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Mats Wilander exklusiv: Kritik von russischen Tennisprofis am Krieg in der Ukraine "sehr heikel"

Tobias Laure

Update 01/03/2022 um 14:46 GMT+1 Uhr

Tennis-Legende Mats Wilander hat sich exklusiv bei Eurosport zum Umgang des Tennissports mit dem Krieg in der Ukraine geäußert. Der 57-Jährige wies dabei auf die heikle Situation russischer Profis hin, die sich gegen die Invasion positionieren. Dazu zählt etwa Andrey Rublev, der "Bitte keinen Krieg" auf eine TV-Kamera schrieb. Durchaus ein Risiko, wie Wilander bewundernd feststellt.

Wilander exklusiv: So sollte man mit den russischen Profis umgehen

"Die Situation ist sehr heikel", sagt Mats Wilander. Für russische Sportler wie Andrey Rublev sei Kritik am Krieg und dem Vorgehen der Regierung in Moskau "öffentlich nicht so einfach zu äußern, wie das für andere Menschen oder in anderen Ländern der Fall ist."
Russische Profis hätten sich zu Wladimir Putin bislang nicht negativ geäußert oder "sich von ihrem Land distanziert", so Wilander im Gespräch mit Eurosport.
Dies sei aber nachvollziehbar. "Ich begrüße ihre Bemühungen, sich auf eine bestimmte Art und Weise Gehör zu verschaffen. Indem sie Frieden und nicht Krieg fordern und dann genau hier aufhören, weil wir natürlich nicht wollen, dass ihre persönliche Sicherheit gefährdet wird, wenn sie zu weit gehen und zu sehr zum Politiker werden", so der Schwede.
In diesem Sinne hat sich auch der Weltrangliste Daniil Medvedev, der aus Moskau stammt, zu Wort gemeldet. "Ich bitte für Frieden in der Welt, für Frieden zwischen den Ländern", schrieb der US-Open-Champion auf Instagram.

Welche Maßnahmen ergreifen ATP und WTA?

Derweil müssen sich Weltverband ITF, ATP und WTA Gedanken darüber machen, wie mit russischen Tennisprofis umgegangen werden soll. Ein kompletter Ausschluss wie etwa im Fußball zeichnet sich nicht ab. Dagegen wird die Option diskutiert, Spielerinnen und Spieler aus Russland nur unter neutraler Flagge antreten zu lassen.
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Rublev sendet klare Anti-Krieg-Botschaft nach Sieg

Eine Idee, die Wilander für einen gangbaren Weg hält. "Das ist ein fairer Vorschlag. Ich glaube nicht, dass man das den russischen Profis selbst anlasten kann. Meiner Meinung nach vertritt man im Tennissport nicht wirklich sein Land, sondern nur sich selbst. Es geht da nicht um Olympia, nicht um den Davis Cup, nicht um den Billie Jean King Cup", führt der siebenfach Grand-Slam-Turniersieger aus.
ATP und WTA könnten demzufolge den "Standpunkt einnehmen und sagen, dass Russen und Russinnen an den Turnieren teilnehmen dürfen - nur eben ohne Verbindung zum Land. Es wird eben keine Flagge neben den Namen zu sehen geben und es wäre die Entscheidung, die die russischen Profis selbst treffen müssen. Ist es für sie in Ordnung, unter diesen Umständen zu spielen? Ich zumindest denke, dass es ein faires Vorgehen wäre", betont Wilander.
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