WTA Madrid: Madison Keys nach Triumph bei den Australian Open aus dem Tritt - US-Amerikanerin in neuer Realität

Im Januar feierte Madison Keys den größten Triumph ihrer Karriere: Bei den Australian Open stürmte die US-Amerikanerin zum Titel, entthronte Titelverteidigerin Aryna Sabalenka im Finale. Rund drei Monate danach findet sich die 30-Jährige aber in einer neuen Realität wieder. Die Zeit nach Melbourne wurde zur "Achterbahnfahrt der Gefühle", wie sie vor Turnierstart in Madrid zugab.

Keys-Märchen - die Top-5-Schläger der Königin von Melbourne

Quelle: Eurosport

Manchmal erzählt eine Trophäe mehr als nur eine Geschichte - sie erzählt ein ganzes Leben.
Als Golf-Legende Rory McIlroy vor eineinhalb Wochen den entscheidenden Putt zu seinem ersten Titel beim Masters in Augusta und damit zum historischen Grand Slam einlochte, war das so ein Moment. Zehn Jahre voller dramatischer Niederlagen und enttäuschender Rückschläge waren mit einem Fingerschnippen vorbei.
Drei Monate zuvor war Madison Keys ein ähnliches Gefühl vergönnt gewesen. Im Finale der Australian Open rang sie überraschend Titelverteidigerin Aryna Sabalenka in drei Sätzen nieder (6:3, 2:6, 7:5). Acht harte Jahre, nachdem sie ihr bis dahin einziges Grand-Slam-Finale verloren hatte, zog sie in den Tennis-Olymp ein.
Seitdem ist es ruhig um die US-Amerikanerin geworden. Nach einer krachenden Pleite in Indian Wells gegen Sabalenka (0:6, 1:6) ging Keys nun zweimal in Folge in Runde zwei raus. Es ist eine neue Realität für den Happy-Slam-Champion.

Keys erlebt Achterbahnfahrt der Gefühle

Nach dem Meilenstein von Melbourne, auf den sie seit ihrem Debüt auf der WTA-Tour im Jahre 2009 hingearbeitet hat, zog sich Keys zunächst zurück. Ganz oben auf dem Programm: Kraft tanken. "Die Zeit zu Hause war wirklich wichtig", unterstrich die 30-Jährige.
Die Rückkehr auf den Court gestaltete sich jedoch anders als erwartet. "Zum ersten Mal wieder auf dem Platz zu stehen ... Das war etwas, worauf ich nicht zu 100 Prozent vorbereitet war", räumte sie ein.
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"Sie geht voll drauf!" Keys verwandelt Matchball gegen Sabalenka

Quelle: Eurosport

Beim Masters von Indian Wells erreichte die damalige Nummer fünf der Welt zwar das Halbfinale, dort ließ sie aber ausgerechnet gegen Sabalenka jene Qualitäten vermissen, die ihr nur Wochen zuvor den ersten Major-Titel ihrer Karriere bescherten. Nur ein einziges Aufschlagspiel entschied sie für sich.
"Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle für mich. Nach den Australian Open habe ich einen viel größeren Tribut gezahlt, als ich mir erwartet habe", gab sie einen Einblick: "Das war alles andere als schön."

Keys: "Als ob alle hinter mir her sind"

Ein Grand-Slam-Titel sorgt nicht nur für mehr Aufmerksamkeit in den Medien, sondern schafft auch auf dem Court andere Verhältnisse.
"Ich muss zugeben, dass die Mädels ihr Niveau deutlich steigern, wenn sie gegen mich spielen. Das ist mein Gefühl", sagte Keys auf einer Presskonferenz bei den Charleston Open, bei denen sie im Achtelfinale an Anna Kalinskaya scheiterte (2:6, 4:6).
"Seit ich in Australien gewonnen habe, ist das meine neue Realität. Als ob alle hinter mir her sind", schob sie nach. "Das ist nicht der freundlichste Part des Ganzen."
Ihr Auf und Ab sei ihrer Meinung nach eine einfache Momentaufnahme, die Leistungsdichte an der Weltspitze sei nämlich sehr hoch - und zwar in allen Altersklassen.
"Wir sehen jetzt eine Generation, die jetzt die 30-Jahre-Marke knackt. Aber das ist ein Alter, in dem man immer noch sein bestes Tennisniveau erreichen kann", führte sie aus. "Jeder ist in der Lage, sein maximales Potenzial auszuschöpfen."
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Erster Grand-Slam-Titel! Keys erhält Australian-Open-Trophäe

Quelle: Eurosport

Madrid als Wendepunkt für Keys?

Nach ihrem frühen Scheitern bei den Charleston Open will Keys nun aber das Ruder rumreißen. Beim Sandplatz-Masters in Madrid bietet sich der US-Amerikanerin die ideale Chance dafür.
In der vergangenen Saison erzielte sie mit ihrem Halbfinaleinzug ihr bis dato bestes Ergebnis in der spanischen Hauptstadt, damals musste sie sich der späteren Siegerin Iga Swiatek geschlagen geben (1:6, 3:6).
Bei ihrem Auftakt am Donnerstag herrscht jedoch direkt Stolpergefahr. Die Italienerin Lucia Bronzetti, Nummer 59 der Welt, setzte sich in der 1. Runde in drei Sätzen gegen die Japanerin Naomi Osaka durch (6:4, 2:6, 6:4).
Gegen Grand-Slam-Siegerinnen ist ihre kommende Kontrahentin also extra motiviert - das dürfte Keys aus den zurückliegenden Wochen aber gewohnt sein.
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Frühes Aus in Madrid: Osaka scheitert an Bronzetti

Quelle: Perform


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