte der 20-malige Grand-Slam-Turniersieger daher. "Was wir gern sehen würden, ist, dass Alcaraz und Sinner es (ihr Duell, A.d.R.) sowohl auf blitzschnellen als auch auf superlangsamen Plätzen austragen - um dann zu sehen, wie sich das jeweils entwickelt."
Letzten Endes habe eine solche Variabilität die Sportart früher so faszinierend gemacht. "Früher zählten nur zwölf Turniere in die Weltrangliste, also spielte jeder auf seinem Lieblingsbelag", erinnerte sich Federer. "Und manchmal traf man eben aufeinander. Das waren die besten Matches - wenn der Angreifer gegen den Verteidiger antrat."
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Quelle: Eurosport


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