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UCI Track Champions League - Theo Reinhardt mahnt und warnt nach Heimrennen in Berlin: "Das ist schon krank"

Felix Mattis

Update 29/10/2023 um 10:39 GMT+1 Uhr

Theo Reinhardt hat sich nach seinem Heimspiel am zweiten Wochenende der UCI Track Champions League 2023 Luft verschafft. Der 33-jährige Berliner, der beim Auftakt auf Mallorca gestürzt war, kam in der Hauptstadt zu keinem Spitzenergebnis, doch was ihn viel mehr frustrierte, war die Fahrweise einiger Kontrahenten. "Das ist schon krank", sagte der zweifache Madison-Weltmeister in Berlin.

Elimination: Belgier Hesters klar der Stärkste

Theo Reinhardt befindet sich in der Aufbauphase seines Trainings in diesem Winter.
Die Rennen der UCI Track Champions League sind für ihn willkommene Intensitäten zwischendrin, wie er zu Wochenbeginn im Interview mit Eurosport.de erklärte - um Spitzenresultate herauszufahren, sei es noch etwas zu früh.
Nach der zweiten Station der hochdotierten Rennserie war Reinhardt daher weniger über seinen 17. Rang in der Endurance League frustriert, als über die Fahrweise einiger Kontrahenten.
"Ich komme gerade aus dem Trainingslager und habe die ersten zwei Wochen noch viel trainiert - auch noch während der Champions League. Dementsprechend ist keine Frische da und das kommt mir bei den kurzen Rennen natürlich nicht entgegen", gab Reinhardt zu.

Reinhardt: "Das ist schon krank"

"Im Ausscheidungsfahren habe ich schon gesehen, dass was da ist. Aber ich will mir auch nicht das Leben nehmen. Es waren schon wieder drei Situationen dabei, wo ich sage: Da müssen einfach mehr Regeln da sein! Einer fährt mich aus der Pedale, einer ins Hinterrad und der Nächste legt sich so auf mich drauf - das geht einfach nicht, das ist einfach zu viel! Okay, es ist auch diese Disziplin, aber das ist schon krank!"
Nachdem das Ausscheidungsfahren, die sogenannte Elimination, beim Auftakt auf Mallorca nach wenigen Runden wegen eines großen Massensturzes hatte abgebrochen und später am Abend neu gestartet werden müssen - dann ohne Reinhardt, der sich eine Platzwunde am Kinn zuzog und dessen Fahrrad zerbrach - wurde auch in Berlin mit harten Bandagen gekämpft.
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Elimination: Belgier Hesters klar der Stärkste

Reinhardt nannte zwar keine Namen, doch gerade die in der Liga weit vorne liegenden Fahrer waren auch im TV-Bild das eine oder andere Mal zumindest auffällig geworden.
"Es ist ganz stark zu beobachten, dass es mit den jungen Fahrern risikofreudiger wird. Ich kann verstehen, dass das hier für viele die Welt bedeutet - es geht um eine Menge Geld und da steht ein Riesenpokal in der Mitte der Halle. Natürlich drehen dann alle durch", sagte Reinhardt und warnte:

"Wenn es nicht zum Sturz kommt, war es Glück"

"Auch früher wurde sich draufgelegt, aber aus meiner Sicht wusste dann jeder, wann es vorbei ist und wann man es sein zu lassen hat. Das ist jetzt anders. Jetzt geht's bis zum Sturz und wenn es dazu nicht kommt, war es Glück. Zurückziehen tut keiner mehr", meinte der 33-Jährige.
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Scratch: Bibic und Schmidbauer düpieren das sprintende Feld

"Am Ende soll der Beste gewinnen und nicht derjenige, der am besten rempeln kann oder sonst was", so Reinhardt. "Aus meiner Sicht ist es eine gefährliche Situation, denn je mehr dem stattgegeben wird, desto mehr wird auch riskiert", so Reinhardt, der zwar einerseits an die Jury appellierte, härter durchzugreifen, gleichzeitig aber auch zugab, dass der Job der Kampfrichter sehr schwer bis teilweise kaum machbar sei in den Massenstartdisziplinen mit großem Fahrerfeld.
"Im Keirin bei sechs Mann, das kann man überblicken. Aber 17 oder international 24 Mann in unseren Disziplinen, da kannst Du gar nicht alle Situationen sehen. Wenn das Feld eng zusammen fährt, siehst Du gar nicht, was in der Mitte abgeht. Das siehst Du nur im Feld selbst. Das ist für die Kampfrichter extrem schwer", erklärte er.

Reinhardt hofft auf ansteigende Formkurve

"Aber es wurde im Meeting vor Mallorca ganz klar gesagt: Es gibt hier auch Gelbe und Rote Karten, und für mich waren hier genug Situationen dafür - auch letzte Woche, wo ein Fahrer ganz klar selbst schuld war an dem riesigen Massensturz. Der wurde nicht bestraft. Da brauchen wir uns nicht wundern."
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Massensturz in der Elimination: Schrecksekunde auf Mallorca

Sportlich hofft Reinhardt, der in Berlin 14. im Scratch und Neunter in der Elimination wurde, an den kommenden zwei Wochenenden noch etwas weiter nach vorne fahren zu können. "Ich denke, dass es von Wettkampf zu Wettkampf jetzt besser läuft. Und wenn sich die Möglichkeit ergibt, dann werde ich schon auch nochmal zurückstänkern. Ganz klar", kündigte er an.
"Aber was für mich hier wichtig ist, ist die Intensität, die Härte. Die kurzen, schnellen Rennen, das zwischen die Ausdauerphasen im Training einzuwerfen, das ist super", so Reinhardt, dessen große Ziele im kommenden Jahr liegen - mit dem Höhepunkt der Olympischen Spiele im August.
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