Wimbledon 2023 - Carlos Alcaraz analysiert Sieg gegen Novak Djokovic: "Ging nur um das Mentale"

VonBenedikt Walgenbach

Update 18/07/2023 um 11:56 GMT+2 Uhr

Carlos Alcaraz feierte am Sonntag nach einem epischen Finale gegen Novak Djokovic seinen ersten Grand-Slam-Titel auf dem Rasen von Wimbledon. Im Interview mit "CNN" sprach die Nummer eins der Welt vor allem über die mentale Herausforderung, über die komplette Matchdauer von 4:43 Stunden seinem Kontrahenten Paroli bieten zu müssen. Dazu sorgte der Spanier für einen Lacher am Ende des Gespräch.

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"Ich habe eine Menge von dem Match [French-Open-Halbfinale gegen Djokovic, Anm. d. Red] gelernt. Ich habe mich mental ganz anders vorbereitet und konnte im Spiel mit dem Druck viel besser umgehen", beschrieb Alcaraz im Interview mit "CNN" die andere Herangehensweise vor seinem ersten Finale in Wimbledon.

Bei den French Open 2023 konnte die Nummer eins der Weltrangliste dem Druck von Djokovic im Halbfinale damals noch nicht standhalten. Von Krämpfen geplagt musste sich der Spanier gegen den 23-maligen Grand-Slam-Champion nach vier Sätzen 3:6, 7:5, 1:6, 1:6 geschlagen geben.

Diesmal kam es ganz anders. Trotz Satzrückstand setzte sich Alcaraz nach fünf Sätzen gegen seinen ärgsten Widersacher durch. "Es ging nur um das Mentale. Körperlich wusste ich, dass ich gut genug vorbereitet war, um ein solches Match - einen solchen Marathon - zu bestreiten", verriet der 20-Jährige sein Erfolgsrezept für das Finale im All England Club.

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Dabei sah es zu Beginn des Matches alles andere als gut für den Youngster aus. Djokovic erwischte einen Sahnestart und entschied den ersten Durchgang 6:1 für sich. Es sah alles danach aus, als würde Djokovic seinen 24. Grand-Slam-Titel einfahren können.

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Alcaraz: "Noch nicht der richtige Zeitpunkt"

Doch Alcaraz wehrte sich und ließ im Interview einen Einblick in sein Seelenleben während des Matches zu. "Ich dachte: 'Bitte geht es nicht so schnell zu Ende'. Ich habe mir gesagt, spiel' einfach ein bisschen besser, um das Match enger zu gestalten und das Publikum in diesem Finale mehr zu unterhalten."

Mit dem Sieg des Newcomers über den Routinier Djokovic stellt sich nun die Frage, ob der Spanier die "Big Four", bestehend aus Roger Federer, Rafael Nadal, Novak Djokovic und Andy Murray, bereits überholt hat und das neue Gesicht des Tennissports ist.

Davon will Alcaraz zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nichts wissen - zu groß ist der Respekt vor dem Geschaffenen der Tennisgrößen. "Ich hoffe, dass die Leute mich irgendwann als das ansehen, aber Djokovic ist immer noch da, genau so wie Rafa [Rafael Nadal, Anm. d. Red.]", sagte Alcaraz und schloss an: "In Zukunft können wir gerne darüber reden, aber momentan ist es noch nicht der richtige Zeitpunkt."

Im Interview mit der "Marca" ergänzte der Spanier: "Ich habe für mich und für mein Team gewonnen, nicht um eine Ära zu beginnen." Von Djokovic persönlich erhielt Alcaraz ein besonderes Lob. Der 20-Jährige sei eine Kombination aus den "Big Three", erklärte der 23-malige Grand-Slam-Sieger nach seiner Niederlage.

Alcaraz sorgt für Lacher

Alcaraz zeigte sich davon geehrt: "Er hat gegen Tennislegenden gespielt und epische Matches mit Nadal, Federer und anderen Spielern bestritten. Dass er sagt, er habe noch gegen niemanden wie mich gespielt, ist ein großes Kompliment, und das spornt mich an, weiter zu arbeiten und mich zu verbessern."

Zum Abschluss des Interviews sorgte Alcaraz dann noch für einen Lacher. Als die Moderatoren den Spanier aufforderten, die Wimbledon-Trophäe in die Kamera zu halten, rutsche dem zweimaligen Grand-Slam-Champion der Deckel des Pokals herunter. Zum Glück landete dieser jedoch sanft im Schoß von Alcaraz, so dass dieser keinen Schaden nahm.

Auch deswegen reagierten alle Beteiligten auf den Fauxpas mit Humor und lachten herzlich über die Szene.

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