Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Timo Werner von RB Leipzig mit Schwalbe gegen Schalke 04 - Reaktionen: "Das ist zum Kotzen!"

Johannes Mittermeier

Update 05/12/2016 um 12:35 GMT+1 Uhr

Beim Spiel zwischen RB Leipzig und dem FC Schalke 04 lässt sich Timo Werner zu einer dreisten Schwalbe gegen Gästekeeper Ralf Fährmann hinreißen - und verwandelt den Elfmeter selbst. Werner gibt zu, nicht vom Keeper getroffen worden zu sein, glaubt aber dennoch an ein Foul. Die Reaktionen fallen drastisch aus. Fährmann und Ex-Schiedsrichter Peter Gagelmann werden am Deutlichsten.

Timo Werner fällt - und bekommt einen Elfmeter

Fotocredit: Imago

Gerade 19 Sekunden waren absolviert im Kracher des 13. Bundesligaspieltages zwischen RB Leipzig und dem FC Schalke 04 (2:1), als Timo Werner das Thema des Abends setzte: Frei vor Gästekeeper Ralf Fährmann hob er praktisch ohne Berührung ab und segelte in bester, schlechtester Schwalben-Manier zu Boden.
Werner fiel - und Schiedsrichter Bastian Dankert darauf herein. Strafstoß für den Aufsteiger, Werner reckte den Daumen in Richtung Referee, trat selbst an und verwandelte.

Schiedsrichter Dankert widerspricht Werner

"Peinlich" fand der langjährige Fußball-Funktionär Heribert Bruchhagen das Verhalten Werners, der nach der Partie erklärte, er habe dem Schiedsrichter gesagt, dass er nicht von Fährmann berührt worden war, jedoch ein Halten des Schalker Abwehrspielers Naldo gespürt habe.
Dankert widersprach später Werners Darstellung: "Es hat kein Gespräch zwischen Timo Werner und mit stattgefunden." Alles sehr seltsam...
Jedenfalls kochten die Diskussionen über Moral und (Un-)Sitten hoch. Eurosport.de hat Reaktionen gesammelt (alle Stimmen von "Sky").
picture

Timo Werner von RB Leipzig jubelt gegen Schalke 04

Fotocredit: AFP

Timo Werner (RB Leipzig): "Ich komme frei aufs Tor gelaufen, werde von Naldo gezogen, verliere das Gleichgewicht, versuche trotzdem abzuschließen und falle hin - und dann gibt's Elfmeter. Mir tut es leid, dass es nach Schwalbe aussieht, ich habe den Kontakt von Naldo gespürt, aber dem Schiedsrichter gesagt, dass es keinen Kontakt von Fährmann gegeben hat. Er hat das aber in der Hektik wohl überhört. Es tut mir leid für Schalke, aber es war nicht meine Intention.
Ein Foul? Von Fährmann auf keinen Fall, und von Naldo schon. Aus meiner Sicht reißt mich Naldo klar um, ich probiere noch, das Tor zu schießen, es sieht wirklich nach Schwalbe aus, das tut mir leid. Wenn ich den Schiedsrichter nochmal treffe, werden wir uns unterhalten. Es tut mir leid, dass auch er blöd aussieht, aber es ging alles so schnell, wir sind in höchstem Tempo, vielleicht war es auch ein bisschen aus der Hektik heraus."
Bastian Dankert (Schiedsrichter): "Es waren zwei Vorgänge, die ich in der ersten Minute gesehen habe. Der erste war, dass Werner von Naldo gefoult wurde, aber weiterlaufen konnte. Danach habe ich einen Kontakt von Fährmann an Werner gesehen und deshalb Elfmeter gepfiffen. Nachdem ich die Fernsehbilder gesehen habe, ist natürlich klar, dass es eine Fehlentscheidung war. Das tut mir leid.
Zwischen Werner und mir hat es keine Aussprache gegeben. Am Elfmeterpunkt habe ich Werner gefragt, was passiert sei, wir standen zusammen, aber da kam nichts. Danach habe ich auf Elfmeter entschieden, irgendeine Entscheidung musste ich treffen."
picture

Schiedsrichter Bastian Dankert bestreitet Geständnis von RB Leipzigs Timo Werner

Fotocredit: Imago

Ralf Fährmann (FC Schalke 04): "Das ist zum Kotzen, direkt am Anfang so ein Bein gestellt zu bekommen. Ich muss aufpassen, dass ich morgen keinen Herpes habe, wenn ich aufwache. Werner sagt, dass ich ihn nicht berührt habe. Da muss man Werner loben für seine Fairness, aber da muss der Schiedsrichter handeln."
Benedikt Höwedes (FC Schalke 04): "Wir haben alle darauf hingewiesen, dass Werner uns gesagt hat, dass keine Berührung da war und der Schiedsrichter bitte zu Werner hinlaufen soll. Das hat er nicht getan. Die Szene tut richtig weh, weil sie in der Summe das Spiel ausgemacht hat, aber wir waren in der zweiten Halbzeit auch die schwächere Mannschaft."
Christoph Metzelder (Ex-Profi) - in der Halbzeit: "Eigentlich müsstest du zum Schiedsrichter gehen und sagen: war nix. Für Werner und Leipzig hätte das ein riesiger Sympathiegewinn sein können."
Peter Gagelmann (Ex-Bundesliga-Schiedsrichter) - in der Halbzeit: "Das sind genau die Szenen, die wir nicht sehen wollen. Es ist eine Katastrophe und Schande für den Fußball, wenn der Spieler dann nicht die Courage hat, zuzugeben, einen Fehler gemacht zu haben. Da hätte er ein Riesenzeichen setzen können! Man konnte nicht sehen, ob Dankert ihn gefragt hat. Wenn ja, wäre das Resultat umso fataler. Ich denke, Werner wird jetzt medial geächtet. Es ist eine Tatsachenentscheidung, aber da kann auch der Verein sagen: Wir möchten keinen Spieler, der so etwas macht."
Lothar Matthäus (Ex-Profi) - in der Halbzeit: "Dass er den Elfmeter selbst schießt, zeigt eine gewisse Frechheit, aber auch Selbstbewusstsein. Über alles, was vorher war, brauchen wir kein Wort mehr verlieren, da ist alles gesagt."
Christian Heidel (Sportvorstand FC Schalke 04) - in der Halbzeit: "Was soll ich dazu noch sagen? Ich habe mit dem Schiedsrichter gesprochen, er hat sich entschuldigt. Aber Fehler passieren. Werner schießt den Elfer rein und lässt sich in der Kurve feiern - Sympathien hat er sich dadurch nicht geholt. Ich wäre nicht glücklich, wenn das ein Spieler von uns machen würde."
Markus Weinzierl (Trainer FC Schalke 04): "Völlig unberechtigt, dann ärgert es einen umso mehr, weil es spielentscheidend war. Ich frage mich immer wieder, jeder sieht es, nur der Schiedsrichter und die anderen Unparteiischen nicht - das muss man einfach sehen. Der Schiedsrichter wollte mir in der Halbzeit erklären, dass es dann doch Naldo war und nicht Fährmann, aber Fährmann trotzdem die Gelbe Karte sieht… Er hat sich verstrickt, es war einfach eine kapitale Fehlentscheidung."


Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung