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Le Mans 2023: Porsche war beim Rennen vom Pech verfolgt - "Natürlich ist das enttäuschend"

VonMotorsport-Total.com

Publiziert 14/06/2023 um 12:29 GMT+2 Uhr

Porsche war im sehr engen und intensiven Wettbewerb beim 100-jährigen Jubiläum der 24 Stunden von Le Mans vom Pech verfolgt. Wenngleich der Hersteller aus Zuffenhausen mit vier Autos das größte Aufgebot aller Hersteller in der Hypercar-Klasse aufwies, war am Ende ein 16. Platz (P9 in der Hypercar-Klasse) mit 17 Runden Rückstand auf den siegreichen Ferrari das beste Ergebnis.

Der Porsche Penske Motorsport #5 wurde bei den 24 Stunden von Le Mans nur 16.

Fotocredit: Getty Images

Im Jahr, in dem Porsche das 75-jährige Jubiläum feiert, wurden in Le Mans alle drei 963 des Werksteams Porsche Penske Motorsport durch Zwischenfälle oder technische Defekte zurückgeworfen. Derjenige Porsche, der auf P16 ins Ziel kam, war der mit der Startnummer 5 von Dane Cameron, Frederic Makowiecki, Michael Christensen.
Die 17 Runden Rückstand waren zum Großteil einer Reparatur des Kühlsystems in der Nacht zuzuschreiben. In der letzten Runde trug Christensen das Auto dann mit defektem Antriebsstrang förmlich ins Ziel. Ohne den späten Defekt wäre es für den Porsche #5 wohl immerhin der fünfte Platz geworden.
Im Schwesterauto mit Startnummer 6 kämpften Kevin Estre, Andre Lotterer, Laurens Vanthoor um einen Podestplatz. Allerdings kam dieses Fahrertrio mehrfach von der Piste ab und landete zweimal sogar in den Barrieren.
Einer der beiden Crashs passierte Estre ausgerechnet in den Porsche-Kurven. Die fälligen Reparaturen dauerten über 40 Minuten. Weitere 30 Minuten verlor man aufgrund eines Batteriewechsels. So wurde es mit 22 Runden Rückstand P22 (P11 in der Hypercar-Klasse).
Pech auch für den dritten Werks-Porsche, der von Felipe Nasr, Mathieu Jaminet, Nick Tandy mit der Startnummer 75 pilotiert wurde. Dieses Auto fuhr rundenlang an der Spitze. Noch vor Mitternacht aber kam die Ernüchterung: Jaminet blieb ohne Vortrieb auf der Strecke stehen. Mangelnder Benzindruck war der Grund, dass dieser Porsche gar nicht ins Ziel kam.

Jota-Porsche mit zwei Crashs: Felix da Costa rügt sich selber

Und der vom Kundenteam Jota eingesetzte, vierte Porsche 963 im Feld war auf Platz 40 im Endergebnis (P13 in der Hypercar-Klasse) das letzte der 40 ins Ziel gekommenen Fahrzeuge. Hier belief sich der Rückstand auf sage und schreibe 98 Runden.
Rein von der Performance her war der Kunden-Porsche aber einer der stärksten der vier LMDh-Boliden aus Zuffenhausen. Denn Antonio Felix da Costa, Will Stevens und Yifei Ye lagen am Samstag in Führung, bevor ein Crash von Ye (wiederum ausgerechnet in den Porsche-Kurven) für eine 40-minütige Reparatur in der Box sorgte, und am Sonntagmorgen noch ein Crash von Da Costa hinzukam.
"Ich bin sehr enttäuscht von mir selber", sagt Da Costa gegenüber der englischsprachigen Ausgabe von "Motorsport.com" und erklärte, warum: "Ich fahre jetzt seit acht Jahren Langstreckrennen, habe aber [bis Sonntag] niemals ein Auto beschädigt. Hier hatte ich nun einen großen Crash. Ich kann mich dafür nur beim gesamten Team entschuldigen."
Ohne die beiden Unfälle, bei denen einmal er selber und einmal Yifei Ye am Lenkrad saß, glaubt Da Costa, dass für den Jota-Porsche "vielleicht ein Podestplatz" erreichbar gewesen wäre.
"Es sah so aus, dass die Ferraris und die Toyotas letztlich ein bisschen stärker waren. Aber wir hatten ein Auto, das mitfahren konnte. Ich würde nicht sagen, dass wir das Rennen gewonnen hätten, aber ein Podestplatz wäre vielleicht möglich gewesen. Schneller als die Cadillacs waren wir definitiv", so Da Costa.

Andre Lotterer: "Wenn man Porsche ist, zählt nur der Sieg"

Porsche-Werkspilot Andre Lotterer fasste gegenüber der englischsprachigen Ausgabe von "Motorsport.com" zusammen: "Natürlich ist das enttäuschend. Wenn man Porsche ist, kommt man hierher, um zu gewinnen. Es zählt nur der Sieg. Wir waren einfach nicht stark genug."
"Man will immer der Stärkste sein, um die Kontrolle zu behalten und einen kleinen Vorsprung zu haben, aber das hatten wir nicht. Um überhaupt eine gewisse Pace zu haben, mussten wir am Limit fahren", sagte Lotterer und merkte an: "Außerdem hatten wir zu viele Zuverlässigkeitsprobleme."
"Es war ein enttäuschendes Le Mans 2023. Wir hatten uns mehr vorgenommen", bilanzierte Porsche-Rennleiter Thomas Laudenbach und sagte: "Es gab verschiedene Gründe, warum wir nicht erfolgreich waren. Diese Themen schauen wir uns nun genau an und werden weitere Fortschritte machen. Daher blicke ich positiv in die Zukunft. Gratulation an die Sieger von Ferrari, die einen tollen Job abgeliefert haben."
Und Urs Kuratle, der bei Porsche das LMDh-Programm leitet, bleibt nur festzuhalten. "Als es mit den Zwischenfällen mal losging, hörte es gefühlt leider nicht mehr auf. Unser Tempo war zu Beginn sehr gut. Das macht es umso schmerzvoller. Ohne Schäden wären wir weit vorn dabei gewesen. Nächstes Jahr kommen wir stärker zurück. Gratulation an Ferrari."

Mehr als halbe Million Euro für guten Zweck eingefahren

Anlässlich des 75. Geburtstags von Porsche initiierte der Hersteller im Rahmen der 24h Le Mans eine große Spendenaktion mit dem Namen "Racing for Charity". Für jede der 733 gefahrenen Runden der drei Porsche 963 des Werksteams wanderten 750 Euro in einen Spendentopf. Insgesamt kamen so während des 24-Stunden-Rennens 549.750 Euro zusammen.
Die Gesamtsumme wird in den kommenden Wochen drei gemeinnützigen Hilfsorganisationen - Kinderherzen Retten, Interplast Germany und Ferry-Porsche-Stiftung - zur Verfügung gestellt. Mit dem Geld werden unter anderem dringende Operationen von Kindern aus Krisen- und Entwicklungsgebieten finanziert.
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