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24 Stunden von Le Mans 2023: Ferrari beendet Toyota-Dominanz und holt ersten Sieg seit 1965

Thomas Gaber

Update 11/06/2023 um 17:39 GMT+2 Uhr

Ferrari hat die Dominanz von Toyota in der Hypercar-Klasse gebrochen und erstmals seit 1965 wieder das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewonnen. Der Ferrari #51 mit den Fahrern Antonio Giovinazzi, Alessandro Pier Guidi und James Calado lag am Ende etwa zwei Minuten vor dem Toyota #8, der knapp zwei Stunden vor dem Ziel in die Leitplanke schlug und durch Reparaturarbeiten wertvolle Zeit verlor.

Rote Party in Le Mans: Ferraris historische Zieldurchfahrt

Den letzten Podiumsplatz holte sich der Cadillac #2 (Bamber/Lynn/Westbrook) mit einem starken Rennen des Fahrzeugs, das über weite Strecken sogar den Speed von Toyota und Ferrari mitgehen konnte.
Ein Dreher in der Nacht kostete etwas Zeit. Der beste Porsche 963 wurde Sechster, Glickenhaus Siebter und Achter, der beste Peugeot Neunter. Der dreimalige Le-Mans-Gewinner Andre Lotterer wurde mit dem Franzosen Kevin Estre und dem Belgier Laurens Vanthoor im Porsche Elfter.
In der LMP2 siegte der Inter-Europol-Oreca #34 von Fabio Scherer, Jakub "Kuba" Smiechowksi und Albert Costa, in der LMGTE Am verteidigte Ben Keating seinen Titel mit dem Sieg in der Corvette #33 gemeinsam mit Nicolas Varronne und Nick Catsburg.
Der Kampf in der Hypercar-Klasse wurde erst in der vorletzten Stunde entschieden, als Ryo Hirakawa beim Anbremsen der Arnage-Kurve das Heck ausbrach. Der Japaner schlug ein und musste zum Reparaturstopp kommen.
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Abflug! Toyota #8 schleudert in die Leitplanke

James Calado: "Ein großartiger Erfolg für Ferrari"

"Es ist sehr emotional und ein großartiges Ergebnis für das Team", jubelte James Calado. "Ich bin sehr glücklich, denn wir haben für den Sieg sehr hart gekämpft. Es ist ein großartiger Erfolg für Ferrari. Dieser Tag, dieses Rennen wird sicher in die Geschichte eingehen."
Antonio Giovinazzi war vollkommen aufgelöst vor Freude und konnte seine Tränen nicht zurückhalten. "Ich bin so emotional gerade. Es ist unglaublich, ich bin einfach so glücklich für Ferrari. Es ist ein großartiges Gefühl."
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Emotionaler Moment: Ferrari-Trio fällt sich in die Arme

Etwa 20 Minuten vor dem Ende erlebte die Ferrari-Crew noch eine Schrecksekunde. Nach dem letzten Boxenstopp sprang das Auto zunächst nicht mehr an, Panik machte sich im Lager der Italiener breit. Nach mehreren Powercycles sprang der Bolide wieder an, der Vorsprung schmolz allerdings auf unter eine Minute zusammen. Im Ziel lag Ferrari dann etwa 1:20 Minute vor Toyota.
Toyota-Pilot Brendon Hartley, der im letzten Jahr noch triumphiert hatte, war "enttäuscht, aber auch stolz. Wir haben alles reingehauen, obwohl unser Auto mit den Schnellsten nicht mithalten konnte. Am Ende setzten wir Ryo ins Auto und sagtem ihm, dass er alles riskieren soll und voll attackieren soll. Es hätte heute jedem von uns so passieren können, genauso wie es vielen anderen passiert ist. Wir haben mit Platz zwei sehr viel erreicht. Vielen Dank ans ganze Team."
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Grandi Emozioni: Giovinazzi weint Freudentränen ins Le Mans

Gemischte Gefühle bei Cadillac

Auch beim drittplatzierten Cadillac-Team gab es gemischte Gefühle. "Es schmerzt gewissermaßen, denn wir sind schon oft genug in Le Mans Dritter geworden. Aber wir müssen auch stolz auf uns sein, denn wir hatten nur selten die Pace von Toyota oder Ferrari."
Alex Lynn war mit Rang drei "super glücklich. Ich bin stolz für Cadillac, nachdem wir sie im ersten Jahr wieder nach Le Mans gebracht haben. Auf dem Podium zu stehen ist ein sehr spezieller Moment."
In einem spektakulären Rennen wechselte die Führung mehrfach. In der Nacht steckte der siegreiche Ferrari im Kiesbett, hatte aber Glück, in der Führungsrolle zu bleiben und sofort ein Safety Car zu erwischen, das die Abstände annullierte.
In den letzten sechs Stunden des Rennens betrug der Vorsprung von Ferrari nie mehr als 20 Sekunden - bis zum verhängnisvollen Unfall von Hirakawa. Der Japaner überbremste - sehr untypisch für den Toyota GR010 Hybrid, der bislang vor allem mit blockierenden Vorderrädern zu kämpfen hatte - vor Arnage auf der Hinterachse, bog nach links ab und schlug ein.
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