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Wimbledon: Nick Kyrgios fordert Disqualifikation von Stefanos Tsitsipas und beleidigt Referee Damien Dumusois

Tobias Laure

Update 02/07/2022 um 23:28 GMT+2 Uhr

Nick Kyrgios hat Stefanos Tsitsipas in der 3. Runde von Wimbledon 6:7 (2:7), 6:4, 6:3, 7:6 (9:7) geschlagen, überschattet wurde die Partie aber von einer Reihe bizarrer Szenen. Der Australier forderte Schiedsrichter Damien Dumusois dazu auf, seinen Gegner zu disqualifizieren. Der Grund: Tsitsipas hatte nach dem zweiten Satz einen Ball frustiert ins Publikum geschlagen und fast einen Fan getroffen.

Wimbledon: Nick Kyrgios debattiert mit Stuhlschiedsrichter Damien Dumusois

Fotocredit: Getty Images

Stefanos Tsitsipas war genervt, hatte soeben bei eigenem Aufschlag das Break kassiert und damit den zweiten Durchgang gegen Nick Kyrgios mit 4:6 verloren.
Der 23-Jährige drosch daraufhin mit der Rückhand einen Ball weg, der ins Publikum flog.
Erinnerungen wurden wach an Novak Djokovic, der im Achtelfinale bei den US Open 2020 ebenfalls einen Ball wegfeuerte und dabei eine Linienrichterin am Hals traf. Die Folge damals: Disqualifikation.
Diese Strafe forderte Kyrgios nun auch für Tsitsipas, der im Unterschied zu Djokovic aber nach ersten Erkenntnissen niemanden traf.

Kyrgios bezeichnet Schiedsrichter als "dumm"

Im Gespräch mit Stuhlschiedsrichter Damien Dumusois vergriff sich der Australier allerdings in der Ton- und Wortwahl.
"Bist du dumm? Du bist eine Schande, du änderst die Regeln, wie du willst", herrschte Kyrgios den Unparteiischen an, nachdem der sich weigerte, der Forderung nachzukommen.
Immer wieder suchte der 27-Jährige auf provokante Art und Weise den Disput mit Dumusois.

Corretja: "Schiedsrichter müssen strenger vorgehen"

Eine Zumutung, wie Eurosport-Experte Àlex Corretja klarstellte. "Die Stuhlschiedsrichter müssen da strenger vorgehen", so der 48-Jährige, der während seiner Laufbahn zweimal im Endspiel der French Open stand. "Nick benutzt einfach zu viele Schimpfwörter", monierte auch Mischa Zverev, der das Match als TV-Experte für "Sky" kommentierte.
Schließlich kam der Oberschiedsrichter hinzu - was allerdings nicht zur Beruhigung der Lage beitrug. Tsistipas und auch dessen Vater und Coach Apostolos verließen unterdessen erst einmal den Court.

Zverev: "Für mich keine Disqualifikation"

"Für mich war es keine Disqualifikation, weil Stefanos niemanden getroffen hat. Eine Verwarnung war es aber allemal, weil er den Ball in die Menge spielt", analysierte Zverev.
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Kyrgios aber ging sogar noch einen Schritt weiter und warnte den Referee vor der "Menge an Scheiße, die das Turnier nach meiner Pressekonferenz abbekommen" werde.

Tsitsipas schießt Kyrgios ab - mit Absicht?

Tsitsipas ließ sich von der aufgeladenen Atmosphäre mitreißen. Beim Stand von 1:3 im dritten Satz drosch der Grieche erneut einen Ball weg. Die folgende Code Violation brachte ihm eine Punktstrafe ein - Kyrgios führte mit 4:1.
Während der 27-Jährige in der Folge ruhiger wurde, kochte es in Tsitsipas. Gleich zweimal wirkte es so, als habe der Weltranglistenfünfte bei Netzangriffen versucht, seinen Kontrahenten bewusst abzuschießen. Einmal traf er den Australier sogar - und dennoch blieb Kyrgios nun cool.

Kyrgios: "Wahnsinnsmatch" gegen "Wahnsinnsspieler"

Sportlich hatte die Nummer 40 der Welt das Momentum auf seiner Seite. Kyrgios holte sich mit 6:3 die Satzführung und hatte die Begegnung damit gedreht.
Dramatisch wurde es in der Schlussphase. Im Tiebreak des vierten Satzes wehrte Tsitsipas bei 5:6 einen Matchball ab und hatte kurz darauf die Chance, in den Sätzen auszugleichen.
Kyrgios konterte mit zwei Punkten in Folge und sicherte sich nach 3:17 Stunden das Ticket fürs Achtelfinale.
Danach zeigte sich der streitbare Tennisstar versöhnlich. Es sei ein "Wahnsinnsmatch" gegen einen "Wahnsinnsspieler" gewesen. "Egal, was auf dem Platz passiert ist, ich liebe ihn."
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