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Wimbledon will Sportler aus Russland und Belarus aufgrund des Krieges in der Ukraine wohl vom Turnier ausschließen

Sebastian Würz

Update 20/04/2022 um 17:06 GMT+2 Uhr

Die All England Championships in Wimbledon werden 2022 aller Wahrscheinlichkeit nach ohne Spielerinnen und Spieler aus Russland und Belarus stattfinden. Das vermelden übereinstimmend die "New York Times" und die englische "Times". Das Veranstaltungskomitee habe sich zu dieser Maßnahme entschieden, da der Krieg in der Ukraine in eine neue Phase gehe und die Friedensgespräche nicht vorankämen.

Australian-Open-Finalist Daniil Medvedev

Fotocredit: Getty Images

Die Profiverbände WTA und ATP seien bereits über die Entscheidung informiert worden. Spätestens bei der für kommende Woche geplanten Pressekonferenz solle der Beschluss offiziell gemacht werden.
Unter anderem würden damit Stars wie Daniil Medvedev, Andrey Rublev, Victoria Azarenka, Anastasia Pavlyuchenkova, Daria Kasatkina und Aryna Sabalenka an der Church Road nicht an den Start gehen dürfen. Bei den Frauen sind insgesamt drei Top-20-Spielerinnen betroffen.
Wimbledon kann diese Entscheidung eigenständig treffen, weil das Turnier (wie alle Grand Slams) von der WTA- und ATP-Tour unabhängig ist. Auch die French Open könnten ohne Zustimmung der Verbände die Spieler ausschließen, wonach es allerdings derzeit nicht aussieht.
Der Kreml in Moskau bezeichnete einen möglichen Bann gegen Aktive aus Russland als "inakzeptabel".

Ausschluss von allen Turnieren in England?

Den "Times"-Informationen zufolge halten die Wimbledon-Organisatoren nach wochenlangen Gesprächen mit der britischen Regierung einen Ausschluss von Profis aus den allgemein als Aggressoren gelten Nachbarländern Russland und Belarus für die praktikabelste Lösung. Vertreter von Downing Street hatten den Ansatz verfolgt, dass die Spieler schriftliche Stellungnahmen abgeben sollen, die Kriegshandlungen ihrer Heimatländer und Russlands Staatspräsident Wladimir Putin nicht zu unterstützen.
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Bis zum "Times"-Bericht hatte die Szene die Teilnahme von russischen und belarussischen Profis an den noch drei ausstehenden Grand-Slam-Turnieren des Jahres nach dem Muster der regulären ATP- und WTA-Turniere erwartet. Bei diesen Events schlagen Aktive aus Russland und Belarus als neutrale Teilnehmer auf. Der Weltverband ITF hatte die Teams aus Russland und Belarus aus seinen Mannschaftswettbewerben Davis Cup und Billie Jean King Cup ausgeschlossen.
Weiter berichtete die "Times", dass die Wimbledon-Organisatoren ihre Entscheidung auch mit der Fürsorge für die betroffenen Profis begründen. So könnten die Familien von Aktiven, die sich von den Kriegsgründen- und zielen distanzieren, Repressalien der Regime in Moskau und Minsk ausgesetzt seien, befürchteten die Verantwortlichen an der Londoner Church Road.
Die angestrebte Ausschlussregelung könnte sich demnach womöglich auf alle englischen Rasenturniere der ATP- und WTA-Tour zur Vorbereitung auf Wimbledon erstrecken. Bei den French Open im Mai in Paris ist für Profis aus Russland und Belarus strikte Neutralität Voraussetzung für eine Teilnahme am zweiten Grand-Slam-Turnier der Saison.
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(mit SID)
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