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Roger Federer verzockt sich und setzt damit sein großes Ziel Wimbledon aufs Spiel

Tobias Laure

Update 17/06/2021 um 10:30 GMT+2 Uhr

Roger Federer will mit 39 Jahren nach der prestigeträchtigsten Trophäe im Tennis greifen, dem Titel in Wimbledon. Diesem Ziel ordnet der Schweizer alles unter. Er ging sogar so weit, nach drei Siegen bei den French Open aus dem Turnier auszusteigen, um sich für die Rasensaison in die bestmögliche Ausgangsposition zu bringen. Nun sieht es aber so aus, als ob Federer sich verrechnet hätte.

Roger Federer nach seinem Aus in Halle 2021 gegen Félix Auger-Aliassime

Fotocredit: Getty Images

Roger Federer weiß, was die Stunde geschlagen hat.
"Jetzt beginnt die wichtigste Zeit der Saison für mich. Jetzt will und muss ich mein bestes Tennis zeigen", stellte der 20-fache Grand-Slam-Turniersieger im Vorfeld des Rasenevents von Halle klar. Für diese wenigen Wochen, die die Rasensaison nur dauert, hat er Opfer gebracht.
Nach dem Ausstieg bei den French Open geriet der Superstar in der Szene in die Kritik, wenngleich der Aufschrei sich ob Federers Legenden-Status' in Grenzen hielt. Trotzdem: Der 39-Jährige hat eine ungewöhnliche Entscheidung getroffen, die ihn in Wimbledon ans Ziel führen soll.
Was nicht passieren durfte: Ein frühes Aus beim Vorbereitungsturnier in Halle.

Federer fehlt massiv Matchpraxis

Bei dem Turnier also, das er zehnmal gewann, wo eigentlich fast immer alles klappte. "Es hat mir auch den Weg aufgezeigt, um in Wimbledon erfolgreich zu sein", so Federer, der den deutschen Rasenklassiker als "Schlüsselturnier in meiner Karriere" adelte.
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Die besten Szenen: So endete Federers Traum vom elften Titel

Nach dem wackligen 7:6 (7:4), 7:5 zum Auftakt gegen Ilya Ivashka und der 6:4, 3:6, 2:6-Niederlage gegen Youngster Félix Auger-Aliassime muss Federer aber erkennen, dass Halle nicht das erwünschte Sprungbrett für Wimbledon sein kann in diesem Jahr.
Ein Dilemma, denn so geht der Maestro mit gerade einmal zwei Rasenmatches in den Klassiker im All England Club. Insgesamt hat Federer in dieser Saison nur acht Partien bestritten, wovon er drei verlor. Spielpraxis konnte er sich kaum aufbauen, Matchhärte ebenso wenig. Halle war der einzige Stop für den Routinier auf dem Weg nach Wimbledon.

Zweifel statt Schub: Federers Plan geht schief

Federer hatte die Hoffnung, mit einem Topresultat, vielleicht sogar dem Titel, einen "wahnsinnigen Schub für die weitere Saison" mitzunehmen. Stattdessen hat er nun Zweifel im Gepäck.
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Federer spricht über Wimbledon-Ziele: "Sind immer hoch"

Wo steht er wirklich? Reichen zwei Partien als Vorbereitung? War es falsch, bei den French Open auszusteigen?
Federer selbst gab sich nach der Niederlage gegen Auger-Aliassime erst einmal cool. Er habe "gute und schlechte Momente im Match" erlebt. "Das gehört bei einem Comeback dazu." Womit der Weltranglistenachte recht hatte. Einerseits. Andererseits will Federer nicht irgendwann wieder auf Topniveau sein, sondern schon in knapp zwei Wochen in Wimbledon.

Federer in Wimbledon: Wettlauf gegen die Zeit

Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Federer muss zusammen mit seinem Team um die Trainer Severin Lüthi und Ivan Ljubicic sowie Fitnesscoach Pierre Paganini einen Weg finden, bis London die offenen Baustellen zu schließen.
Was andere Profis wohl massiv unter Druck setzen würde, scheint den Schweizer nur marginal zu beunruhigen. Federer entdeckte sogar noch in der Pleite von Halle einen positiven Aspekt und verkündete selbstbewusst: "Das Gute ist, dass ich weiß, über was ich nachdenken muss."
Er weiß offenbar, was die Stunde geschlagen hat.
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Passierball der Extraklasse: Federer krallt sich Big Point

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