Goran Ivanisevic, spricht über mentale Gesundheit im Profi-Tennis - Ex-Djokovic-Coach: "Jeder ist auf Antidepressiva"

Goran Ivanisevic, langjähriger Trainer von Novak Djokovic, hat sich in einem Interview mit dem Online-Portal "Clay" zum Thema psychische Gesundheit im Profi-Tennis geäußert. "Wenn ich den Spielern zuhöre, ist jeder auf Antidepressiva", sagte der Kroate, der aktuell Stefanos Tsitsipas trainiert. Laut dem 53-Jährigen müsse ein Trainer ein Psychologe sein, es gehe weniger um technische Fähigkeiten.

Goran Ivanisevic hat seine Meinung zum Thema psychischer Gesundheit im Tennis geäußert

Fotocredit: Getty Images

"Der schwierigste Teil ist der Umgang mit dem ganzen Wahnsinn der Spieler. Mir fällt das leichter, weil ich auch Spieler war, ich hatte auch meinen Wahnsinn", erklärte der Kroate: "Ich sage oft: Niemand hier ist normal, das ist ein Irrenhaus, eine psychiatrische Abteilung. Ein Trainer muss ein Psychologe sein."
Laut dem 53-Jährigen gehe es bei den Profis weniger um die sportlichen und technischen Fähigkeiten, dafür vielmehr um die Mentalität: "Jeder weiß, wie man schlägt, der Unterschied liegt im Kopf."
Ivanisevic äußerte auch einen eigenen Erklärungsansatz, warum viele Tennisspieler psychische Probleme offenbarten: "Ich weiß nicht, warum sich einige Spieler so sehr unter Druck setzen. Vielleicht sind es die Erwartungen von außen, die Erwartungen der Gesellschaft - sie können damit nicht umgehen."
Wer dies nicht schaffe, könne auch keinen Erfolg haben, so Ivanisevic: "Tennis ist alles andere als einfach - es ist brutal, hart, niemand kann dich auswechseln, es gibt keine Halbzeit wie beim Fußball", sagte er und lobte: "Deshalb muss man Sinner und Alcaraz bewundern. Sie haben ihre Teams, ihren Weg, und sie machen einfach weiter."

Ivanisevic kritisiert eigenen Schützling

Seinen eigenen Schützling Tsitsipas kritisierte er dafür stark. Der Grieche schied kürzlich verletzungsbedingt in der 1. Runde von Wimbledon aus und trennte sich dem Vernehmen nach von Partnerin Paula Badosa. 
Sportlich bemängelt Ivanisevic, der 2001 Wimbledon gewann, in dem Interview vor allem die Rückhand, den Slice und die Rückenprobleme des 26-Jährigen.
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Quelle: Perform

Provokativ sagte er außerdem: "Ich habe nicht erwartet, dass er gut abschneidet. Er ist einfach nicht in Form - weder geistig noch körperlich. Wenn er bestimmte Dinge auf dem Platz und vor allem außerhalb des Platzes ändert, wird es klappen. Aber wenn er es nicht schafft, diese Dinge zu ändern, dann hat er keine Chance."
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