Biathlon-WM: Deutschland verpasst Staffel-Medaille - Schweden fängt Norwegen in Gold-Drama ab

VonChristoph Niederkofler

Update 17/02/2024 um 18:20 GMT+1 Uhr

Die deutschen Herren haben bei der Biathlon-WM in Nove Mesto eine Medaille in der Staffel verpasst. Justus Strelow, Johannes Kühn, Philipp Nawrath und Benedikt Doll mussten sich nach 15 Kilometern mit dem ungeliebten vierten Platz abfinden. Im Kampf um Gold spielte sich ein Drama ab: Norwegen brockte sich beim letzten Schießen drei Strafrunden ein, Schweden nutzte diese goldene Chance zum Titel.

Schneller als sein Schatten: Strelow legt los wie die Feuerwehr

Vor dem finalen Schießen hatte Vetle Sjaastad Christiansen rund eine Minute Vorsprung auf den Schweden Sebastian Samuelsson - doch der Norweger zeigte am Schießstand plötzlich Nerven. Die eingehandelten drei Strafrunden waren letztlich zu viel, in einem spektakulären Finish gegen Frankreich rettete er seinem Team um Sturla Holm Lägreid, Tarjei Bö und Johannes Thingnes Bö noch die Silbermedaille.

Während die Franzosen auch satte dreimal in die Strafrunde mussten, fehlte den DSV-Herren (+51,6 Sekunden/1 Strafrunde) über eine halbe Minute auf das Podest.

"Für mich war es ein gutes Rennen, ich war zufrieden damit", erklärte Strelow im Interview bei Eurosport. "Am Ende ist es unglücklich, dass wir auf dem vierten Platz landen."

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Das deutsche Quartett sei über die ganze Zeit hinweg im Kampf um die Medaillen vertreten gewesen. "Es ist schade, dass wir den Patzer von Christiansen nicht nutzen konnten. Es ist sehr selten, dass die Norweger Fehler machen."

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Samuelsson nutzt die goldene Chance

Samuelsson machte auf den letzten Kilometern das Unmögliche möglich - auch mit der unfreiwilligen Mithilfe von Christiansen. Wie der Weltmeister im offiziellen Siegerinterview jedoch erklärte, ging sein Team mit viel Selbstvertrauen ins Rennen.

"Gestern habe ich noch gesagt: 'Wir haben die Olympia-Staffel 2018 gewonnen - und heute haben wir ein noch besseres Team.' Es ist einfach wundervoll", schwärmte er. Als der 26-Jährige die Patzer seines norwegischen Konkurrenten realisiert hatte, dachte er sich: "Jetzt muss ich diese Chance nutzen."

Samuelsson blieb cool und belohnte seine Mannschaft mit der Goldmedaille. "Es ist der beste Tag meines Lebens", schloss er ab.

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Doll: "Mir haben die weltbekannten Eier gefehlt"

Bei den deutschen Herren herrschte indes Enttäuschung ob der verpassten Medaille. Strelow legte als Startläufer los wie die Feuerwehr und übergab Kühn in äußerst aussichtsreicher Position. Diesem unterlief im Stehendschießen jedoch ein Fehler zu viel, eine - im Nachhinein verhängnisvolle - Strafrunde war die Folge.

"Vielleicht war ich kurz vor dem Schießen doch etwas zu schnell. Ich habe dann ziemlich gewackelt", analysierte er seine Leistung beim "ZDF".

Nawrath haderte ebenso mit den Geschehnissen in Nove Mesto. "Es nervt mich, uns auf dem vierten Platz zu sehen", unterstrich er bei Eurosport. "Das haben wir uns nicht gewünscht." Die Hoffnung auf die erste Staffel-Medaille seit der WM 2020 sei dagewesen, vor allem mit Hinblick auf die bisherige Saisonergebnisse mit vier Podestplätzen in vier Rennen.

"Wir waren dort immer im Kampf um den Sieg vertreten. Heute wäre es am Ende auch möglich gewesen", so Nawrath. "Aber wir müssen es nun mal hinnehmen."

Schlussläufer Doll machte sich hingegen Vorwürfe, die große Chance auf das Edelmetall nicht genutzt zu haben. "Beim letzten Schießen war noch einiges drin, aber da haben mir die weltbekannten Eier gefehlt."

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