Borussia Dortmund steht nach einem 5:0-Erfolg über den Wolfsberger AC in den Europa-League-Playoffs

Dortmund goes Europa-League-Playoffs. Europäischen Top-Fußball zeigten die Dortmunder allerdings nicht über die vollen 90 Minuten. Der deutsche Vertreter tat sich im ersten Durchgang besonders schwer gegen tief gestaffelte Wolfsberger, spielte in der Folge viele Fehlpässe und fand dadurch nicht richtig ins Spiel.

Der Bilderbuch-Start nach der Pause sorgte dann aber für Euphorie und Aufbruchstimmung im BVB-Lager. Die Dortmunder kombinierten sich in der Folge spielfreudig durch die WAC-Abwehrreihen und ließen ihrem Gegner nicht den Hauch einer Chance. Als besonders wirksam stellte sich zudem die System-Umstellung zum zweiten Durchgang heraus. Der BVB agierte in einem 4-1-4-1-System, in dem Julian Weigl als einziger Sechser spielte und Gündogan dadurch vermehrt Impulse im Offensivspiel setzen konnte.

Die Wolfsberger standen von Beginn an sehr tief und versuchten, es dem BVB mit zwei Viererketten schwer zu machen. Diese Taktik erwies sich als durchaus gutes Mittel gegen die Hausherren. Im ersten Durchgang ließen die Gäste verhältnismäßig wenig zu. Im zweiten Durchgang öffneten die Wolfsberger nach dem Rückstand dann ihr Abwehrbollwerk und agierten offensiver - die Retourkutsche folgte prompt und wuchtig.

Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund): "Die zweite Halbzeit war eine gute Reaktion auf die erste. Gutes Tempo, gutes Gegenpressing, gute Passabstände - so haben wir viele Chancen und Tore herausgespielt. In der ersten Halbzeit hatten wir einen Mangel an Positionsdisziplin, dann hat uns das Tor geholfen, aber wir standen auch anders auf dem Feld."

Dietmar Kühbauer (Trainer Wolfsberger AC): "Man muss ehrlich zugeben, dass ein Klassenunterschied erkennbar war. In der ersten Halbzeit haben wir noch ganz gut verteidigt, in der zweiten Halbzeit sind wir mit dem frühen Tor zusammengebrochen. Dortmund war einfach mehrere Klassen besser. Ich bin überzeugt, dass der BVB eine bessere Rolle in der Bundesliga spielen wird."

Marco Reus (Borussia Dortmund): "Ich glaube, in der ersten Halbzeit haben wir kein gutes Spiel gezeigt. Da haben wir eigentlich gar nicht das umgesetzt, was wir besprochen haben und das, was wir trainiert haben. Es war keine gute erste Halbzeit von uns. Die Laufwege waren nicht gut, wir haben immer in die falschen Beine gespielt, sodass wir immer wieder zurückspielen mussten. Wir haben es dann in der zweiten Halbzeit besser gespielt, weil wir auch umgestellt und uns ein bisschen mehr bewegt haben. Dann war es hinten raus einfach."

Henrikh Mhkitaryan (Borussia Dortmund): "In der zweiten Halbzeit haben wir sehr viel gearbeitet und auch fünf Tore erzielt. Das hat dann gut geklappt, gut funktioniert."

Alexander Kofler (Wolfsberger AC): "Wir haben schon vor der Partie gewusst, dass Dortmund ein Gegner ist, der nicht in unserer Kategorie ist. Aber wir haben versucht, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Das ist uns bis zur Pause ganz gut gelungen, glaube ich. Aber dann nach der Pause mit den zwei schnellen Toren war die Gegenwehr gebrochen."

Konnte man den Dortmundern im Hinspiel noch die schwache Chancenverwertung vorwerfen, zeigten sich die BVB-Akteure dieses Mal vor heimischem Publikum eiskalt vor dem gegnerischen Gehäuse. Einen so hohen Pflichtspiel-Erfolg feierte die Borussia schon lange nicht mehr.

Vom Chancentod zur Tormaschine: Henrikh Mkitaryan erwischte einen Sahnetag und konnte wohl selbst kaum glauben, dass ihm im zweiten Durchgang ein lupenreiner Hattrick gelang. Darauf lässt sich aufbauen.

26. Riesenchance zur Führung für den BVB. Schmelzer mit einer Flanke von der linken Seite an den Fünfmeterraum - genau auf den Kopf von Aubameyang. Der Gabuner schließt ab, doch Kofler schmeißt sich unnachahmlich in die Flugbahn des Balles und hält weltklasse.

48. TOOOR! Das ist die Führung für den BVB! Die Dortmunder kontern im eigenen Stadion. Gündogan spielt Mkhitaryan auf der linken Seite frei. Der Armenier geht drei, vier Schritte und spielt dann quer in die Mitte auf Reus. Der Torschütze bleibt eiskalt vor dem Tor und verwandelt ins linke untere Eck. Das ist doch mal ein Bilderbuch-Start in den zweiten Durchgang.

64. TOOOR! Wieder der BVB! Gündogan mit einem richtig feinen Sahnepass aus dem Mittelfeld in die Schnittstelle zwischen Mittelfeld und Abwehr. Aubameyang startet, kontrolliert den Ball und überlupft Kofler stark aus neun Metern.

68. Das ist das 3:0! Nicht! Unfassbar - Aubameyang vergibt völlig freistehend aus sechs Metern. Mkhitaryan mit einem schönen Pass rechts raus auf Reus, der direkt den Querpass in die Mitte spielt. Der Ball tippt vor dem Gabuner auf und der Angreifer schießt dann über das Tor.

73. TOOOR! 3:0 für den BVB! Mkhitaryan spielt einen kurzen Doppelpass mit Reus, legt sich den Ball 20 Meter vor dem Tor vor und zieht einfach mal ab. Der Schuss landet im rechten Toreck. Da sah Kofler nicht besonders gut aus.

82. TOOOR! 4:0! Weigl setzt Mkhitaryan in der linken Strafraumhälfte in Szene. Der Armenier zieht mit dem Ball nach innen und setzt ihn dann ganz stark aus zwölf Metern in die Maschen. Guter Schuss ins kurze Eck.

86. TOOOR! Hattrick Mkhitaryan! Hofmann bedient den Torjäger 20 Meter vor dem Tor. Der Offensivmann legt sich den Ball auf den rechten Fuß und sucht den Abschluss. Das Spielgerät fliegt ins linke Toreck - Kofler kann nicht mehr reagieren. Lupenreiner Hattrick!

90.+1 Aubameyang fasst sich aus 18 Metern halbrechter Position ein Herz und hält drauf. Der Ball geht um Haaresbreite links am Tor vorbei.