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Wimbledon 2023 - Carlos Alcaraz entthront Novak Djokovic nach epischem Fünfsatz-Fight im Finale

Tobias Laure

Update 17/07/2023 um 00:36 GMT+2 Uhr

Carlos Alcaraz hat das Endspiel des Rasenklassikers von Wimbledon gegen Titelverteidiger Novak Djokovic gewonnen. Der 20-Jährige setzte sich nach einem epischen Fight über 4:42 Stunden 1:6, 7:6 (8:6), 6:1, 3:6, 6:4 gegen den Serben durch. Alcaraz holte damit seinen zweiten Grand-Slam-Titel nach den US Open im Vorjahr und verteidigte Platz eins in der Weltrangliste vor Djokovic.

Alcaraz rüttelt am Thron: "Riesiger Moment für unseren Sport"

"Für mich wird ein Traum wahr", erklärte Carlos Alcaraz im Siegerinterview.
Novak Djokovic zeigte sich indes als großer Sportsmann und absolut fairer Verlierer. "Welche Qualität am Ende, als du ausservieren musstest. Du hast großartig aufgeschlagen und verdienst es einfach - unglaublich", sagte der Serbe.
Djokovic musste gleich im ersten Spiel einen Breakball abwehren. Ein kurzes Wanken nur des Titelverteidigers, der bei Aufschlag Alcaraz enorm Druck aufbaute und nach 25 Minuten plötzlich 4:0 führte.
"Der Return ist so gut, dass du gegen Novak den Punkt verlierst", erklärte "Sky"-Experte Mischa Zverev. "Das stört mich bei Carlos: Er bekommt das zweite Break auf die gleiche Art und Weise."

Alcaraz hadert und reagiert

Allerdings war das Endspiel in dieser Phase enger, als es der klare Spielstand suggerierte. Alcaraz zeigte durchaus, dass er in der Lage ist, den Serben zu gefährden. Der aber agierte in den wichtigen Ballwechseln cleverer und brachte die Satzführung nach 34 Minuten nach Hause.
"Es ist nicht so, dass Carlos nicht hart arbeitet, aber Novak bringt eine ganz andere Einstellung auf den Platz", so Zverev. Und es war Alcaraz anzumerken, dass er überrascht war vom Ablauf des Finals. Der 20-Jährige schimpfte zwischendrin in Richtung seiner Box, es lief nicht.
Das änderte sich. Alcaraz gelang im zweiten Spiel des zweiten Satzes das erste Break zum 2:0. Der Spanier war nun deutlich besser drin in der Partie, musste Djokovic aber wieder herankommen lassen (2:2). "Das Durchschnittstempo der Schläge ist unglaublich hoch", lobte Zverev.

Djokovic und Alcaraz reißen Fans mit

Die Finalisten boten den Zuschauern auf dem Centre Court Rasentennis der Extraklasse, es ging gleichermaßen spektakulär wie spannend zu. War es bis dato Alcaraz, der die Gunst der meisten Fans auf sich zog, schallten nun auch vermehrt "Nole, Nole"-Rufe durch die Arena.
Im Tiebreak aber verspielte der Superstar einen 3:0-Vorsprung und vergab bei 6:5 einen Satzball. Der 36-Jährige leistete sich in dieser Phase überraschend viele Fehler, die Alcaraz schließlich zum Satzausgleich nutzte.
Der US-Open-Sieger nahm das Momentum mit in den dritten Durchgang und knöpfte dem Titelverteidiger direkt das erste Aufschlagspiel ab. "Er hat jetzt weniger Druck, keine Angst vor den langen Rallies", befand Zverev. Dennoch drohte Alcaraz der schnelle Ausgleich, den er aber mit zwei abgewehrten Breakbällen verhinderte und sich stattdessen die 3:1-Führung sicherte.

Alcaraz gewinnt Monster-Spiel über 26 Minuten

Der Weltranglistenerste war nun der stabilere Spieler, während Djokovic verzweifelt einen Weg suchte, wieder den Fuß in die Türe zu bekommen. Im Gegenteil: Das längste Spiel der Partie, das über sage und schreibe 26 Minuten, 32 Ballwechsel und 13 Mal Einstand ging, musste der Rekord-Grand-Slam-Champion abgeben (1:4).
Mit zwei weiteren Spielgewinnen in Folge marschierte Alcaraz zur Satzführung. Eine verdiente Führung für den Herausforderer, der nun deutlich weniger Fehler machte und spielerisch die besseren Argumente hatte.

Djokovic erzwingt den fünften Satz

Djokovic verschwand für fast sieben Minuten in den Katakomben und kämpfte verbissen darum, dem Match eine Wende zu geben. Mit Erfolg: Im fünften Spiel durchbrach er das Service des Branchenprimus zum 3:2.
Die Körpersprache änderte sich sofort. Der Routinier ballte immer wieder Faust, bewegte sich auch besser. Djokovic diktierte plötzlich das Geschehen und erzwang nach 3:54 Stunden den fünften Satz.

Alcaraz gelingt entscheidendes Break

Das Drama nahm seinen Lauf: Djokovic vergab mit einem leichten Fehler die Riesenmöglichkeit auf das Break zum 2:0 und musste wenig später sein Aufschlagspiel zum 1:2 abgeben.
Alcaraz gelang es trotz heftiger Gegenwehr und guter Returns von Djokovic, das Break zu bestätigen - und mitzunehmen, bis er im zehnten Spiel bei eigenem Aufschlag den Turniersieg perfekt machte.
"Ich dachte, ich hätte Probleme mit dir auf Sand und Hartplatz, aber jetzt ist es anders. Unglaublich, wie du dich auf diesem Belag angepasst hast", lobte Djokovic den neuen Champion.
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