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Großes Theater in Belfast: Mark Williams gewinnt Drama und holt 19. Titel

Rolf Kalb

Update 27/11/2017 um 00:15 GMT+1 Uhr

Großes Theater in Belfast: In einem Snooker-Drama par Excellence gewann Mark Williams das Finale beim Northern Ireland Open mit 9:8 gegen Yan Bingtao. Für den Waliser war es der 19. Triumph bei einem Weltranglisten-Turnier und der erste seit seinem Sieg beim German Masters 2011 in Berlin. Dabei lag er gegen Yan ständig hinten, schaffte es dank seiner Erfahrung aber doch über die Ziellinie.

Mark Williams was a 6-2 winner against Elliot Slessor.

Fotocredit: Eurosport

Das Duell zwischen Mark Williams und Yan Bingtao hatte alles, was ein Klassiker braucht: Atemberaubendes Lochspiel, tolle Breaks, brillante Safeties, reichlich Spannung und Drama pur. Dass es ein großes Finale wurde war auch der Leistung von Yan Bingtao zu verdanken, der in seinem ersten Endspiel überhaupt groß aufspielte. So war denn auch der Sieger voll des Lobes über seinen Gegner: „Ich kann es kaum glauben, dass er erst 17 ist. Ich bin nur froh, dass ich im Ruhestand bin, wenn er 25 ist.“ Während Williams seinen 19. Turniersieg feierte verpasste Yan Bingtao knapp, sich zum jüngsten Sieger aller Zeiten bei einem Weltranglisten-Turnier zu krönen.
Die Anfangsphase des Finales hatte Yan Bingtao gehört. Der war in der ersten Session mit 3:1 in Führung gegangen. Nach dem Interval machte Mark Williams mit einer 104 zum 2:3 Druck, doch der hervorragend und besonnen spielende 17-Jährige verteidigte seinen Vorsprung von zwei Frames und führte nach der ersten Session mit 5:3. Als er dann mit einer 137, einer neuen persönlichen Bestleistung, in den Abend startete schienen die Weichen für einen Sieg gestellt.

Finale unter keinem guten Stern

Mark Williams jedoch hatte die passende Antwort parat. Mit einem Top-Break von 90 Punkten gewann er die nächsten drei Frames. Bei einem Spielstand von 6:6 war wieder alles offen. Was folgte war ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Zweimal legte Yan Bingtao, der immer wieder brillante lange Einsteiger lochte, vor, beide Male glich Williams postwendend aus. Im entscheidenden 17. Frame dann spielte „The Welsh Potting Machine“, der zum 31. Mal im Finale eines Ranking-Turnieres stand, all seine Erfahrung aus. Mit 70:0 war er in Führung gegangen; Yan brauchte drei Snooker. Er schaffte einen, aber als er später selber ein Sieben-Punkte-Foul machte gab er sich geschlagen.
Dabei stand das Finale für Mark Williams unter keinem guten Stern. Am Abend zuvor war seine Frau Joanne erneut ins Krankenhaus eingeliefert worden. Lange hatte er mit sich gerungen, ob er sofort abreisen sollte oder ob er zum Finale antritt. Der Erfolg in Belfast bringt Williams auf den elften Platz in der Weltrangliste; auch die Masters-Teilnahme im Januar ist für ihn gesichert. Yan Bingtao machte in der Rangliste durch das Erreichen des Endspieles in Belfast zwölf Plätze gut und findet sich nach nur eineinhalb Jahren als Profi bereits auf dem 27. Platz.
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