Angelique Kerber siegt zum Auftakt in Bad Homburg - warum mit Deutschlands Nummer eins in Wimbledon zu rechnen ist

Angelique Kerber startete mit einer Serie an Enttäuschungen in die Saison. Bei der Wimbledonsiegerin von 2018 lief fast nichts - und dennoch schaffte die Kielerin in ihrem 20. Jahr als Tennisprofi die 180-Grad-Wende. Als einzige deutsche Spielerin ist Kerber kommende Woche beim Rasenklassiker im All England Club gesetzt. Mehr noch: Es besteht die leise Hoffnung auf einen echten Coup.

Feuerwerk mit der Vorhand: Kerber macht zum Auftakt kurzen Prozess

Quelle: Eurosport

Das Foto ist vier Jahre alt, für Angelique Kerber ist es zeitlos.
Ob auf Twitter oder Facebook - wer auf die Seiten von Deutschlands bester Tennisspielerin klickt, wird mit einem Bild empfangen, das alles sagt. Kerber küsst darauf die Venus Rosewater Dish. Entstanden ist die Aufnahme am 14. Juli 2018 auf dem Centre Court des All England Lawn Tennis and Croquet Club.
Kerber hatte gerade das Finale von Wimbledon gegen Serena Williams mit 6:3, 6:3 gewonnen. Ihr bis dato letzter und auch größter Triumph. Es sei der "emotionalste Moment" ihrer Laufbahn gewesen, sagt die Kielerin im Interview mit der "Sports Illustrated".
In knapp einer Woche ist es wieder so weit: Wimbledon steht an. Und auch wenn die Zeit seit dem Titelgewinn nicht immer pfleglich umging mit Kerber, ist mit der 34-Jährigen zu rechnen an der Church Road. Das zeigte sich in der vergangenen Saison. Knapp drei Jahre lang hatte sie kein Turnier mehr für sich entschieden, dann kam Bad Homburg. Kerber gewann den Rasenwettbewerb und marschierte anschließend in Wimbledon ins Halbfinale.

Kerber: "Die Leistung auf den Punkt abrufen"

Es mag ob des bisherigen Saisonverlaufs vermessen sein, in diesem Jahr auf einen ähnlichen Coup zu spekulieren. Auf den ersten Blick. Tatsächlich aber stehen die Aktien seit Kurzem sehr gut.
Im Vorfeld der French Open gewann Kerber überraschend das Turnier in Straßburg, der Start in die Rasensaison beim WTA-Event in Bad Homburg lief sportlich reibungslos. Die Weltranglisten-18. ließ Anastasia Gasanova beim 6:2, 6:2 keine Chance. Dass die Partie am Vorabend aufgrund der Dunkelheit Mitte des ersten Satzes abgebrochen und vertagt werden musste, brachte Kerber nicht aus dem Rhythmus.
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Kerber nach bestandendem Härtetest erleichert: "Wollte direkt da sein"

Quelle: Eurosport

"Ich bin sehr zufrieden mit meinem ersten Rasenmatch", strahlte die dreifache Grand-Slam-Turniersiegerin. "Meine Erfahrung hilft mir, ich weiß, wann und wie ich mich konzentrieren muss, um auf den Punk meine Leistung abzurufen", erklärte Kerber in Bad Homburg. Mit vier Assen, nur einem Doppelfehler und ohne Aufschlagspielverlust gegen stimmten die Parameter gegen Gasanova. Ebenfalls wichtig: Die Körpersprache. Ruhig, souverän, keine überzogenen Ausbrüche.
In Runde zwei geht es gegen die Italienerin Lucia Bronzetti. Kerber ist Favoritin. Im Match sowieso, aber zusammen mit Daria Kasatkina auch im gesamten Turnier. Schon der Titel im Vorjahr sei "ein Märchen gewesen", so die deutsche Nummer eins. Das würde sie nun gerne wiederholen.

Kerber vor Wimbledon: Fokus auf große Turniere

Geht die Rechnung auf, würde das die Erholungsphase vor Wimbledon, das am kommenden Montag beginnt, zwar verkürzen. Die Vorteile aber lägen auf der Hand, zumal Kerber als Nummer 15 der Setzliste beste Aussichten hat, den Topspielerinnen in den ersten Runden aus dem Weg zu gehen.
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Diskussionen auf dem Centre Court: Kerber-Match wird abgebrochen

Quelle: Eurosport

Und noch etwas macht Hoffnung. Sie habe ihren "Kalender etwas angepasst" und konzentriere sich nun "viel mehr auf die größeren Events". Kerber ist sich bewusst, dass sie mit 34 Jahren Änderungen und Anpassungen vornehmen muss, um auf höchstem Niveau konkurrenzfähig zu bleiben. Ihr großes Plus: Sie weiß, was es braucht, um nach den wichtigen Titeln zu greifen - und sie auch zu holen.
Anke Huber traut Kerber daher noch einiges zu. "Meiner Meinung nach kann sie noch immer jede Spielerin schlagen, wenn sie gut in Form ist - und wenn das der Fall ist, dann ist sie für mich auch eine Top-Ten-Spielerin", so die einstige Nummer vier des WTA-Rankings im Exklusiv-Interview mit Eurosport.de.
Wer weiß, vielleicht schießen die Pressefotografen in Wimbledon in knapp drei Wochen wieder so ein zeitloses Foto, das Kerber mit der Venus Rosewater Dish zeigt ...
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Zverev sieht Wimbledon-Farce gelassen: "Interessiert Topspieler nicht"

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