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Ingenieure, die im Hintergrund der Motorsport-Welt arbeiten

In der Welt des Motorsports sind sie es, die im Verborgenen arbeiten. Und doch – aufgrund ihrer unermüdlichen Anstrengungen – spielen sie eine wichtige Rolle beim Erfolg eines Rennteams. Um zu verstehen, wie wichtig ihre Rolle genau ist, sprachen wir mit Julien Jehanne, Technischer Leiter für Rennwagen bei Renault Sport.

Renault RS.01 engine

Fotocredit: Eurosport

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Julien Jehanne with Renault Sport staff - Renault RS.01 team Monlau

Fotocredit: Eurosport

In einer Welt, in der die Fahrer im Vordergrund stehen, stehen Ingenieure nur selten im Rampenlicht. Aber das ist es auch nicht, wonach sie suchen. Sie haben Wichtigeres zu tun und müssen sich vor allem mit anderen Problemen beschäftigen.

Julien Jehanne ist Technischer Leiter für sämtliche Rennwagen bei Renault Sport, die bei insgesamt sechs Wettbewerben eingesetzt werden – vom Clio Cup zur Formel-Renault-3.5-Serie. Er hat also genug Arbeit, manchmal sogar zu viel! An Rennwochenenden beginnen seine langen Tage bereits um 8 Uhr morgens.

„Wir sind die ganze Zeit über in der Boxengasse anwesend, um bei technischen Problemen schnell reagieren zu können und um sicherzustellen, dass die Autos so schnell wie möglich aus der Box herauskommen”, erzählt er uns. „Manchmal beenden wir den Tag um 20 Uhr, aber bei all den technischen Problemen, die im Laufe des Tages auftreten können, sind wir oft noch bis 23 Uhr oder Mitternacht da!”

7 Jahre Wettbewerbe und keine Reue

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Antonio Felix Da Costa, Infiniti Redbull Racing F1 demo driver with Julien Jehanne technical Circuit Manager - Renault RS.01 at Hungaroring

Fotocredit: Eurosport

Trotz der psychischen und physischen Anforderungen seines Berufs und der hohen Arbeitsbelastung, ist der Ingenieur dankbar für seinen Job.

„Ich finde, dass jeder, der seinen Traum lebt, Glück hat. Mir ist bewusst, dass nicht jeder die Möglichkeit dazu hat”, gibt der Technische Leiter zu.

Als junger Mann begann er seine Karriere in einem anderen Bereich: dort wo weniger Fragen gestellt werden und wo der Arbeitsaufwand zwar intensiv ist, aber dafür geringer: in der Welt des Kartsports. Aufgrund seiner Stellung und den entsprechenden Zuständigkeiten, die er heute hat, musste Julien Jehanne Opfer bringen.

„Dieser Job nimmt eine Menge Zeit in Anspruch”, erzählt er uns. „Wenn man ihn so gut wie möglich machen will, hat das selbstverständlich Konsequenzen für das Privatleben.” Er bereut jedoch nichts.

Nach sieben Jahren Motorsport-Erfahrung, genießt er nun die Vielseitigkeit, die er immer wollte: Er arbeitet für das französische Unternehmen an der Konzeption, Entwicklung und Evolution von Rennwagen.

„Wir haben Motoren mit dem Flugzeug eingeflogen"

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Julien Jehanne, Technical Circuit Manager with Daniel Ricciardo, Infiniti Redbull Racing driver - Renault RS.01 at Monaco

Fotocredit: Eurosport

Zwar gehört ein alltäglicher Erfolgsdruck zu einem Job wie diesem dazu, doch in einem Unternehmen, dass so groß ist wie Renault Sport, hat er nie das Gefühl, dass der Druck unerträglich wird. Die Teams, die bei den Rennen konkurrieren (sie sind Auftraggeber von Renault) befinden sich jedoch in einer schwierigeren Lage. Diese kleinen Teams werden von ihren Fahrern finanziert. Wenn ihre Leistung nicht gut genug ist, rutschen ihre Finanzen schon bald in den roten Bereich.

„Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass diese Klienten unter den bestmöglichen Bedingungen arbeiten können”, fügt er hinzu. Und manchmal laufen die Dinge nicht so ganz nach Plan.

„Vor zwei Jahren”, erinnert sich der Ingenieur, „während eines Renn-Wochenendes, hatten mehrere Autos Probleme mit ihren Antriebssystemen. Wir mussten Motoren bei Nacht mit dem Flugzeug einfliegen. Es war nicht so einfach, den Teams die schwierige Situation nahezubringen, schließlich waren wir vorher noch nie mit einem solchen Problem konfrontiert - es war völlig neu. Es gab auch viele potentielle Fallen, in die wir, beim Versuch eine Lösung für die Problematik zu finden, hätten tappen können. In diesem Fall blieb uns wirklich kein Spielraum für Fehler!”

Zum Glück sind diese Art von überwältigenden Situationen selten – genauso, wie es freie Tage sind ...
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